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2328 - Mission der Sol

Titel: 2328 - Mission der Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eleganten Tanzschritt um die eigene Achse, unbeschwert und übermütig, einen Augenblick lang wie verwandelt, „... natürlich für die Frauen.
    Mein Vater nannte es immer nur ein Lotterleben und mich einen Feigling.
    Ausgerechnet mich! Dabei war er der Feigling! Er konnte kaum schlafen vor Angst! Was, wenn Vinau uns in der Rüstung überflügelt? Blitzt nicht Verrat in den Augen der Zeremonienmeisterin auf? Was, wenn die letzte Truppenverschiebung sich als Fehler erweist? Immer nur Angst, Angst, Angst. Es war kein Leben - und meines bestimmt nicht."
    „Wie wurdest du dann Kaiser?"
    „Das war ganz einfach: Ich bin der Letzte meiner Familie. Also nahmen sie mich. Ich hatte die Wahl zwischen dieser Existenz und einem plötzlichen Unfalltod, um Platz für eine neue Dynastie zu machen. Ich liebe das Leben, also sagte ich ja, und der Hof rieb sich die Hände. Knete in ihren Fingern! Ein Marionettenkaiser!" Loan-P'ang legte die Hände an den Mund und formte sie zu einem Trichter. „Hört ihr? Ich weiß, welches Spiel ihr spielt!"
    Er erhielt keine Antwort.
    Der Kaiser wandte sich wieder an uns. „Keine Angst, sie tun mir nichts.
    Sie brauchen mich. Manchmal lassen sie sogar Besucher zu mir vor. Von der unwichtigen Sorte. Dann, wenn sie überzeugt sind, dass ich keinen Schaden anrichten kann. Leute wie euch.
    Also, was führt euch zum ehrwürdigen Herrscher des Imperiums von Karapon?"
    Ich schluckte und hörte gleichzeitig, wie Dao dasselbe tat. Ihre Worte wollten sorgfältig gewählt sein - und ich war überzeugt, dass sie vergeudet sein würden. Der Kaiser würde uns keinen Glauben schenken, und selbst wenn ... ich bezweifelte, dass wir irgendeinen Nutzen daraus ziehen könnten. „Nun ...", begann Dao. „Wir sind gekommen, um dich vor einer Gefahr zu warnen, die alles in den Schatten ..."
    Der Kaiser gebot ihr mit einer herrischen Geste Einhalt. Äußerst geübt für einen Mann, der von sich behauptete, niemals den Titel angestrebt zu haben, fand ich. „Dann ist es also wahr", sagte Loan-P'ang. „Meine Nachrichtendienste haben mir davon berichtet, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Ihr wollt mir euer Schauermärchen von dieser Negasphäre auftischen, nicht?"
    „Es ist kein ..."
    Wieder diese Geste. „Bemüh dich nicht. Ich weiß, was du mir sagen willst. Ich glaube keine Silbe davon.
    Aber dennoch siehst du mich erschüttert. Eine schöne Frau wie du - wie kommt es, dass du mit solcher Angst in die Welt siehst? Du solltest dein Leben genießen. Das Leben ist viel zu kurz für etwas anderes, das gilt auch für Unsterbliche."
    „Ich ... du ..." Dao war sprachlos.
    Der Kaiser war zu viel. Ein Irrer oder ein Mann, der das Beste aus einem Leben machte, das er nie angestrebt hatte, ein Entfesselter - ich konnte das in diesem Moment nicht entscheiden.
    Für uns zählte nur eins: Wir verschwendeten hier unsere Zeit.
    Dao war zum selben Schluss gekommen. „Wir wollen deine wertvolle Zeit nicht länger verschwenden", sagte sie steif. „Wir sind dir zutiefst zu Dank für die Audienz verpflichtet." Sie gab mir ein Zeichen, und wir zogen uns langsam rückwärts gehend zurück.
    Wir kamen nicht weit. „Halt! Ihr habt noch etwas vergessen!" Loan-P'ang schloss zu Dao auf, nahm ihren Arm und drückte ihr etwas in die Hand. Sie war zu verblüfft, um sich zu wehren. „Was ist das?"
    „Ein Abschiedsgeschenk", sagte der Kaiser. „Schöne Frauen sind ein Geschenk - deshalb sollte man eine schöne Frau niemals ohne Geschenk ziehen lassen." Loan-P'ang verbeugte sich und trat einen Schritt zurück. „Außerdem wird mein Generalstab explodieren, wenn er erfährt, was ich dir gegeben habe. Das allein wäre schon Grund genug!
     
    4.
     
    Die Frauen.
    Es waren mehr, als ich zählen kann.
    Jeder weiß das, jeder kann sich das an den Fingern abzählen. In zweieinhalb Jahrtausenden kann es nicht anders sein. Ich bin nur ein Mensch. Ein Mann.
    Niemand hat das Recht, mit dem Finger auf mich zu zeigen. Keine der Frauen, mit denen ich zusammenkam, hat es gegen ihren Willen getan. Und dass die Gesichter und Namen der meisten sich mir entwinden - was bedeutet das schon? Es gibt Menschen, die nicht einmal nach dem Namen des Menschen fragen, mit dem sie die Nacht oder die nächste Viertelstunde verbringen. Die lügen, wenn ihr Gegenüber sie nach ihrem eigenen Namen fragt.
    Wer mir einen Vorwurf machen will, soll erst diese Menschen abklappern, dann sehen wir weiter.
    Es gibt nur eines, dessen ich mich schuldig bekennen könnte: meinen

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