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2327 - Risikoplan Charlie

Titel: 2327 - Risikoplan Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen wir noch weiter herunter, sämtliche nicht benötigten Energiequellen ausschalten!"
    Dalia Argula antwortete ihm. Die Leiterin der Abteilung Funk und Ortung hörte sich wütend an. „Warum hat mir niemand etwas gesagt? Ich hatte gerade eine Freischicht und wurde vom Alarm überrascht. Ich übernehme die Auswertung der einlaufenden Orterdaten!"
    Die 124 Jahre alte Hyperfrequenz-Spezialistin galt als Genie auf ihrem Gebiet. Die kleine Frau mit der blassblauen Haut war damals von Myles Kantor für Camelot angeworben worden. Nach der Auflösung der Organisation war sie in die USO eingetreten und schließlich auf die TRAJAN versetzt worden. „Keine Ahnung. Aber Sevia war bislang ihrer Aufgabe gewachsen."
    Roi konnte sich durchaus vorstellen, dass die Arkonidin die Gelegenheit erkannt hatte und beweisen wollte, dass sie genauso gut wie ihre Chefin war. Der Schatten, den Dalia warf, war sicher eine schwere Bürde für sie.
    Gefühle, dachte er, schaltete das Kombiarmband aus und konzentrierte sich auf das Ortungsgerät.
    Keine Anzeige.
    Er sah auf seine Uhr. In zehn Minuten würden die Beiboote ausschleusen.
    Und die Erfahrung von Jahrtausenden verriet ihm, dass die Person, die er suchte, diese einmalige Gelegenheit nutzen würde.
    Er verließ den Antigravschacht, hetzte einen Gang entlang und sah ein Hangarschott vor sich, als sein Kombiarmband piepte. „Wir haben mit dem Kantor-Sextanten einige höchst seltsame Reflexe aufgefangen", erklang Dalia Argulas Stimme. „Emissionen im höchsten Bereich des hyperphysikalischen Spektrums, die wir gerade noch erfassen konnten."
    „Major, Sie meinen ...", keuchte Roi. „Es besteht eine gewisse Ähnlichkeit zu bisherigen Ortungen. Vielleicht haben wir einen Dunklen Ermittler erfasst."
    Nicht jetzt, dachte Roi. Nicht ausgerechnet jetzt
     
    7.
     
    Raduk Hefner 3. Dezember 1344 NGZ Es gab im Universum einige Konstanten.
    Zum Beispiel physikalische. Die Gravitationskonstante, die Vakuumlichtgeschwindigkeit, die Elektrische und die Magnetische Feldkonstante, den Absoluten Nullpunkt, die Planck-Konstante, bei Elektronen, Protonen, Neutronen, Deuteronen und Alpha-Teilchen die Ruhemasse und Ruheenergie. Ganz zu schweigen von Exoten wie der Universellen molaren Gaskonstante, der Avogadro-Konstante oder der Loschmidt-Konstante.
    Und es gab von intelligenten Lebewesen geschaffene Konstanten.
    Hefner war der Ansicht, dass zum Beispiel eine Zelle solch eine universelle Konstante war.
    Eine Gefängniszelle oder eine Verhörzelle.
    Besonders Letztere musste bestimmte Anforderungen erfüllen. Sie sah von Spezies zu Spezies anders aus, diente aber bei allen demselben Zweck.
    Wie eine Striptease-Tänzerin bei ihren Kunden gewisse Bedürfnisse erfüllen musste, musste auch eine Verhörzelle gewissen Erfordernissen entsprechen. Sie musste den Delinquenten im Unklaren darüber lassen, was ihn erwartete. Sie musste Verheißung und Schrecken zugleich sein.
    Aber mehr Schrecken als Verheißung. Der Delinquent musste sich den Kopf darüber zermartern, was ihn erwartete.
    So gesehen nahm Hefner es nicht als besonders gutes Zeichen, dass man ihn in eine Zelle gesperrt hatte.
    Aber das war ein mittelfristiges und damit zweitrangiges Problem. Das kurzfristige war viel wichtiger.
    Er spürte, wie es kam. Das Kribbeln in den Fingerspitzen sprach eine beredte Sprache.
    Doch diesmal war es so schlimm wie nie zuvor. Konvulsivisches Zucken breitete sich von den Gliedmaßen ausgehend aus, und während sein Körper alle möglichen Stresshormone zugleich ausschüttete, wurde seine Atmung gelähmt.
    Er hatte gewusst, dass es so kommen würde. Die Anfälle würden an Heftigkeit zunehmen. Er erstickte zwei Minuten lang, von Krämpfen geschüttelt, bis die Atmung endlich wieder einsetzte, die Krämpfe sich lösten und ihn als beinahe hilfloses Bündel Mensch zurückließen.
    Wenn das Feuer in seinen Gliedern das Herz oder den Kopf erreichen würde, würde er sterben. So einfach war das.
    Ihm war klar, dass er in seiner Zelle rund um die Uhr beobachtet wurde, und er fragte sich, was seine Häscher von diesem Anfall halten würden. Sein Zustand konnte den gesamten Plan zum Scheitern bringen, doch er hatte keinen Einfluss darauf. Er musste es ertragen. Und hoffen, dass die Angehörigen der Terminalen Kolonne nicht schlauer waren als Topsider.
    Er konzentrierte sich auf Dagor-Techniken, versuchte, den Schmerz zu ignorieren.
    Dachte an Dormion, sein geliebtes Dormion, seine Heimatwelt, weil er an Charlie nicht

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