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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ENTDECKER in Reichweite. Gleichzeitig eröffneten sie das Feuer. Ihre Positroniken setzten den synchronen Angriffsplan präzise in die Tat um. „Entfernung fünfhunderttausend Kilometer!", rief Aloy Defait. Shettle sah, dass auf der Stirn des Kybernetikers Schweiß perlte. Die Anspannung im Raum war nun geradezu körperlich spürbar.
    Alles ging so schnell, dass Shettle es kaum verfolgen konnte, zumindest nicht in allen Einzelheiten. Er würde auf die spätere Analyse der Holos zurückgreifen müssen.
    Daten rollten in rasend schneller Reihenfolge ab, Vergrößerungen unterschiedlicher Stufen zeigten die Perforationen der Fraktalen Aufriss-Glocke. Die Risse, die die VRITRA-Kanone erzeugt hatte, waren kaum noch sichtbar. Das Dauerfeuer der Intervall-Geschütze und Transformkanonen verwandelte das All in ein brodelndes Inferno aus Energie. Shettle fragte sich kurz, wie viel Gigatonnen TNT dort auf engstem Raum und in kürzester Zeit freigesetzt wurden.
    Noch immer hatte der Traitank seine Potenzialwerf er nicht eingesetzt, würde sie in dieser Simulation auch nicht verwenden.
    Unablässig pumpten die Waffensysteme Energie in die Aufrisse der Glocke. Der Traitank geriet ins Taumeln, während die ENTDECKER ihren Ring um das Feindschiff enger zogen und weiterhin - ja, ein anderer Begriff fiel Shettle in diesem Augenblick nicht ein - aus allen Rohren feuerten.
    Die Holodarstellung wurde trotz der zwischengeschalteten Filter so grell, dass der Wissenschaftler die Augen zusammenkniff. Ein Ruck schien durch den Traitank zu gehen, das Feindschiff sackte plötzlich nach unten weg. Es fliegt ein Ausweichmanöver!, wurde Shettle verblüfft klar. Das war die erste derartige Reaktion, die solch ein Diskus während ihrer Simulationen zeigte!
    Die Energiemengen im Zielgebiet der ENTDECKER waren so gewaltig, dass Shettle im ersten Augenblick gar nicht mitbekam, wie der Traitank explodierte.
    Das All leuchtete einen Moment lang noch heller, das Brodeln der entfesselten Energien kam ihm plötzlich vor wie eine Sonneneruption, die mit gierigen Fingern nach den Trabanten griff. Nur ein lauter Knall ließ ihn ahnen, was geschehen war.
    Wütend fuhr er zu den Angehörigen seines Teams herum. Alle starrten auf die Holos, lediglich Aloy Defait grinste über das ganze Gesicht. War er der Scherzbold in seinem Team gewesen, der das Holo des Traitanks, den sie simuliert hatten, geräuschvoll hatte detonieren lassen?
    Würde ein Agent einer fremden Macht irgendetwas tun, was vermeidbare Aufmerksamkeit auf ihn leitet?, fragte sich Shettle kurz, dann konzentrierte er sich wieder auf die Holos.
    Das All schien noch immer lebendig vor entfesselter Energie, doch sie verebbte nun langsam und breitete sich aus, während ihr Nachschub ausblieb. Einzelne Vergrößerungsholos zeigten Trümmerstücke des Traitanks, ehemals glatte, nun aber zerfetzte, von Druck und Temperatur verformte schwarze Gebilde aus Ricodin-Verbundstoff, die mit rasender Geschwindigkeit vom Ort der Explosion geschleudert wurden.
    Shettle konnte es zuerst nicht fassen. Sollte die Arbeit der letzten Tage - ach was, Monate! - sich tatsächlich gelohnt haben?
    Waren sie auf dem richtigen Weg? „Dauerfeuer aus einer VRITRA-Kanone unserer Fertigung", murmelte er, während das Donnern der Detonation allmählich verebbte, „sowie Dauerfeuer aus Transformkanonen lassen also tatsächlich in der Theorie genug Energie passieren, um ein Objekt innerhalb einer Fraktalen Aufriss-Glocke zu eliminieren ..."
    „Nun ja", sagte eine fremde und doch vertraute Stimme hinter ihm. „Im Simulator. Und der Traitank im Modell hat natürlich nicht zurückgeschossen ..."
     
    *
     
    Shettle spürte, wie Zorn in ihm aufbrandete. Langsam drehte er sich um und ließ den Blick über Aktakuls gedrungenen Körper gleiten, über seinen kahlen Schädel mit der Tätowierung auf der Stirn. Zum zweiten Mal erschien der wissenschaftliche Leiter von Jonathon nach Beendigung einer Simulation im Holo-Raum, um einen mehr oder weniger passenden Kommentar abzugeben.
    Nein, erkannte Delmar, das ist kein Zufall.
    Aktakul hatte die Möglichkeit, sich die Holo-Simulation in sein Büro übertragen zu lassen. und sie offenbar genutzt. Und nun stand er nicht persönlich hier, sondern ebenfalls in Gestalt eines Hologramms. „Natürlich sind in der Praxis noch eine ganze Reihe von Problemen zu lösen", murmelte er, da ihm keine passende Erwiderung einfiel, „vor allem natürlich die Erzeugung, Beherrschung und gezielte Abstrahlung

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