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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umeinander, als es nötig gewesen wäre.
    Ron-Sha-R'itt streifte dann seine Kapuze zurück und entledigte sich der Felljacke, warf sie nachlässig hinter sich, während er auf die verwaisten Sitzschalen zeigte. „Mehr Komfort können wir leider nicht bieten", stellte er fest.
    Dao-Lin-H'ay lächelte und ließ ein wohliges Schnurren hören. „Es genügt, unter Freunden zu sein", bemerkte sie leise.
    Ihre Nähe empfand er wie eine unglaubliche Herausforderung. Ron-Sha-R'itt roch den Duft ihres Fells, er sah das Glitzern in ihren Augen, und wie von selbst griff er nach ihren Oberarmen und zog diese Frau ganz dicht an sich heran.
    Ihre Nasen berührten sich, vorsichtig erst, als dürfe diese vertraute Art der Begrüßung keinesfalls sein, aber dann drückten sie aneinander wie bei endlos lang miteinander vertrauten Kartanin.
    Dao-Lin-H'ay erwiderte seinen Griff, ihre Finger gruben sich unruhig in seine Armmuskeln ein. Er nahm dabei wahr, dass sich ihr Fell vor Erregung aufrichtete, und stellte fest, dass er selbst keineswegs weniger spontan reagierte. Ihr Atem streifte über seine Lippen, warm und fordernd zugleich - ein Hauch ungestillter Sehnsucht, empfand es Ron-Sha-R'itt -, dann ließen sie beide gleichzeitig wie auf ein geheimes Kommando hin wieder voneinander ab.
    Verwirrt und ungläubig zugleich schaute Dao-Lin-H'ay ihn an, als müsse sie sich erst darüber klar werden, was in dem Moment geschehen war.
    Mit ausgefahrenen Krallen fuhr sich der Erste Bürger durch das Kopffell. Tief atmete er ein. „Bitte, nimm Platz, Dao-Lin!" Seine Stimme vibrierte. „Ich bin mir über vieles im Unklaren."
    Die Kartanin leckte sich über die Lippen.
    Das Spiel ihrer Ohren signalisierte dabei höchste Aufmerksamkeit. „Es geht um die Zukunft unseres Schiffes - und um deine Heimatwelt!", sagte sie
     
    4.
     
    Drei Stunden schon... Ronald Tekener bedauerte mittlerweile, dass er Dao nicht begleitet hatte. Er hatte ihren Argumenten zu schnell nachgegeben, dass auf Ultrablau eine Kartanin weit mehr erreichen könne als ein Trupp Raumsoldaten. „Sie sind Angehörige meines Volkes, Tek.
    Wenn jemand richtig mit ihnen umgehen kann, dann wohl ich." Ihre Worte schwangen in seinen Gedanken nach, als jemand unvermittelt rief: „Das erste Kettenfahrzeug setzt sich wieder in Bewegung!"
    Nicht einmal alle Außenoptiken funktionierten reibungslos. Der Smiler zerbiss eine Verwünschung zwischen den.
    Zähnen, als er in der verschwommenen Bildübertragung auch die nächsten beiden Raupen ruckartig wenden sah.
    Dao-Lin-H'ay befand sich in dem Fahrzeug, das als einziges noch reglos verharrte.
    Warum sorgte er sich überhaupt? Die Kartanin würden längst erkannt haben, dass sie unter den gegebenen Umständen Verbündete waren, völlig unabhängig davon, welcher politischen Strömung die Bevölkerung auf Ultrablau anhing.
    Endlich öffnete sich das Luk wieder. Der Erfassungswinkel war ungünstig, trotzdem konnte Tekener Dao-Lin erkennen. Neben ihr stand ein ungewöhnlich großer Kartanin, der sie sogar um einige Zentimeter überragte. Es mochte der dick Vermummte sein, der Dao in Empfang genommen hatte, nur trug er jetzt seine füllige Oberkleidung nicht mehr. Tek sah, dass sein Fell grau war, dieselbe frostige Farbe, wie sich diese Welt präsentierte.
    Dao-Lin legte ihre Unterarme auf seine, dann wandte sie sich um und sprang katzenhaft geschmeidig aus dem Fahrzeug.
    Sie aktivierte ihr Flugaggregat. Der Eindruck entstand, dass sie geradewegs auf die optischen Sensoren zuflog, dann verschwand sie aus dem Erfassungsbereich.
    Mehr als fünfzehn Minuten musste Ronald Tekener warten, bis seine Gefährtin endlich in der Zentrale erschien. Forschend schaute er ihr entgegen. „Wie ist die Verhandlung verlaufen?"
    „Gut", antwortete Dao-Lin. „Sehr gut sogar. Ich konnte mit Ron-Sha-R'itt reden - er ist der Erste Bürger der Stadt U'Hartu, also quasi der Bürgermeister, und kraft dieser Position zugleich der Hohe Mann des Planeten." Ihr Blick schweifte zu den Schirmen hinüber. Sekundenlang schien sie nach den Kettenfahrzeugen zu suchen, die aber längst draußen auf der Landepiste verschwunden waren: „Soll ich dir jedes Wort aus der Nase ziehen?"
    Dao reagierte nicht, sie wirkte in Gedanken versunken. Erst als Tekener sich ungeduldig räusperte, wandte sie sich wieder ihm zu.
    Ihre Reaktion war langsam, schlafwandlerisch beinahe, stellte er fest.
    Sie schien mit ihren Gedanken sonst wo zu sein. „Was ist geschehen, Dao?"
    „Nichts!", antwortete

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