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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der UHF-Komponenten ..."
    Aktakul nickte - fast geistesabwesend. wie es Delmar vorkam. „Die turnusmäßige Versammlung aller Projektleiter im Photon-Tower steht kurz bevor."
    Delmar runzelte die Stirn. Daran hatte er während der letzten Tage gar nicht mehr gedacht.
    Die harte, kalte Umgebung des Holo-Raums verschwamm kurz vor seinen Augen. Was wollte der ehemalige Ka'Marentis damit sagen? Hatte er die Grundlagen ihrer Simulation bereits analysiert und für mangelhaft befunden?
    Vergeblich versuchte Delmar, sich an Einzelheiten ihres letzten Gesprächs zu erinnern. Er hatte gehofft, den Arkoniden mit seinen Ausführungen überzeugt zu haben. doch dieser lapidare Satz erweckte Zweifel in ihm.
    Was mochte Aktakul von ihm denken?
    Delmar war klar, dass er bei vielen seiner Kollegen als weltfremder Spinner bekannt war. Das hatte ihn bislang nie gestört.
    Doch der wissenschaftliche Leiter hatte jederzeit Einblick in seine Personalakte - und kannte damit zum Beispiel auch alle Einträge, die sich auf die Rettung eines Gewächshauses bezogen, dessen Fläche nach Auffassung der Verwaltung eigentlich dringend gebraucht wurde. Und wenn er nun ...
    Schluss damit!, riss Delmar sich zusammen. Er mochte Aktakul nicht, hasste ihn vielleicht sogar wegen seiner Herkunft, doch hier auf Jonathon hatte er sich nicht das Geringste zuschulden kommen lassen. Natürlich hatte es ihn und sämtliche andere Wissenschaftler der LFT verwundert, dass ausgerechnet der Ka'Marentis in diese Position gehievt worden war.
    Offiziell war Aktakul von Imperator Bostich
     
    1.
     
    in Sondermission in die Charon-Wolke entsandt worden, um die wissenschaftliche Leitung des Forschungsstützpunktes Jonathon zu übernehmen. Er war am 8. Januar 1345 NGZ hier eingetroffen, und empfangen hatte man ihn mit Ressentiments.
    Delmar lachte leise auf. Und das keineswegs, weil er Kolonialarkonide ist ...
    Seither residierte Aktakul im Photon-Tower, mit einem herrlichen Blick auf einen Teil der Neun Gipfel und Ol-Sholom - und ebenfalls mit einem Blick auf die niedersinkenden und startenden Raumschiffe, die mehrmals täglich Nachschub von den bedrohten Welten der Milchstraße brachten.
    Den Raumhafen selbst konnte er natürlich nicht sehen. Das planierte Landefeld mit einem Durchmesser von 60 Kilometern befand sich rund 200 Kilometer nordöstlich der Stadt. Mit Desintegratoren hatte man dort rücksichtslos einen Berg abgetragen. Das insgesamt etwa 100 Kilometer durchmessende Areal war noch immer eine riesige Baustelle, da entlang der Peripherie eine Reparatur- und Wartungswerft für Einheiten bis zu ENTDECKER-Größe entstand, ein Mammutprojekt, mit dessen Fertigstellung frühestens in einem Jahr gerechnet werden konnte. Bis dahin fand die tendergestützte Versorgung der Einheiten im All statt.
    Zum Raumhafen-Werft-Areal wie auch zu den Stadtteilen in den vier Tälern gehörten jeweils gewaltige Lager-Gelände. unter anderem für Tausende inzwischen leere beziehungsweise ausgeschlachtete Module der LFT-BO-XEN, die nach und nach in Lager, Fertigungs- und Forschungshallen verwandelt wurden. Jonathon konnte die Ausrüstungen, die per Raumschiff aus der Galaxis zur Stadt transportiert wurden, nicht annähernd so schnell verbauen, wie sie inzwischen nachkamen. Deshalb herrschte mittlerweile gewaltiger Platzmangel, und auf ein Gewächshaus wollte niemand Rücksicht nehmen...
    Hör auf, dachte Delmar dringlich. Ist dir klar, was du da tust? Du musst deine Sache vertreten, doch stattdessen denkst du zuerst über Aktakul nach und dann über den Raumhafen. Das ist unwichtig!
    Konzentriere dich auf den Arkoniden!
    Ja, auf Aktakul ... Der Ka'Marentis hatte sich zur Überraschung vieler pragmatisch darauf eingestellt, wo und mit wem er arbeitete. Im Arkon-System hatte er unter der Ägide des Imperators vielleicht seinen Willen bedingungslos durchsetzen können, ohne Rücksicht auf Verluste, und dies auch hemmungslos praktiziert, sofern es ihm genutzt hatte. Die Wissenschaft im Arkon-System hatte nach dem System Aktakul funktioniert. In Photon-City jedoch würde jede Gewalttat. jede Erpressung, jede Willkür seinen Status als Koordinator schwer beschädigen oder sogar augenblicklich beenden.
    Aktakul muss keine Willkür praktizieren, dachte Delmar. Er ist eine Koryphäe.
    Wenn er will, kann er mich argumentativ jederzeit auseinander nehmen.
    Der Ka'Marentis hatte den Verhältnissen Rechnung getragen. Er hatte vom ersten Tag an entsprechend den Bedingungen opportun agiert und, das

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