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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorüber."
     
    *
     
    Selbstverständlich flogen sie nicht gleich wieder unverrichteter Dinge zurück.
    Sich dermaßen kaltschnäuzig abwimmeln zu lassen hätte in keiner Relation zur weiten Reise von Altasinth hierher gestanden. Darum bat Wilon Vass, gleich nachdem sie den Palast des Konsortiums verlassen hatten, zu einer Krisensitzung in seiner SCHWINGE.
    Auludbirst mochte den geflügelten Lackaffen nicht. Allerdings mochte er kaum jemanden. Auch die feiste, warzige Fratze, die ihm von jeder spiegelnden Fläche entgegenglotzte, konnte er meistens nicht ausstehen. Und in Wilons klinisch blitzblanker Kapsel spiegelte so gut wie alles.
    An Eitelkeit übertraf der Einarmige die schlimmsten Gecken, denen Auludbirst auf seinen vielen Friedensfahrten begegnet war, um Klassen: Was der Kerl immerzu an seinen Flügelfedern herumzupfte, als gäbe es sonst nichts zu tun auf den zahllosen Welten der Universalen Schneise!
    Der Sepfa war in seiner Heimat eine Art Fürstbischof gewesen, bevor er sich den Friedensfahrern angeschlossen hatte. Die überwiegend repräsentativen Pflichten seines Amtes hätten ihn nicht ausgefüllt, gab er an, zumal er über den höchsten je bei einem Angehörigen seines Volkes gemessenen Intelligenzquotienten verfügte.
    In der Tat hatten sich seine metamatischen Fähigkeiten seither oft als ganz brauchbar erwiesen, wie sogar Auludbirst einräumte.
    Als Logistiker und Analyst war Wilon unerreicht; da sah oder besser: hörte man auch über sein quälendes, permanent falsch betontes Thonisch hinweg. „Klarerweise können wir die soeben erlittene Abfuhr nicht ohne Weiteres hinnehmen?", eröffnete er die Sitzung, an der alle außer Saedelaere, dem angenehm unaufdringlichen Maskenträger, und dem nach wie vor unsicht- und -nahbaren Revisor teilnahmen. „Die Gesellschaft der Friedensfahrer hat sich bisher weitgehend auf die Unterstützung aus Zheiranz beziehungsweise von Lasses Ipes-Uper verlassen? Natürlich wurde in gewissem Rahmen vorgesorgt? Aber ein dauerhafter Totalausfall der Shazzorien als Lieferanten würde uns zumindest für eine Zeitspanne von einigen Jahren brenzlige Engpässe bescheren?"
    Die Hebungen an Stellen, wo keine hingehörten, nervten Auludbirst gewaltig.
    Wie bei manchen abgelegenen Naturvölkern, die, warum auch immer, jeden gesprochenen Satz mit einem hinten angehängten „Oder?" abschlossen.
    Vollkommen idiotisch so was. Aber diese Hintersümpfler behaupteten wenigstens nicht, zu den schlauesten Sterblichen des bekannten Universums zu gehören!
    Na ja.
    In der Sache musste er Vass Recht geben.
    Ohne die hochwertigen Kristalle von Lassunseppesüber oder wie der vor Mordwerkzeugen starrende, grässlich kalte Planet hieß, sah die Geheimgesellschaft deutlich schwierigeren Zeiten entgegen.
    Und überhaupt: So schnell schmissen Friedensfahrer den Flammenwerfer nicht ins Beet! „Schon klar", pflichtete Auludbirst dem Geflügelten daher bei, so freundlich und geruchsneutral er konnte. „Komm zur Sache, Zahlenklauber! Was willst du unternehmen?"
    „Bitte entschuldigt", mischte sich da der dürre Jungspund ein, der leider nicht annähernd so zurückhaltend agierte wie sein maskierter Mentor, „dass ich die Frage anders formuliere: Was können wir unternehmen? Beziehungsweise: Was können wir überhaupt, jede und jeder Einzelne von uns?"
    Man möge Verständnis dafür aufbringen, bat er, dass er dringend über die jeweiligen speziellen Talente der Mitglieder dieser Runde aufgeklärt werden wollte.
    Schließlich bestünde die ihm gestellte Initiationsaufgabe darin, das Seine zum Gelingen der Mission beizusteuern.
    Aber wie solle er sich an einer vernünftigen Planung beteiligen, wenn ihm keine Informationen über die Stärken der eigenen Truppe vorlägen?
    Ejdu, das dauerbrünstige Weibchen, klatschte sich begeistert mit ihrer einen Hand auf die oberen Euter. „Sehr richtig!", rief sie enthusiastisch. „Also los, Freunde!
    Höchste Zeit, dass wir uns unserem Jüngsten ordentlich vorstellen."
    „Nach dir", brummte Auludbirst missvergnügt.
     
    *
     
    Der Revisor lauschte dem Gespräch, das ihm seine Sensoren übermittelten, mit wachsendem Interesse.
    Er kannte so gut wie alle Friedensfahrer persönlich, obgleich sich jene natürlich dessen nicht bewusst waren, wenn er mit ihnen in direkten Kontakt trat. Jedoch lehnte er es aus Überzeugung ab, Personalakten über seine Mitstreiter zu führen.
    Auch bespitzelte er sie normalerweise nicht absichtlich. Er betrachtete individuelle

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