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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Auch der Novize Kantiran - übrigens ein recht schnuckeliges Bürschchen - hatte das flott gelernt. Für 'nan-Si entflammte man auf den ersten Blick; beim zweiten oder spätestens dritten reduzierte sich gewöhnlich die Faszination auf ein leicht verkraftbares Maß.
    Zum anderen sprachen die Shazzorien vermutlich von vornherein nicht sehr auf den geschwätzigen Charme des Arachnoiden an. Ihre Emotionen hatten nämlich mit denen der meisten anderen bekannten Völker wenig gemein.
    Sie waren symbiotische Lebewesen, die sich aus je einer intelligenten und einer animalischen Komponente zusammensetzten. Letztere bestand aus einer vier bis sechs Meter langen Riesenschlange mit kreisförmigem Kopfschild. Unmittelbar dahinter saß, als ein Mittelding zwischen Zackenkamm und kurzem, struppigem Gefieder, der intelligente Symbiont, welcher über keine eigenen Sinnesorgane verfügte.
    Soviel Ejdu wusste, war nur der tierische, „Sha" genannte Teil für sich allein lebensfähig. Dessen Triebe dominierten die Gefühlswelt des Wesens, während die „aufgepfropfte" Komponente - „Zzorien" hieß Reiter - das rationale Handeln bestimmte.
    Und der junge Kantiran ist Instinkt-Telepath ... Man hatte ihn also bestimmt nicht ohne Hintergedanken ausgerechnet dieser Mission zugeteilt.
    Vize-Magisterin Miralhub Belen, ein besonders großes Exemplar ihrer Gattung, räkelte den apart gemusterten Leib und gab abgehackte Zischlaute von sich. Aus dem mit Juwelen reich bestückten Diadem auf ihrem Schädel erklang die thonische Übersetzung: „Das Konsortium der Hohen Händler ist nicht amüsiert. Ihr liefert einen Eklat nach dem anderen - da sollen wir euch Hyperkristalle liefern? Euer Benehmen ist schlichtweg skandalös."
    Ihre ineinander verschlungenen Adjutanten wanden sich, um Belens Worten Nachdruck zu verleihen, demonstrativ erregt in der mit Edelsteinen ausgelegten Nestmulde. Ein schauriger Anblick für Leute mit Schlangenphobie - doch in Wahrheit nur die pantomimische Entsprechung des bei solchen Anlässen üblichen empörten Gemurmels und verkniffenen Mienenspiels unbedeutender Hofschranzen.
    Wilon trat vor, die Flügel ausgebreitet.
    Sehr neckisch und sexy, zumindest für Ejdu. „Mit Verlaub? Hier werden Fakten unzulässig vermengt und zeitliche Abläufe umgedreht? Unser Hier sein und die Art unserer Vorgehensweise gründen schließlich im Ausbleiben des Nachschubs von Lasses Ipes-Uper? Gilt denn das Ewige Abkommen für euch nicht mehr."
    „So ist es", antwortete die Vize-Magisterin kalt. „Suche und Gewinnung aller Arten von Schwingquarzen sind seit der Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstandes so sehr erschwert, dass wir es uns nicht mehr leisten können, euch zu unterstützen. Was heute verschenkt wird, könnte morgen unsere nackte Existenz retten."
    „Quatsch." Auludbirst blies den Kehlsack zum vollen Volumen auf und dröhnte: „Ihr hortet opulentere Schätze denn je!"
    „Mag sein. Aber sie sind in Zheiranz und den umgebenden Sterneninseln derart begehrt, dass wir keine Wahl haben, als uns abzusichern. Du hast es ja selbst gesehen, duftender Schreibeutel, welch immensen Aufwand wir betreiben müssen, um uns einigermaßen gegen räuberische Angriffe gefeit fühlen zu können."
    „Etwas passt hier nicht zusammen", ergriff der von Chyndor empfohlene Aspirant das Wort. „Ihr verbarrikadiert euch hinter einem dicken Schild aus Militär, weil ihr eure Reichtümer schützen müsst. Und zugleich häuft ihr immer noch mehr davon an, um die System-Verteidigung finanzieren zu können. Da beißt sich doch das Reptil in den eigenen Schwanz!"
    Die Schlangenreiterin musterte. Kantiran einige Sekunden lang starr, als wolle sie ihn jeden Moment anfallen und ihre Fangzähne in seinen Hals schlagen. Dann zischte sie: „Lass unsere Sorge sein, wie wir unsere Zivilisation gestalten!"
    „Ich maße mir keineswegs an, mich in eure internen Belange einzumischen, jedoch ..."
    „Die Hilfeleistung, die wir den Friedensfahrern so lange gewährt haben, beruhte immer auf Dankbarkeit und freiem Willen. Dies ist nun zu Ende. Ihr müsst eure Versorgung mit Hyperkristallen auf anderem Wege bewerkstelligen."
    „Dir ist klar? Dass das einen schweren Rückschlag für unsere gesamte Organisation bedeutet?" Wilon schlenkerte allerliebst mit dem knackigen Hintern. „Wir waren doch Freunde? Oder nicht?"
    „Eure Freundschaft", gab Miralhub Belen ungerührt zurück, „kommt uns neuerdings zu teuer. Geht jetzt. Kehrt heim. Die Audienz ist

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