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2328 - Mission der Sol

Titel: 2328 - Mission der Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein, dass der ...?
    Loan-P'ang gab uns keine Gelegenheit zum Nachdenken. Er wandte sich wieder uns zu: „Und spart euch das >Eure Hoheit<, das höre ich jeden Tag mehr als genug."
    „Wie du möchtest ... Loan", lotete Dao mit ihrer Anrede aus, wie weit sie bei dem Kaiser gehen konnte.
    Sehr weit. Loan-P'ang trat auf uns zu, seine Schritte federnd und leicht, und blieb vor Dao stehen. „Du gefällst mir, Dao. Du hast Mut. Weißt du ...", er umtänzelte Dao, ohne auch nur einen Seitenblick für mich zu erübrigen, „meine Berater haben mich vor dir gewarnt. Die Geschichtsbücher nehmen dich zwar sehr wichtig, doch kommen sie dir nicht annähernd nahe. Ich muss sagen: Du beeindruckst mich."
    „Zu Recht", antwortete Dao. „Aber es ist gefährlich, mir zu nahe zu kommen. Das sollte die Geschichte dich ebenfalls gelehrt haben." Sie sprang geschmeidig zurück, aus der Reichweite Loan-P'angs, der sich ihr wie beiläufig entgegengelehnt hatte.
    Was ging hier vor? Der Kaiser war unkonventionell, gut. Aber das ... Ich musste den Impuls unterdrücken, mich zwischen Loan-P'ang und Dao zu stellen. Ich bin kein Mann, der es gewohnt ist, ignoriert zu werden. Und außerdem ... „Gefahr, sagst du", schnurrte der Kaiser und folgte ihr. „Und was genau könnte mir zustoßen?"
    „Das kommt ganz darauf an", schnurrte Dao zurück, blieb aber an Ort und Stelle stehen.
    Ich kapierte. Endlich. Der Kaiser flirtete mit Dao! Er machte sie an. Und Dao hielt mit, was das Zeug hielt.
    Während ich ... dastand, ein hilfloser Zuschauer.
    Der Kaiser setzte nach. „Ich bin kein Mann, der das Risiko scheut." Er ging zu Dao, beugte sich vor, so nahe, dass sich beinahe die Schnurhaare der beiden berührten. „Gefahr ist elektrisierend. Gefahr ist Leben."
    „Was du nicht sagst", entgegnete Dao. „Wie kommt es dann, dass du dich im Innern eines Berges verkriechst?"
    Es war, als hätte Dao dem Kaiser ein Messer zwischen die Rippen gerammt.
    Loan-P'ang erstarrte, seine Pupillen zogen sich zusammen, weiteten si,ch, als die kalkulierte Beleidigung in seinen Gedanken widerhallte. „Du ... das ... das entspricht nicht meinem Willen!", fand der Kaiser die Sprache wieder. „Es ist ihre Idee!" Er warf die Arme in einer allumfassenden Geste hoch. „Wessen Idee?"
    „Der Hofstaat, das Militär, die Flotte, die Minister - all die Leute, die meinem verfluchten Vater treu gedient haben und die ich am Tag meiner Thronbesteigung hätte hinrichten lassen sollen. Jetzt ist es zu spät. >Es ist zu gefährlich, Eure Hoheit<, beteuern sie ständig. >Die Gefahr ist überall und unsichtbar, Ihr musst Euch in Sicherheit bringen! Euer Leben ist zu wertvoll, Ihr seid der Kaiser!<"
    „Welche Gefahr droht dir?"
    Loan-P'ang machte einen Schritt zurück. „Stell dich nicht dumm! Die Attentäter natürlich! Die Gespenster, die diese ganze Galaxis in einen hirnlosen Taumel der Furcht versetzt haben. Ihr kreuzt mit eurem Schiff seit Wochen durch Hangay - seid ihr etwa blind und taub?"
    „Nein. Natürlich nicht. Alle hat die Furcht ..."
    „Nicht alle!", fauchte der Kaiser. „Ich habe keine Angst! Aber was nützt mir das schon? Ich bin der Gefangene meines Vaters - noch nach seinem Tod!
    Seine Maschinerie hält mich gefangen!"
    Er zeigte auf die Reliefs der Halle.
    Dutzende von ihnen erwachten gleichzeitig zum Leben, erfüllten den Raum mit dem Lärm lange geschlagener Schlachten. „Seht sie euch an! Krieger, Kämpfer, Mörder! Das alles war mein verfluchter Vater, nichts anderes hatte in seinem sturen Kopf Platz. Er war ein karaponidischer Traditionalist, er musste kämpfen, gewinnen und bestimmen.
    Er traute niemandem. Deshalb musste er persönlich an der Konferenz auf Narna teilnehmen, deshalb musste Ti-P'ang, meine Schwester, die er zu seiner Nachfolgerin bestimmt hatte, ihn begleiten. Nicht, dass sie auf die Idee käme, ihm während seiner Abwesenheit in den Rücken zu fallen ..."
    „Und was ist mit dir?", fragte Dao.
    Die andere Dao, die einfühlsam den Schmerz Loan-P'angs aufnahm und mit ihm fühlte. „Warst du auf der Konferenz und bist durch ein Wunder den Mördern entkommen?"
    Der Kaiser bedachte sie mit einem Blick, als hätte sie geäußert, Karapon sei eine Scheibe. „Ich auf der Konferenz? Niemals. Ich war eine Null für meinen Vater. Ein Schandfleck. Kein Krieger, kein Politiker, nicht einmal ein Verwalter. Nicht das Holz, aus dem man echte Karaponiden schnitzt. Ich lebte für meine Kunst, das Schöne im Leben und ...", Loan-P'ang wirbelte in einem

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