Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gespeicherten Sequenzen zeigten brennende Welten, Asteroidenfelder und Raumschiffswracks. „Barbaren führen Kriege, aber Intelligenzen verhandeln!", riefen die Eindringlinge in einer Lautstärke, die alles andere mühelos übertönte. „Abschottung ist der Weg in die Auseinandersetzung. Wir fordern eine lebenswerte Welt für uns und unsere Kinder!"
    „Reißt endlich die Barrieren nieder, bevor Terra brennt!"
    Die Bilder wechselten, zeigten in rascher Folge Menschen und fremdartige Lebensformen, alle eindeutig durch Waffengewalt ums Leben gekommen, ein Kaleidoskop des Grauens.
    Rhodan registrierte, dass die Meute Störfelder einsetzte, uni die Saal-Akustik zu beeinflussen. Tamiras Widerspruch blieb nicht mehr als ein Flüstern.
    Für die Medien war dies das gefundene Fressen. Zweifellos erschienen die Bilder in Sondersendungen überall - im Solsystem.
    Rhodan erhob sich und ging die wenigen Stufen von seinem Platz aus hinab zum Rednerplatz. Um Ruhe heischend, hob er die Arme. Dennoch vergingen Minuten, bis die Gemüter sich beruhigten.
    Die Hologramme vermittelten weiterhin ihre Botschaft von den Schrecken des Krieges. „Es gibt nichts, über das Terraner nicht vernünftig diskutieren könnten", sagte Rhodan betont. „Lautes Geschrei war für mich aber nie ein überzeugendes Argument."
    Zwei Personen lösten sich aus der Menge, ein etwas älterer Mann - Rhodan glaubte, ihm vor mehreren Jahrzehnten schon begegnet zu sein, möglicherweise in leitender Funktion an Bord eines LFT-Raumers - und eine Frau. „Wir haben mit solchen Ausflüchten gerechnet. Wenn etwas überzeugen kann, dann sind es Unterschriften. Niemand will den Krieg, aber das Residenz-Parlament rüstet seit Jahren auf. Schlachtschiffe, Tender, Waffensysteme ... Wir fragen: warum?
    Der vermeintliche Gegner, der als das Böse an sich hingestellt wird, hat sich lange Zeit in der Milchstraße bewegt, ohne dass es Kämpfe gab. Außerhalb des Sonnensystems stand ein Kolonnen-Fort, wochen- oder monatelang unentdeckt und ohne jeden Zwischenfall. Aber seit dieses Fort vernichtet wurde, muss Terra sich hinter dem Kristallschirm verbergen, und die Angriffe werden immer heftiger.
    Wir fragen: wie lange noch? Wann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem alle wegen politischer Dummheit und Ignoranz sterben werden?"
    „Die Mikro-Bestien der Kolonne haben die Solare Residenz und die Aufbaukonferenz überfallen", erinnerte Adams. „Wenn wir diskutieren wollen, sollte niemand Tatsachen unterdrücken ..."
    „Kriegstreiber!", rief einer aus der Menge. „Wie viel verdienst du an der Rüstungsspirale, Adams? Nur du allein oder alle Parlamentarier, die für den harten Weg stimmen? Für den Krieg ..."
    „Niemand verdient daran!", widersprach Perry Rhodan. „Es sind vielmehr Tausende Männer und Frauen unserer Schiffsbesatzungen und ihre Angehörigen, die einen hohen Preis dafür zahlen, dass alle in Freiheit leben können!"
    „Wirkliche Freiheit erzwingt man nicht mit Flotten, sie wächst allein im Gespräch und im Verständnis für den anderen." Der Mann hielt Rhodan einen funkelnden Datenkristall auf der Handfläche entgegen. „In diesen Zeilen entscheidet sich das Schicksal aller Menschen", sagte er aufreizend langsam. „Mit dieser Petition an die Regierung der LFT verlangen wir, dass unverzüglich ernsthafte Verhandlungen mit der Terminalen Kolonne TRAITOR aufgenommen werden mit der Zielsetzung, die Blockade des Solsystems aufzuheben! In den Speichern sind die Unterschriften von vierundvierzig Millionen Terranern enthalten. Alle haben nur den Wunsch, dass dieser Wahnsinn endlich aufhört. Was sollte daran so schwer sein, das nachzuvollziehen?"
    Perry Rhodan sah sämtliche Aufzeichnungsmodule auf sich gerichtet.
    Trotzdem zögerte er, den Kristall entgegenzunehmen. „Wer Verhandlungen fordert, muss sich über sämtliche Konsequenzen im Klaren sein. Als Resident habe ich die Pflicht, jede Stimme ernst zu nehmen, die an mich herangetragen wird, aber auch all jene, die schweigen. Ich sehe das indes nicht als Pflicht, sondern als eine Selbstverständlichkeit. Allerdings verlangt die Verfassung, dass der Amtsinhaber zu allen Zeiten so handelt, wie es bestem Wissen und seinem Gewissen entspricht."
    „Dein Gewissen scheint sehr belastbar zu sein! Oder wie sollen wir es bezeichnen, wenn eine Raumschiffsbesatzung nach der anderen in den sicheren Tod geschickt wird?"
    Rhodans Augen verengten sich. Das war seine einzige erkennbare Reaktion. Wie sehr ihn die Vorwürfe trafen,

Weitere Kostenlose Bücher