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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit Verachtung gestraft wurden; war nach ihrem überraschenden Auftauchen psychologisch verständlich.
    Ihr habt uns düpiert, mochte das heißen, dafür schmollen wir jetzt und lassen euch schmoren.
    Endlich, fast einen halben Tag nach ihrer „Enthüllung", rührte sich das Handelskonsortium, die oberste Instanz der Shazzorien. Kurz angebunden, ja frostig wurde mitgeteilt, dass Miralhub Belen, Stellvertretende Vize-Magisterin für Exportfragen, bereit sei, der Delegation der Friedensfahrer eine Audienz zu gewähren.
     
    *
     
    Lasses Ipes-Uper erwies sich als hoch industrialisierter Planet, dominiert von riesigen Fertigungsanlagen und Frachthäfen.
    Während des Anflugs meldete sich überraschend Cür ye Gatta: „Hier lagern ungeheure Vorräte an Hyperkristallen höchster Qualität."
    Sie legte Koordinatensätze bei, die Kant von MIRKET nachprüfen ließ. In der Tat identifizierten die Orteranlagen der OREON-Kapsel über den ganzen Planeten verstreute, unterirdische, vorzüglich abgeschirmte Depots mit Hyperquarzen, teils im suprahochfrequenten Bereich schwingend.
    Arkonidische oder terranische Instrumente hätten diese speziellen Kristalle nicht einmal anmessen können. Aber auch der FORSCHER wären sie ohne Cürs Hinweise verborgen geblieben. Ihre introvertierte Mitstreiterin musste eine wahre Koryphäe auf dem Gebiet der Sensortechnik sein.
    Kantiran stieß einen leisen Pfiff aus. „Unglaublich, auf welchem Schatz die hier sitzen! In der ganzen Milchstraße gibt es keine Welt, die derartige Bestände vorzuweisen hätte."
    „Mir ist auf meinen Reisen auch in anderen Galaxien kein vergleichbarer Ort untergekommen", sagte Saedelaere. „Das erklärt die groß angelegten Sicherheitsvorkehrungen der Shazzorien.
    Jedoch erst recht nicht, warum sie den Friedensfahrern weitere Schenkungen verweigern."
    „Wirwerden es herausfinden. - Nun konzentriere dich auf die Landung. Falls plötzlich Hyperstrahlung von Kristallen durchschlägt, könnte MIRKET beeinträchtigt werden."
     
    *
     
    Alaskas Sorge erwies sich als unbegründet.
    Die FORSCHER setzte ebenso sacht auf wie die übrigen OREON-Kapseln.
    Ihr zugewiesener Landeplatz befand sich auf einer etwas über dreißig Meter breiten, gut zehnmal so langen Brücke, die zwei kegelförmige, neunhundert Meter hohe Türme knapp unterhalb der Spitzen verband. Beide zusammen bildeten den Palast des Konsortiums von Shazzor, dessen Einflussbereich rund ein Sechstel der Galaxis Zheiranz umfasste.
    Wie vereinbart blieb Saedelaere in der FORSCHER zurück. Kant stieg die Rampe hinunter. Ein kühler Wind wehte; er schloss die Lederjacke, die Thereme für ihn geschneidert hatte. Das Material sah außen abgeschabt aus, war aber nahezu unverwüstlich, da mit einem innen eingeflochtenen Drahtnetz aus haarfeinem Ynkonit verstärkt.
    Ringsum herrschte reger Flugverkehr. Die Hauptstadt erstreckte sich in allen Richtungen bis zum Horizont, der von Bergketten mit teils schneebedeckten Gipfeln begrenzt wurde. Im orangen Licht der hoch stehenden Sonne Uper funkelten die spiegelglatten, keramischen Außenflächen der Gebäude wie rotes Gold.
    Eine Metropole, unverkennbar geprägt von Emsigkeit und Wohlstand.
    Aber auch von Angst ...
    Auf vielen Dächern und Terrassen störten klotzige Batterien schwerer, gen Himmel gerichteter Geschütze die architektonische Harmonie. Eigentlich dominierten geschwungene Linien und weiche, organische Formen. Die Artillerie-Stellungen waren offenkundig erst nachträglich errichtet worden.
    Wann?, überlegte Kant. Nach dem Hyperimpedanz-Schock? Als sich zeigte, dass der allgemeine Bedarf an Schwingquarzen signifikant steigen würde?
    An beiden Längsseiten der Landebrücke, auf der die OREON-Kapseln hintereinander aufgefädelt ruhten wie grün schillernde, überdimensionale Glastropfen, verliefen kaum eineinhalb Meter breite Förderbänder. Eines stand still. Dem anderen vertraute sich Kantiran an - mit einem leicht mulmigen Gefühl, denn das Geländer, das ihn vom gähnenden Abgrund trennte, reichte ihm nicht einmal bis zum Knie.
    Es war anzunehmen, dass unsichtbare Prallfelder zusätzlichen Schutz boten. Aber sicherheitshalber ging Kant in die Hocke, um nicht von einer jähen Bö erfasst und in die Tiefe geweht zu werden.
    Vor ihm wälzte Auludbirst seinen plumpen Leib aufs Band. Der fette, krötenhafte Gnom steckte in einer dunkelblauen, stark zerknitterten Montur, die Raum für den Kehlsack ließ; sodass es aussah, als trüge er nicht bloß am Rücken, sondern

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