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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geliebt; im Unterschied zu Ascari. Ja. Mondras Sohn, mein Halbbruder Delorian, war ein Kind der Liebe; im Unterschied zu mir, dem Sternenbastard...
    Lächelnd wischte er den Gedanken beiseite. Die Zeiten der Wut, des Selbstmitleids und der Racheschwüre lagen hinter ihm. Er war ihnen entwachsen, hatte seinen eigenen Weg gefunden.
    Dass ihn dieser nach Terra geführt hatte, nahm Kant als ironische Wendung in Kauf.
    Zumal es sich bloß um ein Intermezzo handelte. Voraussichtlich würden sie nicht lange hier bleiben.
    Perry Rhodan trat auf ihn zu. Ihre Blicke verschmolzen. Unwillkürlich hielt Kantiran den Atem an.
    Sein Vater schien zu spüren, dass ihm momentan nicht nach einer Aussprache zumute war. „Machen wir weiter?", fragte er.
    Nachdem sich die illustre Gesellschaft wieder zusammengefunden hatte und erwartungsvolle Ruhe eingekehrt war, räusperte sich Kantiran. „Ich wurde gebeten, den Bericht fortzusetzen. Mein Teil der Geschichte beginnt ebenfalls am Ufer eines Gewässers ...
     
    1.
     
    Masken und schräge Vögel
    Parrakh / Magellan,
    16. Juli 1337 NGZ
     
    Unweit des Kratersees, aus dem, schwarz schimmernd und majestätisch, der Nocturnenstock Satrugar ragte, standen sich zwei ungleiche Männer gegenüber.
    Der eine, zwei Meter groß und sehr hager, hatte leicht gekrümmte Schultern und eine allgemein vorsichtige Körperhaltung. Er wirkte schwächlich, ja fragil. Jedoch umgab ihn eine eigentümliche Aura; geheimnisvolle Energie schien von ihm auszustrahlen.
    Er trug leichte Raumkleidung, ohne Helm; eine schmucklose Plastikmaske verbarg sein Gesicht. Nur die Augen waren frei und verliehen dem künstlichen, unbewegten Antlitz einen Ausdruck von Verwunderung. „Ich habe schon sehr oft von dir gehört", sagte der andere, der die sehnige, vor Spannkraft strotzende Figur eines jugendlichen Leichtathleten besaß. „Du giltst schon seit Jahren als verschollen."
    „Anzunehmen." Die aus dem Mundschlitz der Maske dringende Stimme klang spröde, verhalten, beinahe schüchtern. „Satrugar hat mir vor kurzem deinen Besuch avisiert." Der Junge nickte mit dem Kopf in die ungefähre Richtung des Quarzbergs. „Er meinte sinngemäß, du hättest etwas für mich. Eine ... Aufgabe."
    Der Maskenmann nickte bedächtig. Nach wie vor starrte er unverwandt, forschend, zweifelnd. „Welcher Art? Was steckt denn dahinter?"
    „Die kristalline Wesenheit hat mich kontaktiert. Und auf dich aufmerksam gemacht." Der Mann mit der Maske sprach stockend, als müsse er sich jedes Wort einzeln abringen. „Du zeigst viel versprechende Ansätze. Willst Gutes tun.
    Gehörst aber nirgendwo wirklich hin."
    „Was den ersten Satz betrifft, so steht es mir nicht zu, das zu beurteilen. Die anderen beiden beschreiben meine Situation recht gut."
    „Du bist entwurzelt, auf dich selbst reduziert. Wie ich. Wie wir."
    „Wer wir?"
    „Die Friedensfahrer."
    „Aha. Geht es eventuell ein bisschen genauer?"
    „Der Nocturne glaubt, du würdest zu uns passen. Er sieht diese ... Vermittlung als Ausdruck seiner Sympathie."
    „Und was glaubst du?"
    Der Hagere zuckte die Achseln. „Ich kenne dich nicht."
    Er senkte den Blick, betrachtete die abgewetzten Spitzen seiner Stiefel. Eine peinliche Pause entstand. „Geschwätzigkeit wurde dir wohl noch nie vorgeworfen, hm?"
    „Nein."
    Der Junge seufzte. „Dachte ich mir. - Ein hübsches Schiff hast du da."
    Der schnittige, tropfenförmige Raumer, dem der Besucher entstiegen war, maß 48 Meter in der Höhe, bei einer größten Ausdehnung von 22 Metern. Das Material der Hülle erinnerte an hellgrün schillerndes, von unzähligen feinsten Sprüngen durchzogenes Glas.
    „Eine OREON-Kapsel. Sie wurde mir vom Patronat der Friedensfahrer zur Verfügung gestellt."
    „Patronat? Hört sich autoritär an. Euer Oberkommando?"
    „Falsch. Ein solches haben wir nicht. Die Friedensfahrer dienen einer Ethik, doch keinem Herrn."
    „Intergalaktische Anarchisten oder wie?"
    „Wir verstehen uns als freie, autonome, eigenverantwortliche Beschützer der Lebewesen in unserem Einflussbereich; niemals als Gehilfen einer Macht."
    „Schöne Phrasen. Bloß, wie gestaltet sich das in der Praxis?"
    Die Augen hinter der Maske fixierten den Fragesteller erneut. „Ich bin nicht gut mit Worten. Aber ich kann es dir zeigen."
    „Unter welchen Bedingungen?"
    „Falls du dich uns anschließt, musst du bereit sein, alle Brücken hinter dir abzubrechen."
    „Das zumindest sollte mir nicht schwer fallen." Der Drahtige lachte bitter auf.

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