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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumanzüge und nackte Haut; Winzlinge und Riesen; Wesen mit keinen sichtbaren oder gleich Dutzenden von Augen; Individuen, die scheinbar über keine feste Form verfügten ...
    Schließlich wandte sich Saedelaere doch noch an seinen Begleiter. „Worauf ich hinauswollte, ist, dass du offenbar nicht bei der Sache bist. Vergiss nicht, wie entscheidend dieser Tag für uns alle ist. Ich sage es nicht gerne, aber es geht um Wichtigeres als dein Privatleben."
    „Ich ..."
    Alaska hob eine Hand. „Ich weiß, dass du an Cosmuels Verschwinden denkst, und ich verstehe dich. Aber wir sind im Auftrag des Nukleus der Monochrom-Mutanten hier, und vom Erfolg unserer Mission hängt es möglicherweise ab, ob Terra fallen wird oder nicht. Mehr als das - ob irgendjemand noch Widerstand gegen TRAITOR leisten kann und wird."
    „Ich bin mir dessen bewusst. Und ich glaube, dass es eine tiefere Bedeutung hat, dass sich die Heiße Legion auf den Kapellenmond zurückgezogen hat. Es kann wichtig für den Ausgang der Vollversammlung sein."
    „Jedenfalls ist nun klar, warum es zwar angeblich eine Transmitterverbindung auf den Kapellenmond gibt, diese aber nicht funktioniert, wenn man sie benutzen will.
    Man erreicht den Orakelmond - und diese Station bildet dann auch den Endpunkt der Reise."
    Kantiran erwiderte nichts, aber ihm war völlig klar, dass er früher oder später einen Versuch unternehmen würde, dorthin vorzudringen. Er hatte die Tabuzone des Geschlossenen Mondes der Enthonen gebrochen, und auf irgendeine Weise würde er auch den Kapellenmond erreichen. Er hatte bereits diverse Ideen.
    Alaska wies auf einen der Eingänge. „Machen wir uns auf den Weg."
    Das Innere des Palais bildete ein Amphitheater mit etwa 8000 Sitzplätzen und etlichen Logen, die energetisch abgeschirmt und mit allen notwendigen Atemgemischen gefüllt waren, so dass jede Spezies ohne störende Masken und Tanks an der Konferenz teilnehmen konnte. Jeder Sitz verfügte über Kommunikationstechnik, und die Bühne in der Mitte des Raumes war von überall her gut einsehbar.
    Nur das westliche Achtel des Runds trug keine Plätze; dort befand sich der Zugang in die Kavernen, in denen Transmitter standen, die Verbindungsmöglichkeiten zum Geschlossenen Mond Rosella Enthon und dem Orakelmond boten. Von dort kamen gegebenenfalls die Mitglieder des Patronats oder Patron Sondyselene persönlich - jetzt ließ sich dort niemand sehen.
    Es verging eine Stunde, in der Kantiran mit Dutzenden kurze Begrüßungen wechselte; für mehr als einen Handschlag - so seine Gegenüber über so etwas wie Hände verfügten und diese Gestik kannten - reichte die Zeit nicht.
    Der ornithoide Koloss, der kurz nach ihrer Ankunft auf Fumato ihrem Gleiter den Weg versperrt hatte, stampfte dicht an ihm vorbei. Wieder umschwirrte ihn der deutlich kleinere stumpfgraue Vogelartige.
    Langsam kehrte Ruhe ein, die Gänge leerten sich, jeder nahm Platz.
    Ein getragener Posaunenton erscholl, und die Vollversammlung begann.
    Nur ein einziger Enthone erschien: Fincan Kaldori, der Sechste Garant, Mitglied des Patronats. Er ging mit schlurfenden Schritten in die Mitte der Bühne.
    Seine Toga aus dunkelblauen Stoffbahnen war in der Leibesmitte geschnürt. Ab dem Moment, in dem er das Rednerpult betrat, stellte eine Projektion seinen dürren Leib und das nicht minder dürre Gesicht mit der alabasterweißen Haut übergroß dar, so dass er von jedem Platz aus gut zu erkennen war.
    Ihm war überdeutlich anzusehen, wie erschöpft er war - alt, schwach und womöglich seiner Existenz überdrüssig.
    Seine Stimme klang nicht minder kraftlos, doch Akustikfelder trugen sie zu jedem Teilnehmer. „Fast alle Friedensfahrer sind gekommen, viele aus fernen Galaxien von überall her aus der Universalen Schneise. Viele haben drängende Einsätze abgebrochen, um hier an einer ..." Eine dezent gesetzte Pause. „... Weichenstellung für die Zukunft teilzunehmen. Wir werden sehen."
    Den kleinen Nachsatz sprach Kaldori deutlich schärfer als den Rest seiner kurzen, enttäuschend schwachen Einleitungsworte. Er verließ das Rednerpult.
    Jemand trat neben Kantiran. Kantiran hörte die klickenden Geräusche, bevor er die kleine, grünhäutige Gestalt sah. „Chyndor! „Ich freue mich, euch zu treffen", begrüßte der Heesorter ihn und Alaska, der auf Kantirans anderer Seite saß. „Leider war ich seit unserer Ankunft sehr beschäftigt."
    „Wirst du heute sprechen?"
    Chyndor setzte sich und legte die viergliedrigen Hände auf die

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