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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau gegenüberliegenden Beiboothangars am Rand der Kugelzelle hatten sie je eine Space-Jet geöffnet, und dann hatte Vabian die lokalen Positroniken manipuliert.
    Frechheit siegt, dachte Cleo. Unter Normalbetrieb mit einer terranischen Besatzung wäre der Eingriff sofort aufgefallen. Aber die Kolonnentypen wagten es nur, die Biopositronik in einer Art gesichertem Modus laufen zu lassen.
    Der war stur - und manchmal blind und taub zugleich.
    Dann hatten sie zwei Hyperfunkgeräte auf Standby-Betrieb geschaltet. Und jetzt saß Cleo vor dem Akustikteil, um eine geraffte Botschaft aufzuzeichnen, und wusste nicht, was sie sagen sollte. „Es ist egal, Cleo", sagte Vabian. „Das Medium ist die Botschaft - sozusagen."
    „Gut. Dann lass mich mal." Sie grinste ihn kurz an, bevor sie den Gesichtsausdruck wieder auf normal stellte. Prinz Superschlau. Sogar in so einer Situation.
    „Hier spricht Leutnant Cleo Yelvington an .Bord des Schlachtschiffes JERSEY CITY im Anflug auf das Jona-System", sagte sie so nüchtern wie möglich. „Bitte verweigert jedwede Landeerlaubnis. Ich wiederhole: Bitte verweigert jedwede Landeerlaubnis.
    Unser Schiff wurde von Einheiten der Terminalen Kolonne gekapert. Wir haben Landekommandos an Bord, die nur auf das Ausschleusen warten."
    Sie lieferte zusätzliche Angaben zu Stärke und Ausrüstung der Truppe, vergaß auch den Kommandanten nicht. Krotkav, Dualer Vizekapitän. Hinter seinem Rücken auch „Der kleine Cardenuk" genannt, dachte sie.
    Jede der Space-Jets würde, wenn der Fernsteuerimpuls aus dem Versteck kam, das Signal mehrfach abstrahlen, mit höchster Sendeleistung und auf verschiedenen Frequenzen. Das sollte reichen - und dann würde die Jagd auf die zwei menschlichen Ratten der JERSEY CITY beginnen. „So." Sie atmete tief durch. „Die Botschaft haben wir."
    „Und die Verbindung von hier zu den Jets steht auch." Vabian prüfte noch einmal die technischen Details. Dann nickte er. „Nächster Punkt."
    Sie nickte ebenfalls. „Die Waffenstation."
    Auch jetzt zahlte sich aus, was sie in den letzten Tagen und Wochen vorbereitet hatten. Vabian nahm direkten Kontakt zur Positronik auf, über eine verborgene Verbindung, die von der Terminalen Kolonne nicht registriert werden konnte.
    Den dafür nötigen Test hatte er schon Anfang April gefahren. „Die haben jeglichen Schutzkreislauf ausgeschaltet", sagte er jetzt noch einmal. „Klar. Damit konnten sie ihre eigenen Programme laufen lassen, und die Positronik behindert sie nicht."
    Das Eindringen in die Feuerleitzentrale gelang. Während Vabian sich durch das schiffsinterne Datennetz arbeitete, verfolgte Cleo auf verschiedenen Beobachtungsmonitoren mit, was die Programme der Kolonne derzeit in den Innereien der Positronik leisteten. „Es klappt", flüsterte Vabian. „Wir schaffen's tatsächlich." Er schickte eine Reihe von Steuerbefehlen ab.
    Nichts, was ein halbwegs anständiger Positroniker nicht schnell umgehen kann, dachte Cleo, aber ein paar Minuten wird er schon brauchen.
    Dann lehnte sich Vabian zurück. „Geschafft. Bis auf weiteres kann die JERSEY CITY keine Transformkanonen abfeuern - und auch sonst nicht viel ausrichten. Photon-City können die nicht mehr mit einer Bombe auslöschen."
    „Außer die Ganschkaren bemerken es doch. Eine terranische Besatzung würde die Manipulation feststellen."
    „Die Vögel kennen sich aber nicht gut genug mit unserer Technik aus. Die sind noch nie mit einer terranischen Einheit geflogen."
    „Und wenn sie alles rückgängig machen?
    Und dann mitkriegen, dass wir an Bord sind?"
    Vabian seufzte. „Cleo, du nervst. Dann sind wir eben tot. Aber das wären wir ohnehin.
     
    30.
     
    Cleo kam sich vor wie eine Frau, die auf Terra in ihrer Wohnung saß und eine der vielen Trivid-Serien betrachtete, eine Frau, die mit Trivid-Figuren interagierte, aber genau wusste, dass sie für diese nicht existierte.
    Krotkav - von der Positronik auf Kommandant Langer umgerechnet - unterhielt sich mit Kango Au'Deran. Und Cleo saß in der improvisierten Zentrale unweit des Lineartriebwerks, die den zwei Terranern als Wohnung und Kommunikationsort zugleich diente.
    Vabian war unterwegs, um frische Nahrungsmittel zu besorgen. „Wie es sich unter guten Verbündeten geziemt", sprach der Charonii in einem etwas geschraubten Interkosmo, das er wohl in einer Hypnoschulung erlernt hatte, „würde es mich sehr erfreuen, wenn der ehrenwerte Kommandant der JERSEY CITY einem Besuch zustimmen könnte.
    Mit den

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