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2327 - Risikoplan Charlie

Titel: 2327 - Risikoplan Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denken wollte. Versuchte, aus der Vergangenheit Trost und Hoffnung zu ziehen.
    Sein Plan war riskant. Er war nach der medizinischen Untersuchung in Quinto-Center nach Hayok zurückgekehrt. Der Flug hatte viereinhalb Tage gedauert. Ihm war also genug Zeit geblieben, das Team auf sein Vorhaben einzuschwören und die Vorbereitungen zu treffen. Das nötige Kleingeld musste besorgt, die falsche Identität erweckt werden...
    Er war nur froh, dass Taura nach Quinto-Center zurückbeordert worden war. Er hätte es nicht ertragen können, sie bei sich zu haben. Nicht bei dem, was er vorhatte.
    Die Koordination hatte ihn vor Probleme gestellt. Wann würde der Countdown beginnen? Würde She schnell genug reagieren, nachdem er ihn erst einmal überzeugt hatte, in seinem Sinne tätig zu werden? In höchster Ungeduld hatte er gewartet; Monkey musste sich allmählich mit der Einsatzorder beeilen, ihm blieb nicht mehr viel Zeit.
    Das Feuer arbeitete sich nicht weiter vor, erlosch in den Schultern. Aber das war der erste wirkliche Vorgeschmack auf das gewesen, was ihn erwartete. Beim nächsten Mal würde das Feuer das Herz erreichen oder das Gehirn und ihn töten.
    Er legte keinen Wert darauf, es so weit kommen zu lassen. Seine Uhr lief ab.
    Aber dann war der Einsatzbefehl gekommen. Er hatte ihn sofort bestätigt.
    Und als hätten die Sternengötter, die normalerweise She, der SENTENZA-Sonne von Hayok, zur Seite standen, seine Gebete erhört, fielen alle Steinchen des Puzzles so zusammen, wie er es sich erhofft hatte. Es war reines Glück gewesen. Auf diesen Teil der Planung hatte er keinen Einfluss gehabt.
    Am Abend des 3. Dezember hatte Mutti-Grod ihn abgeholt und zu einem Treffpunkt außerhalb der Stadt gebracht.
    Spuren wiesen darauf hin, dass hier regelmäßig Begegnungen stattfanden: abgeknickte und entwurzelte Bäume am Rand einer vielleicht 400 Meter durchmessenden gerodeten Fläche. Hier hatten Prallfelder einem großen Objekt brachial Platz geschaffen.
    Kaum zwei Minuten später schälte sich ein schwarzer Schatten aus dem Nachthimmel, ein schlanker Diskus, und setzte geräuschlos auf.
    Eine Schleuse öffnete sich, und sie traten heraus, ein Dutzend von ihnen, dann zwei: Mor'Daer, über zwei Meter große Humanoide mit Schlangenköpfen, alle schwer bewaffnet und in Kampfanzügen.
    Die Soldaten der Terminalen Kolonne TRAITOR. Hefner hatte noch nie einen von Angesicht zu Angesicht gesehen, kannte sie nur von Holoaufnahmen.
    Gemessenen Schrittes ging einer von ihnen zu dem Gleiter, mit dem sie zu dem Treffpunkt geflogen waren. „Heute hat einer der Traitanks über Hayok Richtfunksignale aufgefangen. Stammen sie von euch?" Der Schlangenköpfige sprach perfektes Interkosmo; seine Stimme klang weder zischelnd noch kratzig, wie Hefner es erwartet hatte, sondern angenehm weich. „Die Nachricht stammt von uns", bestätigte Mutti-Grod.
    Der Mor'Daer machte eine abfällige Geste. „Im Normalfall hätten wir kein Interesse daran gezeigt. Die Bewohner der Milchstraße sind mit ihren Planeten zur Verwertung bestimmt. Es gibt nicht den geringsten Anlass, mit ihnen vorher Kontakt zu pflegen." Die absolute Arroganz des Schlangenköpfigen ließ Hefner zurückprallen. „Aber dieses Signal ist auf einer Frequenz gekommen, die der Terminalen Kolonne bekannt ist", sagte der Topsider. „Auf einer Kooperations-Frequenz. Wir haben schon mehrmals... kooperiert."
    „Sie hat einen Begriff enthalten, der in einer internen Liste von Schlüsselbegriffen der Kolonne verzeichnet ist", bestätigte der Schlangenkopf. „Quinto-Center", sagte Hefner. Er konnte sich denken, was danach geschehen war.
    Der Traitank hatte um Anweisungen gebeten, sie erhalten, den Flug unterbrochen und war gelandet, um den Arkoniden an Bord zu nehmen, der Informationen über den geheimen USO-Stützpunkt hatte. „Du hast Informationen über Quinto-Center?" Der Schlangenköpfige richtete seine Waffe auf Hefner. „Informationen, die über das hinausgehen, was die Dunklen Ermittler in Erfahrung gebracht haben?"
    Das Gespräch kam Hefner absurd vor. Der Mor'Daer erweckte den Eindruck, als wäre es für ihn unvorstellbar, dass ein Angehöriger einer Ressourcengalaxis lügen könnte. Er schien jedes Wort für bare Münze zu nehmen.
    Oder aber, dachte Hefner, ihn interessiert gar nicht, was ich zu sagen habe. Die Mor'Daer haben einen Befehl erhalten, den sie nicht verstehen, der sie vielleicht sogar erstaunt - den Befehl, den seltsamen Arkoniden unverzüglich ins Kolonnen-Fort zu

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