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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die tobende Auseinandersetzung eingemischt haben", stellte Kantiran fest.
    Mas Bathe schlug gegen die Rückenlehne seines Sitzes. „Lass das bloß nicht die Enthonen hören, sonst hetzen sie uns noch während der Versammlung den Revisor auf den Hals. Das Bekanntwerden unserer Taten hätte den Ausschluss aus dem Geheimbund zur Folge."
    Kantiran dachte an Polm Ombar und konnte eine entsprechende Bemerkung nur mit Mühe unterdrücken. Mas Bathe ahnte nicht, dass der Revisor der AGN und im Speziellen Kantiran so nahe stand. „Abwarten."
    „Was soll diese geheimnisvolle Andeutung?"
    Kantiran wechselte das Thema. Sie unterhielten sich noch einige Zeit über ihre Eindrücke, bis die Stimme eines Ordnungsrobots durch das Palais gellte und verkündete, dass die Pause in wenigen Minuten beendet sei. „Ich mache mich auf den Weg zum Rednerpult", kündigte Kantiran an.
     
    *
     
    „Ich danke all meinen Vorrednern, und ich möchte mit meinem Beitrag eine klare Linie setzen und einige ... Hintergründe klarstellen."
    Kantiran atmete tief durch und wusste, dass es nun auf jedes einzelne Wort, auf jede Geste ankam. Die geringste Unsicherheit in seiner Mimik würde in dem Holo über ihm hundertfach vergrößert jedem, der sich auf das Lesen humanoider Mimik verstand, offenbar werden. „Wir sind hier zusammengekommen, um über einen Paradigmen-Wechsel im gesamten Geheimbund der Friedensfahrer zu befinden. In Hangay entsteht eine Negasphäre. Das ist eine Tatsache. Ebenso wie das massive Wüten der Terminalen Kolonne TRAITOR - viele von euch haben etliche Geschichten und Schicksale darüber vernommen, heute, in den letzten Vagen oder möglicherweise schon seit Jahren.
    Die Frage ist nun, ob wir kämpfen oder untertauchen sollen. Das sind die Alternativen. So weitermachen wie bisher können wir nicht, denn wir müssten allerorten die Augen vor gewaltigem Leid verschließen.
    Was sind die Folgen dieser anstehenden Entscheidung?
    Entweder, wir kämpfen, selbst auf die Gefahr hin unterzugehen.
    Oder wir tauchen unter, erhalten unsere eigene Existenz um jeden Preis. Was tun wir, wenn wir so handeln?"
    Die nächsten Worte schrie er, sich der beinahe übertriebenen Dramatik bewusst. „Wir verleugnen uns selbst! Dann sind wir eine Gruppierung, die zu feige ist, sich ihrem eigentlichen Existenzzweck zu stellen." Überall raunte es. Protestrufe wurden laut, viele sprangen auf, um ihrer Empörung Ausdruck zu verleihen. Hunderte Extremitäten und Pseudopodien reckten sich ihm drohend entgegen. „Ja, zu feige", wiederholte Kantiran. „Die Friedensfahrer entstanden einst nach dem Versuch, den Herrn der Elemente und seine Negasphäre zu bekämpfen. Es ist 2500 Jahre her, seit das LICHT VON AHN als Teil einer Allianz gegen die Negasphäre kämpfte und dabei vernichtet wurde. Eines ihrer Hilfsvölker waren die Enthonen, und nur wenige von ihnen überlebten. Sie flohen hierher, ins System Rosella Rosado, und gründeten die Friedensfahrer-Organisation."
    Dutzende Lichtsignale kündeten von ebenso vielen Wortmeldungen unter den Zuhörern. Kantiran ließ sich nicht beirren. „Die Friedensfahrer sind allein deshalb entstanden, weil vor zweieinhalb Jahrtausenden das LICHT VON AHN sein Leben im Kampf gegen eine Negasphäre, gab. Das ist unsere wahre Tradition! Und heute entsteht erneut eine Negasphäre, unermessliches Leid braut sich über den Köpfen der Zivilisationen zusammen, die wir 2500 Jahre lang vor Schaden zu bewahren versuchten. Und die Enthonen, unsere Führungsspitze, handeln nicht. Sie halten sich zurück, sind gefangen in ihrer Furcht. Weil zwanzig altersschwache Enthonen die Negasphäre so sehr fürchten, dass diese Angst sie lähmt, verschließt sich unser Geheimbund als Ganzes vor der entsetzlichsten Katastrophe, die sich auf unabsehbare Zeit im kompletten Gebiet der Universalen Schneise ereignen wird."
    Er schloss die Augen, um sich von dem ausbrechenden Tumult nicht ablenken zu lassen. „Warum sollen wir uns nicht einmischen?
    Weil die Enthonen uns sagen, dass die Gefahr besteht, dass wir völlig ausgelöscht werden. Doch ich frage: Was bedeutet das potenzielle Ende der Friedensfahrer angesichts des Leids, das unzähligen Wesen bevorsteht?
    Das Patronat geht davon aus, dass es gegen eine Negasphäre ohnehin keine Verteidigung gibt, dass kein Kampf etwas ausrichten kann. Das ist falsch.
    Die Negasphäre des Herrn der Elemente, die dem LICHT VON AHN die Existenz kostete, wurde vernichtet, vor genau 915 Jahren, als das

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