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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfinden und in die Datenbänke einspeisen können."
    Beibel spürte, dass ihm Schweißtropfen auf die Stirn traten. „Glaub mir, das ist ungleich schwieriger. Die LFT geht schon sehr gründlich vor und überprüft, wen sie in die Charon-Wolke schickt. Solch eine Manipulation wäre aufgefallen. Außerdem ist es viel einfacher, eine schon bestehende Identität zu nutzen. Man tauscht einige wenige Daten aus, lässt die meisten aber bestehen, und damit hat es sich. Eine völlig neue Persönlichkeit zu erschaffen und in die Datensysteme einzuschleusen ..." Er schüttelte den Kopf. „Wenn du es sagst", meinte Shettle. „Ich kenne mich mit so etwas nicht aus. Mein Bereich ist die Hyperphysik. Und, nebenbei, als Steckenpferd, die Botanik.
    Mit dem Schwerpunkt Schwertlilien und deren Anpassungsformen in fremdplanetaren Biotopen. Auch wenn diese Aufgabe in letzter Zeit reichlich zu kurz gekommen ist. Du hast behauptet, der Spion könnte ein Agent der Terminalen Kolonne sein. Wenn die Kolonne jemanden in die Charon-Wolke einschleusen wollte, würde sie doch dementsprechende Transportbedingungen schaffen, meinst du nicht auch? Und Agenten der Kolonne wären nicht von ihrer - wie hast du es genannt? - Basis abgeschnitten. TRAITOR könnte ihren mutigen Agenten auch weiterhin jede Unterstützung zukommen lassen."
    Beibel schluckte. Nein, Shettle war nicht dumm. Wollte dieser ... dieser Exzentriker mit zwei linken Händen ihn etwa hochnehmen' Machte er sich über ihn lustig? Er konnte es nicht sagen, sah nur seine Felle davonschwimmen. „Genau das ist mir etwa zu diesem Zeitpunkt meiner Ermittlungen ebenfalls klar geworden", gestand er ein. „Nein, es handelte sich nicht um einen Agenten der Kolonne, sondern um den einer galaktischen Großmacht. Arkon, Akon ...
    Aber stell dir nur mal vor, ein akonischer Spitzel in der Charon-Wolke..." Er ließ die Bemerkung nachwirken. „Jedenfalls habe ich sämtliche Passagierlisten der Raumer überprüft, die Olymp verlassen haben", fuhr er fort. „Keine leichte Aufgabe, auch nicht mit Hilfe von Positroniken.
    Schließlich konzentrierte sich alles auf einen Verdächtigen. Ich habe ihn Dutzende von Malen überprüft. Und irgendwann stieß ich auf den Fehler, den sie gemacht haben."
    „Was für einen Fehler?"
    Beibel seufzte leise. Ihm blieb auch nichts erspart. Das, was er mit einem Handwedeln erledigen wollte, wurde zu einer Sisyphusarbeit.
    Er musste nicht nur seine Arbeitsweise, er musste auch sich selbst erklären. Und irgendwann würde das bei diesen skalpellscharfen Zwischenfragen fürchterlich in die Hosen gehen.
    Er griff erneut nach dem Datenspeicher, rief ein weiteres Holo auf. „Wie gesagt ... sie waren von jeglicher Unterstützung abgeschnitten. Sie haben es einfach übersehen. Vielleicht, weil es in ihrer Kultur keine Rolle spielt. Oder weil sie überfordert waren." Das Bild zeigte zehn Männer in roten Trikots und weißen kurzen Hosen, die jeweils die Arme um ihre direkten Nachbarn gelegt hatten. Ihre Gesichter waren leicht gerötet, als hätten sie gerade eine beträchtliche körperliche Anstrengung hinter sich. „Das ..." ,diagnostizierte Shettle, „das ist eine Fußballmannschaft."
    „Genau." Beibel nickte. „Die Vereinsmannschaft der Whistler Company Olymp. Sie hatten einen Star in ihrer Mannschaft." Er bewegte einen Cursor und vergrößerte einen der zehn Spieler der Mannschaft. „Defensives Mittelfeld, nicht gerade brillant, was die Absicherung nach hinten betrifft, aber ein Genie im Spiel nach vorn. Schlägt Flanken, von denen Falo Gause nur träumen konnte. Im Berufsleben ein Kybernetiker. Ein ziemlich genialer, habe ich mir sagen lassen. So genial, dass man ihn durchaus nach Jonathon berufen kann."
    Er bemerkte, dass Shettle die Vergrößerung angestrengt musterte. Sie zeigte einen hoch gewachsenen, hageren, fast schlaksigen Mann von vielleicht fünfunddreißig Jahren. „Und wer soll das sein?", fragte Shettle. „Du kennst ihn", erwiderte Beibel. „Das ist Aloy Defait, der Kybernetiker deines Teams."
    Shettle lachte leise auf. „Aloe Defait ist gut dreißig Zentimeter kleiner, vierzig Kilo schwerer und so unsportlich wie ich."
    „Ganz genau", sagte Beibel. „Erinnere dich an die beiden Umrisse. die ich dir gezeigt habe. Aloy Defait und Giuri Garitsch. Aber diese Aufnahme hier haben sie übersehen. Auf allen anderen Bildern sieht Defait genauso aus, wie du ihn beschreibst. nur nicht auf diesem. Wie gesagt, die Kolonne hat die Geheimdienstzelle von

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