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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf dem Weg zur Zentrale gewesen war. Sie zeigten, wie der fremde Gigant-Kugelraumer das Beiboot-Wrack einschleuste, dann beschleunigte und von der Szenerie verschwand - unmittelbar bevor die I-RAZID selbst den Hyperraum erreichte.
    Sieben Stunden, dachte er - und daran, was in sieben Stunden noch alles geschehen konnte
     
    7.
     
    Blinde Passagiere
     
    Die Sektion mit der fraglichen Frachthalle war schnell gefunden, ganz ohne Intrusions-Angriff auf den Schiffsrechner und obwohl die USO-Truppe noch nie ein Prophozeutenschiff von innen gesehen hatte: durch einfache Ortung, denn die Streustrahlung der Hyperkristalle wurde nicht aufwändig abgeschirmt.
    Tobi Sullivan gab sich Mühe, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    Hier hätte er etwas tun und seine Fachkompetenz unter Beweis stellen können.
    Jenice durchschaute ihn natürlich, und Danton konnte er ohnehin nichts vormachen. Der Unsterbliche gab ihm einen Klaps auf die Schulter und nickte ihm aufmunternd zu. Mehr denn je hatte der Leutnant das Gefühl, dass dieser erfahrene Mann ihn verstand - aber er wollte nicht nur „verstanden" und bemuttert werden. Er wollte endlich etwas tun! Wozu war er denn hier?
    Seine „Chance" kam eher als erwartet.
    Danton beauftragte ihn, auf eventuelle Überwachungssysteme zu achten, während sie auf dem Weg waren. Sie orientierten sich streng nach ihrer Ortung. Tobi schlug vor, den Schiffsrechner anzuzapfen und sich Aufrisspläne geben zu lassen, doch Roi wehrte ab. Er führte sie zielsicher, wählte Gänge und Lifts, als sei er hier zu Hause.
    Danton behielt auch die Nerven, als ihnen zweimal Prophozeuten begegneten und sie in knappster Entfernung passierten. Als sie sich an die Wand drückten und die Luft anhielten. Danton war ruhig, strahlte die Erfahrung von fast zweitausend Jahren voller Abenteuer und Risiken aus. Die Hyänenartigen sahen sie nicht, gingen vorbei und verschwanden.
    Es ging weiter. Sie näherten sich, und je weiter sie kamen, desto ruhiger wurde Tobi. Er konnte sich endlich auf etwas konzentrieren und von Nutzen sein. Er stellte fest, dass das ganze Schiff mit einem Monitoring-System verwanzt war, und gab Hinweise. Ihr Weg war überwacht, aber es gab keinen Alarm. Sie waren in ihren Dunkelfeldern sicher.
    Insgeheim erwartete er natürlich, dass die Lagerhalle mit den Kristallen besonders abgesichert und vielleicht sogar durch Wachen abgeschirmt war. Er irrte sich. Als sie vor dem breiten Schott standen, war niemand zu sehen. „Das macht es uns aber nicht einfacher", sagte er zu den anderen. „Es zeigt nur, wie sicher die Prophozeuten sich fühlen."
    „Das sehe ich auch so", stimmte Danton ihm zu. „Glaubst du trotzdem, das Schott für uns öffnen zu können, ohne dass sie es bemerken?"
    „Uff !" Zum ersten Mal seit zwei Tagen grinste der Leutnant. „Ich kann für nichts garantieren."
    „Spiel nicht den Bescheidenen!", sagte Jenice und grinste breit. „Sonst bin ich enttäuscht."
    Tobi nickte ihr knapp zu und machte sich an die Arbeit. Er holte seine mitgeführten Spezialgeräte aus den „Taschen" im ausgepolsterten Innern des Anzugs und begann zu arbeiten. Er „sah" die energetischen Flüsse und folgte den Schaltelementen, dem elektronischen Informationsfluss, spürte Rückkopplungen auf, sah die Muster...
    Er brauchte keine zwei Minuten, dann glitt das Schott auf.
    Kein Alarm wurde ausgelöst. Auch jetzt nicht. Tobi atmete auf, aber es schien ihm alles schon wieder zu glatt zu gehen.
    Roi Danton schritt voran in die Halle, die ein mittlerer Hangar war. Es war also alles zum Ausschleusen der Hyperkristalle vorbereitet. Der Hangar musste am Ziel nur nach außen geöffnet werden - und hinter ihm ... die Fabrik der Kolonne, die Baustelle, das Geheimnis ...
    Tobi spürte, wie ihn die Erregung ergriff. Endlich. Jetzt sah er das Ziel, die konkrete Aufgabe, die Herausforderung. Er war in seinem Element, und als Danton ihn bat, nach weiteren Sensoren zu suchen, hatte er schon das nächste Erfolgserlebnis. Er maß, ortete, schaltete mit den Händen und dem Gehirn - und konnte vermelden, dass die Sicherheitselektronik auch hier vorhanden war, jedoch keine Kameras aktiviert. „Nicht aktiviert", wiederholte Major Mondu und blickte ihn an. „Ist das näher zu definieren, Leutnant?"
    Tobi war kein Hellseher und vermochte auch die Motive der Prophozeuten nicht zu kennen, so verwunderlich das Fehlen einer aktiven Überwachung dieser Halle auch war. Er wiederholte seine Auskunft nur, aber er sah, dass

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