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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hören."
    „Ach was! Ich bin sauer! Ich will mich auch nicht beruhigen! Ich bin stinkig! Sind wir wenigstens auf Kurs?"
    „Wir werden TRAIGOT 0313 wie geplant in sieben Stunden erreichen", sagte Throng, immer noch ruhig. Zu ruhig.
    Gefährlich ruhig. „Das ist nicht das Problem."
    „Problem?" Elraum kniff die schrägen Augen zu Schlitzen zusammen. „Was für ein Problem denn noch? Reicht es nicht, dass wir ohne Beute ... Mach gefälligst das Maul auf, Throng! Was ist es?"
    „Der Zentralrechner der I-RAZID hat Alarm gegeben, mein umsichtiger Prinz.
    Die Energie, die zur Beschleunigung des Schiffs aufgewendet werden musste, war um eine Winzigkeit zu hoch."
    Elraums Unterkiefer klappte herunter. Er ging nicht auf die in der Anrede enthaltene Provokation ein, sondern fragte mühsam beherrscht: „Eine Winzigkeit zu hoch?
    Genauer! Was ist für dich eine Winzigkeit?
    Beim Räudigen Hund, spiel nur keine Spielchen mit mir!"
    „Der Überhang entspricht einer zusätzlichen Masse von knapp vierhundert Kilogramm", antwortete Throng, jetzt sehr ernst. „Vierhundert Kilo zu viel an Bord unseres Schiffs."
    Elraum ballte die Klauenhände zu Fäusten. „Vierhundert? Wie kann das sein? Eine solche Massezunahme muss einen Grund haben! Oder ist es ein verdammter Messfehler?" Er neigte den Schädel. „Was weißt du, Throng? Hat einer meiner Leute etwas vom Wrack mitgebracht? Du hast sie doch alle überwacht."
    „Nichts", sagte sein Freund. „Keiner, Elraum. Das ist sicher."
    „Was ist es dann?", schnappte der Thronfolger. „Wie kann eine Massezunahme zu Stande kommen, wenn nichts Zusätzliches an Bord gebracht wurde? Es muss ein Messfehler sein."
    „Ich hätte vielleicht eine Erklärung dafür ...", begann Throng. „Raus damit!"
    „Die Antriebsblöcke. Die Antriebsblöcke der I-RAZID sind keine Prophozeuten-Technik, sondern werden von der Terminalen Kolonne geliefert."
    Elraum knurrte unterdrückt. „Das weiß jeder! Was willst du denn damit sagen?"
    „Das bedeutet, dass der Fehler, wenn es sich überhaupt um einen solchen handelt, nur bei ihnen zu suchen ist. Die Blöcke sind verplombt und uns nicht zugänglich.
    Sie könnten dem Rechner falsche Werte liefern, indem sie fehlerhaft arbeiten."
    Der Prinz schwieg. „Born, unser Abgott, sagt es schon seit Jahren", fügte Throng an. „Unsere Schiffe müssen unbedingt ins Kolonnen-Dock. Die I-RAZID macht keine Ausnahme."
    „Sprich nicht von dem Alten!", fuhr Elraum auf. „Komm mir nicht mit dem Fettsack und dem, was er sagt!"
    „Aber er hat Recht", erwiderte Throng ungerührt, schränkte aber ein: „Wenigstens hier."
    Elraum wollte erneut aufbegehren, besann sich aber und setzte sich an einen Kartentisch. Dainani sah ihre Chance und steuerte sofort auf ihn zu, eine liebliche Duftspur hinter sich lassend. Er schnappte nach ihr und jagte sie in die Flucht. „Lasst mich alle in Ruhe!", verlangte er. „Ich muss nachdenken."
    Seine Geliebte zog sich schmollend an ihren Platz zurück. Throng schwieg und kümmerte sich um die Navigation. Elraum stützte sich mit den Ellbogen auf die Tischplatte und den Kopf in die Hände.
    Vierhundert Kilo zu viel an Bord ...
    Das konnte nicht sein, oder? Die Antriebsblöcke. Es musste an ihnen liegen.
    Es konnte nur so sein.
    Und wenn doch nicht?
    Ein übles Gefühl blieb. Er konnte es nicht verscheuchen und nicht wegphantasieren.
    Etwas stimmte an Bord nicht, und er beschloss, auf Nummer Sicher zu gehen.
    Elraum Prinz Murál stand wieder auf und verkündete seine Entscheidung. Er wirkte jetzt ruhiger und beherrscht, so, wie seine Getreuen ihn kannten. Er hatte sich von seinen Gefühlen überwältigen lassen und bereute diese Blöße. „Wir werden sämtliche Räume im Schiff einem Sonder-Monitoring unterziehen", sagte er. „Alle Hallen, Kabinen, Zentralen, selbst die Gänge werden permanent über die vorhandenen Sensoren überwacht und kontrolliert, bis wir die verdammte Fabrik erreicht haben. Sollte sich jemand oder etwas an Bord befinden, was nicht hergehört, werden wir es finden!"
    „Das wird dem technischen Personal nicht gefallen", wandte Dainani ein. „Es mault sowieso schon über die Arbeit, die du ihm aufbürdest, und dieser zusätzliche Aufwand ..."
    „Was interessiert mich das technische Personal", schnitt er ihr das Wort ab. „Es wird gemacht, wie ich es sage. Fragen?"
    „Keine", sagte Throng. „Keine", sülzte Dainani.
    Elraum nickte. Dann ließ er sich die Holoaufnahmen vorspielen, die gemacht worden waren, als er

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