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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich halb um die eigene Achse und erstarrte vor Schreck und Entsetzen, als er die riesige Kugel sah, die wie aus dem Nichts erschienen war. Seine Orter spielten verrückt. Auf der Helminnenscheibe erschienen Werte, die ihn an seinem Verstand zweifeln ließen.
    Und während er las, empfing er die Funksignale - sowohl die aus der I-RAZID als auch die von dem Fremden, den er auch ohne Datenabgleich als Terraner erkannte.
    Sein Translator sprach sofort an und erkannte die fremde Sprache als Interkosmo, das Verkehrsidiom dieser Galaxis. Natürlich war er darauf programmiert und übersetzte mit weniger als einer Sekunde Verzögerung.
    Elraum Prinz Murál fluchte und ignorierte Throngs Anrufe aus seinem Schiff. Dachte Throng, er sei blind und taub? 2500 Meter Durchmesser, las er von der Scheibe ab, mit Ringwulst 3300 Meter. Terraner. Laut Kolonnen-Datenmaterial wurde dieser Typ erstmals gesichtet im Raumsektor...
    Er konnte sich nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren. Er sah, wie sich die riesige Kugel langsam und drohend näher schob, weiter an seine I-RAZID heran, ein kleiner Mond, eine waffenstarrende Festung, ein stählernes Ungeheuer auf Angriffskurs. Er sah, versuchte zu denken und hörte die Aufforderung des fremden Kommandanten an ihn und seine Leute, sich unverzüglich von dem Wrack zurückzuziehen, das als Beiboot des Giganten bezeichnet wurde. Er sollte die Krallen davon lassen und zu seinem Schiff zurückkehren. Andernfalls würde es von dem Riesen vernichtet werden, der gekommen war, um sein Boot nun zu übernehmen.
    Elraum schluckte, keifte mit sich selbst und brüllte Befehle. Es geschah fast automatisch und war eigentlich überhaupt nicht mehr nötig. Seine Leute hatten den Fremden ebenfalls gehört und warteten erst gar nicht auf sein Kommando, was ihm zusätzlich einen Wutschwall ins Gehirn trieb. Die ersten lösten sich schon von dem Wrack und zündeten ihre Triebwerke. Wie lebende Raketen schossen sie auf die I-RAZID zu. Immerhin zögerten die meisten, bis er ihnen den Rückzug befahl.
    Er wartete nicht auf sie.
    Im ersten Moment, der ersten Schrecksekunde, waren das Wrack und seine Schätze völlig vergessen. Elraum sah nur den Kugelriesen, gegen den sein eigenes Schiff wie ein Insekt wirkte. Wenn er das Feuer eröffnete, würde von ihm nicht viel übrig bleiben. Elraum verspürte für einen Moment nackte Todesangst. Erst als sie sich legte und die ersten klaren Gedanken zurückkehrten, wurde ihm klar, was hier geschah.
    Er fühlte sich um seine Beute betrogen. Er flog auf die I-RAZID zu, voller Furcht, die Fremden würden sie in einem einzigen, furchtbaren Feuerstoß vernichten, ehe er mit ihr verschwinden konnte, und bellte seine Wut hinaus. Was für ein Spiel war das? War es doch eine Falle der Terraner?
    Hatten sie ihn an der Schnauze herumgeführt, um jetzt zu kommen und sich ihn zu holen? Ihn und sein Schiff?
    Aber wozu? Um ihn zu studieren? Zu verhören? Was hätte er ihnen verraten sollen? Was hätten sie...?
    Der Prophozeut zwang sich, klar zu denken. Er wusste nicht, in was er da hineingeraten war. Er wusste nur, dass er von hier verschwinden musste, so schnell er nur konnte. Die I-RAZID wuchs vor ihm. Er raste darauf zu, bis er Bremsschub geben musste, wollte er nicht aufprallen wie ein Geschoss. Vor, neben und hinter ihm waren seine Leute, ein undisziplinierter, wirr durcheinander funkender Haufen. Laut bellende Idioten.
    Sie waren ihm egal. Es ging hier zuerst einmal um sein eigenes Fell. Er wollte nur weg. „Das Schott auf, Throng!", schrie er. „Öffne endlich das verdammte Schott!"
    Er verfluchte sich selbst dafür, den Befehl zum Schließen des Beiboothangars gegeben zu haben, aus dem sie gekommen waren. Verdammte Routine - oder hatte gar Throng das veranlasst? Jetzt endlich öffnete es sich wieder. Die ersten Gestalten in Raumanzügen drangen bereits ein und verschwanden im Licht aus dem Hangar.
    Er trieb darauf zu, sah noch einmal zur Seite, starrte auf die immer noch näher kommende Riesenkugel und verwünschte die Terraner und alle anderen räudigen Bewohner dieser lausigen Ressourcengalaxis.
    Dann war er drin. Er setzte auf dem Boden auf und wartete ungeduldig, bis die Letzten seiner Leute ebenfalls den Hangar erreicht hatten. Dann befahl er, das Schott zu schließen, den Hangar mit Atemluft zu fluten und Fahrt aufzunehmen. „Keine Verhandlungen mit den Galaktikern?", fragte Throng aus der Zentrale. Wollte er sich über ihn lustig machen? Verhandeln mit tausend oder mehr

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