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2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen. Antworten auf die Fragen, die ihm auf der Seele brannten, lagen nicht in unmittelbarer Nähe. Sie würde er wohl nur irgendwo da draußen finden, vielleicht in Bereichen des Multiversums, die bis heute kein Mensch gesehen hatte.
    Rhodan ging weiter, betrat das geschichtsträchtige Gebäude. Für einen Moment war ihm, als warteten hier die vielen Freunde, die ein Stück des Weges mit ihm gemeinsam gegangen waren.
    Freunde und Gefährten waren es, die das Leben eines potenziell Unsterblichen erst lebenswert machten. Sie ließen es aber auch sehr einsam werden, wenn von ihnen nichts mehr existierte als die Erinnerung.
    Viele waren gegangen, nur wenige eines natürlichen Todes gestorben. Crest und Thora, die Arkoniden, hatten zu den Ersten gehört, die er vermisst hatte. Die Wunde, die gerade die stolze Thora hinterlassen hatte, war lange nicht verheilt. Das Gleiche galt tatsächlich für seinen Sohn Thomas Cardif, trotz aller Schwierigkeiten. Sie waren einander viel zu ähnlich gewesen.
    Dumpf hallte das Geräusch seiner Schritte von den hohen Decken zurück. Rhodan schritt die breite Treppe hinauf.
    Angestellte eilten vorbei, ohne von ihm Notiz zu nehmen.
    Mory Abro fehlte ihm und ebenso Suzan, Michaels Zwillingsschwester.
    Mitten auf dem Treppenabsatz blieb er stehen, schaute sich um. Warum drängten sich ausgerechnet jetzt diese Gedanken auf? Nur weil er mitunter das Gefühl empfand, in eine Sackgasse zu laufen? Für ihn hatte es nie ein Zurück gegeben. Wer sich umwandte und alten Zeiten nachtrauerte, die angeblich um vieles besser gewesen waren, der hatte schon verloren. Nur wer allen Schwierigkeiten zum Trotz den eingeschlagenen Weg beibehielt, konnte eines Tages sein Ziel erreichen.
    Michael war jemand, der das verinnerlicht hatte. Er ging seinen Weg, ohne zu murren.
    Auch wenn sie geraume Zeit gebraucht hatten, um ihr Verhältnis zueinander zu definieren, auf Michael war er stolz. Und eines Tages würde auch bei Kantiran der Knoten aufgehen. Ärgerlich auf sich selbst, schüttelte Rhodan den Kopf. In Gedanken von den Toten zu den Lebenden zu springen gefiel ihm nicht, zumal es keinen Grund dafür gab. Ebenso hätte er sich über Bully Gedanken müssen, über Atlan und Icho Tolot und...
    Er erreichte den oberen Zugang zu dem Sitzungsbereich. Tamira Sakrahan, die Erste Terranerin, kam aus einem Seitentrakt auf ihn zu. Rhodan lächelte ihr entgegen.
    Kantiran war mit Alaska unterwegs, resümierte er. Die Friedensfahrer konnten zur entscheidenden Prägung für Kantiran werden, der wie Thomas Cardif zwischen zwei Welten stand. Und Michael? Um ihn musste er sich gewiss keine Sorgen mehr machen, als zweiter Mann der USO hatte Mike seinen festen Platz gefunden, bis sein Freiheitsdrang eines Tages wieder die Oberhand gewinnen würde. „Das Residenz-Parlament der LFT tagt eigentlich in beschlussunfähiger Form", sagte die Erste Terranerin. „Ich wünschte, es wäre anders und wir müssten nicht die Notstandsgesetzgebung bemühen, um Rechtsgrundlagen zu schaffen."
    „Ich wünschte, vieles wäre anders", erwiderte Perry Rhodan leise. Den forschenden Blick, mit dem Tamira ihn bedachte, ignorierte er.
     
    *
     
    Er fühlte sich nicht wohl.
    Unheil hing in der Luft. Aber daran war nicht der Umstand schuld, dass sich beinahe ebenso viele Medienvertreter eingefunden hatten wie stimmberechtigte Parlamentsmitglieder. Das oberste Gremium der Liga Freier Terraner, fand Perry Rhodan, war zu einem armseligen Häufchen verwegener Frauen und Männer geworden, die, wie weiland Don Quijote, gegen die übermächtigen Windmühlenflügel der Terminalen Kolonne TRAITOR angetreten waren. Zu einem Kampf, den sie kaum gewinnen konnten.
    Trotzdem überwog Rhodans Optimismus.
    Zwanzigtausend Jahre waren ihm einst genannt worden, und wenn er keinem Scharlatan aufgesessen war, hatte er noch einige Jahre vor sich.
    Der Affront kam nach vierzig Minuten.
    Erst waren nur leise Stimmen zu vernehmen. Aber beinahe gedankenschnell wurden sie lauter, dann erklang dumpfes Poltern.
    Das Doppelportal wurde aufgestoßen.
    Roboter versuchten zwar, die Meute zurückzuhalten, nur hatten sie ohne Paralysatoren keine Chance. Eine Traube von Menschenleibern blockierte die Maschinen im wahrsten Sinne des Wortes, während mindestens ein Dutzend Männer und Frauen in den Saal stürmten.
    Die Erste Terranerin sprang auf, aber niemand beachtete sie. Dass sie die Demonstranten zur Mäßigung aufrief, verhallte ungehört.
    Holobanner entfalteten sich. Die

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