2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang
jeglicher Unterstützung abgeschnitten. oder die Agenten hatten einfach kein Faible für Fußball. Diese Aufnahme ist ihnen jedenfalls durch die Lappen gegangen."
Verwundert schüttelte Delmar Shettle den Kopf. „Ausgerechnet Aloy Defait, den Kybernetiker meines Teams?"
„Aloy, Defait", bestätigte Beibel.
*
„Du hältst ihn für einen Spion? Welche Beweise hast du?"
„Nur diese Aufnahme."
„Und du erwartest dass ich dir diese hirnrissige Geschichte glaube? Warum hast du dich nicht an die Verwaltung gewandt?
An Atlan persönlich? Wenn du so dicke mit Perry Rhodan stehst. wird er dir doch jede Unterstützung zukommen lassen."
„Das habe ich. Atlan hat mir freie Hand gegeben." Solange du den Produktionsbetrieb nicht störst, mein Freund... „Und er selbst wollte nichts unternehmen?
Das passt gar nicht zu ihm, oder?"
Beibel hob die Schultern. So hatte er es noch gar nicht betrachtet, war aber nicht bereit, sich mit dem Hyperphysiker auf einen solchen Disput einzulassen.
Wahrscheinlich vertraute Atlan ihm einfach. „Also?", fragte er stattdessen.
Delmar Shettle seufzte. „Was genau erwartest du nun von mir'?"
„Dass du mich zum richtigen Zeitpunkt mit Aloy Defait zusammenbringst. Dass du mich bis dahin über sein Verhalten auf dem Laufenden hältst."
Shettle kniff die Augen zusammen und trat einen Schritt auf ihn zu. Obwohl der eher schmächtige Hyperphysiker nicht gerade den Eindruck eines jederzeit gewaltbereiten Schlägers machte, wich Beibel zurück. „Irgendetwas entgeht mir", sagte der Wissenschaftler und sah ihn an. „Das ist doch eine hanebüchene Geschichte. Du hast nur dieses eine Foto, auf das sich dein Verdacht stützt, und bist dir deiner nicht sicher, nicht wahr?"
Beibel erwiderte den durchdringenden Blick. „Ich habe nur diese eine Aufnahme", gestand er ein.
Aber ich bin mir sicher, dachte er. Ich weiß, dass ich mit meinen Vermutungen richtig liege. Aber Garitsch kennt mich.
Wenn ich plötzlich in seiner Nähe auftauche wird er misstrauisch. Er muss nur alles abstreiten, und ich kann ihm nichts beweisen. Die Verdachtsmomente sind zu schwach, und Atlan hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass Garitsch gewisse Rechte hat und wir trotz der Terminalen Kolonne nicht in einem Willkürstaat leben. Nein, ich muss ihn überraschen, im richtigen Augenblick erwischen, damit er zusammenbricht, meinen Verdacht durch sein Verhalten bestätigt. Ich muss diesen Moment geduldig abwarten.
Aber das war nicht der wahre, zumindest nicht der einzige Grund. Giuri Garitsch hatte mit einer arroganten Gleichgültigkeit, die ihresgleichen suchte, sein Leben zerstört. Er hatte praktisch im Vorübergehen seine Karriere bei der Whistler Company beendet. Er hatte ihn gezwungen, zu diesem Quacksalber von Dr. Walachowitsch zu gehen, in dessen Praxis er fast verreckt wäre, als Fawn Suzuke sich in ihm breit gemacht hatte.
Nein, Beibel wollte den Spion kriechen sehen, winseln hören. Und er wollte aus ihm herausprügeln, inwieweit Tiberius Zacharias Chamock in die Sache verwickelt war, der mit Garitsch gemeinsame Sache gemacht und ihn letzten Endes gefeuert hatte.
Er wollte es ihnen allen heimzahlen.
Aber mit solch einem niederen Motiv brauchte er dem Hyperphysiker gar nicht erst zu kommen. Er bezweifelte sowieso, dass Delmar ihm helfen würde. Warum sollte er sich diese Schwierigkeiten einhandeln? Dafür war er viel zu weltentrückt und zu clever zugleich. „Du hast Atlans Einverständnis für dieses Vorgehen?", vergewisserte sich Shettle jedoch.
Beibel nickte. „Ich werde dir helfen, wenn du mir hilfst", fuhr der Hyperphysiker fort, „Und wie?"
„Ich habe gewisse Schwierigkeiten mit diesem Gewächshaus. Man will es abreißen. Wenn es dir gelingt, mit Hilfe deiner ... Beziehungen die Stadtverwaltung von Photon-City definitiv davon abzubringen, werde ich dir helfen, dich im von dir gewünschten Augenblick mit Aloy Defait zu konfrontieren. Aber ich möchte zuvor eine verbindliche Zusage der Verwaltung vorliegen haben."
Beibel stieß leise die Luft aus. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Delmar Shettle entpuppte sich als gewiefter Taktiker und harter Verhandlungspartner. „Das können wir bestimmt arrangieren", sagte er lächelnd
5.
Delmar Shettle 17. Februar 1345 NGZ „Traitank enttarnt sich!", sagte Delmar Shettle. Enttarnen, dachte er. War das überhaupt der richtige Terminus in diesem Zusammenhang? Enttarnte sich das Feindschiff, wenn es das Dunkelfeld
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