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2327 - Risikoplan Charlie

Titel: 2327 - Risikoplan Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch unschärfer. Er sah nur noch mehr Sterne, winzige, leuchtschwache, die er zuvor nur nicht wahrgenommen hatte.
    Sein Blick schien unendlich weit zu reichen, durch die 31 Kilometer des Mondes, durch die gerade noch sechs Kilometer dicke äußere Felsrinde, durch Terkonitstahlverstrebungen, die sie abstützten, durch die Schmelzeinschüsse in dem Fels, die sie zu einem atomar verschweißten Verbundskelett verankerten, durch ein Sternenfeld, in dem Quinto-Center wie ein transparenter, unendlich riesiger, fast entstofflichter Körper trieb und das den Mond immer stärker durchdrang, als wolle es ihn absorbieren, auf ewig in sich aufnehmen.
    Irgendein Detail im Zusammenspiel zwischen Kalup-Konvertern, Energieversorgern und Salkrit läuft entsetzlich falsch, dachte Monkey. Das Kontinuum, in dem wir uns befinden, ist alles Mögliche, aber ganz gewiss nicht der Linearraum, den wir kennen...
     
    *
     
    Samschak zermarterte sich noch immer den Kopf, was die seltsamen Vorgänge um den Verräter, den Asteroiden und um den Tod des Dualen Vizekapitäns zu bedeuten hatten, als die 28 Traitanks seiner Einheit das Schlachtfeld erreichten - und die nächste Überraschung ihn erwartete.
    Die acht Kontrahenten aus der Milchstraße hatten nicht nur ihre Kampfhandlungen eingestellt, sie hatten einen Fluchtkurs eingeschlagen.
    Fluchtkurse, korrigierte sich der Kalbaron.
    Alle acht Schiffe entfernten sich auf unterschiedlichen Kursen vom Ort des Gefechts.
    Während er noch überlegte, ob er eine weitere Verfolgung anordnen sollte, verschwanden sie im Linearraum.
    Sie haben sich beschossen, während sie sich mit fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit bewegten, dachte er.
    Sie waren darauf vorbereitet, jederzeit auf Überlicht zu gehen. Sie wollten von vornherein vermeiden, dass wir in ihre Nähe kommen, ihnen gefährlich werden konnten.
    Aber was hatte das denn alles zu bedeuten?
    Ein erster Anflug von Schrecken breitete sich in ihm aus, als ihm klar wurde, dass es sich um ein abgekartetes Spiel handeln musste, man sie zum Narren hielt.
    Und dass er nach Cardenuks Tod dafür die Verantwortung tragen musste. „Ortung!", riss ihn eine Stimme aus seinen nicht besonders freudigen Gedanken.
    Er schaute auf. „Von den acht entflohenen Einheiten?"
    „Nein", zerstörte der Mor'Daer seine letzte Hoffnung. „Vom Standort des kleinen Asteroiden ..."
     
    *
     
    Roi Danton beobachtete auf den Holos, wie die Beiboote sich mit Höchstgeschwindigkeit durch das Feld aus Wrackteilen am Asteroiden Charlie bewegten. Sie hatten nicht viel Zeit. Fünf Minuten hatte er ihnen zugebilligt, und dieser Wert befand sich schon am oberen Limit. Jede Sekunde mussten sie mit der Rückkehr der verbleibenden Traitanks rechnen.
    Hauptsache, die Gegenseite durchschaut nicht vor der Zeit die wahre Tragweite des Betrugsmanövers, das so harmlos mit Major Hefners falschen Koordinaten begonnen hat. „Quinto-Center?"
    „Keine Ortung", sagte Dalia Argula.
    Roi atmete tief durch. Insofern war der Plan vollständig aufgegangen. Allerdings konnte er sich nicht sicher sein, ob dem Mond die Flucht gelungen oder die Operation möglicherweise abgebrochen worden war.
    Drei der fünf Minuten waren schon verstrichen, und noch immer fischten die Beiboote der TRAJAN unter Höchstdruck an Trümmerstücken mit Kolonnen-Technik aus dem Raum, was sie nur erwischen konnten.
    Genau aus diesem Grund hatten sie nicht sämtliche Minen in einer Kettenreaktion hochgejagt, als die Traitanks in das Feld gerast waren. Mit einer zu hoch bemessenen Explosionswucht hätten sie gerade jene Trümmerstücke vernichtet, auf die es ihnen ankam. Deshalb waren die vier Einheiten, die den Minen zum Opfer gefallen waren, nicht vollständig zerrissen worden. Die Minen hatten schon bei einigem Abstand vom Ziel ausgelöst, sodass keine vollständige Vernichtung, sondern „nur" schwerste Schäden eintreten konnten, von QuinTechs berechnet für den Ricodin-Verbundstoff, der in der Terminalen Kolonne verwendet wurde, dessen Materialeigenschaften sie jedoch hatten hochrechnen müssen. „Noch eine Minute", sagte Tom Abertin.
    Die Auswertung der Fundstücke würde in Quinto-Center durchgeführt werden, und es kam auf jedes Trümmerstück an, sollte es den QuinTechs und anderen Spezialisten gelingen, jemals die Geheimnisse der Chaos-Technologie zu entschlüsseln. „Dreißig Sekunden!"
    „Ich habe in den Trümmern ein schwaches Vitalsignal geortet", meldete Dalia Argula. „Vielleicht eine Kapsel mit Überlebenden

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