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2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einsatz. Er wollte die TANKSTELLE nicht aufgeben. Niemals würde er sich von dem Gefühl lösen können, das er hier empfand.
    Wie ein Rausch kam es über ihn. In übermenschlicher Anstrengung ließ er unter dem Einfluss des Kollektor-Korns immer neue mentale Energie aus sich herausströmen... ... in einem nicht enden wollenden Fluss.
    Für ihn gab es kein Zurück. Hier war sein Traum, die Erfüllung seiner Sehnsucht...
    Verwirrt registrierte er, dass er durch den Weltraum trieb. Er sah Terra unter sich zurückfallen, erkannte die fahle Sichel des Mondes. Gleich darauf Merkur. Er näherte sich Sol und streifte die LORETTA-Tender, als müsse er Abschied nehmen.
    Erst da begriff Quarter Phillip, dass er seinen Körper wirklich verlassen hatte.
    Funkelnde Kristalle hüllten ihn ein; er tauchte zwischen ihnen hindurch, jagte an der Grenze des Sonnensystems entlang.
    Dass es so sein musste, verriet ihm der Anblick des Planeten Neptun. Das war kein Traum; er existierte nicht länger als Mensch, sondern war zum bloßen Bewusstsein geworden, einem Quant Energie.
    Er sah die Traitanks der Terminalen Kolonne. Sie feuerten auf ihn, auf den Kristallschirm; er war ein Teil des Schirmes geworden, war zu Dingen fähig, die sonst nur Geistwesen oder Mutanten beherrschten.
    Sekundenlang ließ er sich treiben und genoss das überwältigende Gefühl seiner neuen Freiheit.
    Quarter Phillip war glücklich.
    Trotzdem drängte es ihn weiter, vorbei an den Chaos-Geschwadern der Terminalen Kolonne. Im selben Moment fühlte er sich herumgewirbelt und verlor die Orientierung.
    Es gab keine Traitanks mehr, keinen TERRANOVA-Schirm, der die Heimat der Menschen vor den Chaosmächten schützte.
    Auch Sol war nicht mehr da.
    Stattdessen sah Quarter Phillip ein fremdes Sonnensystem vor sich, eine Doppelsonne mit einer weißen und einer orangefarbenen Komponente.
    War das der Realitätsverlust, den die Psychologin ihm noch vor einer Stunden einzureden versucht hatte? Vielleicht reagierte sein Gehirn wirklich wie das eines Süchtigen. Dann wurde es Zeit, dass er sich von seinem Sitz erhob und dieser Illusion ein Ende bereitete.
    Er konnte es nicht. Viel zu tief war er schon in diesem psychedelischen Rausch gefangen. Oder erlebte er doch die Realität?
    Er näherte sich unbekannten Raumschiffen, ohne dass er ihre 'Formen wirklich erkennen konnte. Sie waren da, waren Wirklichkeit, keine Wahnvorstellung überreizter Fantasie.
    Diese Doppelsonne und ihre Planeten bewegten sich jenseits der menschlichen Realität. Vielleicht bedurfte es nur eines einzigen Gedankens, der ihn zurückbringen würde in seine eigene Welt.
    Und dann?
    Wieder hinaus! Nichts hielt ihn in der Heimat.
    Quarter Phillip spürte eine fremde Kraft.
    Energetische Ströme, die sich an ihm brachen, ihn mitrissen wie die tosenden Wasser eines Wildbaches ein Blatt, das der Herbstwind verweht hatte. Es waren die Energien des Kristallschirms, die seinen körperlosen Geist umspülten, ihn mit sich zerrten und unaufhaltsam begannen, ihn zu zerreiben.
    Quarter Phillip spürte keine Furcht, nur ein grenzenloses Bedauern. Er wusste, dass er keine Gelegenheit mehr haben würde, auf der Erde von seiner unglaublichen Entdeckung zu berichten. Auch Lyman Ocano würde die Wahrheit nie erfahren.
     
    EPILOG
     
    Ein Körperscanner hatte Alarm geschlagen.
    Während fünfzigtausend Menschen weiterhin in Trance dämmerten und halfen, den Angriff der Chaos-Geschwader zurückzuschlagen, versuchten Medo-Roboter die Reanimation des leblosen Körpers. Sie blieben erfolglos.
    Der Techniker Quarter Phillip lebte nicht mehr, obwohl es keine körperliche Ursache für seinen Tod gab.
    Mit maschineller Genauigkeit registrierten die Roboter, dass das Gesicht des Toten weder Schrecken noch Furcht erkennen ließ. Vielmehr spiegelte sich ein Lächeln in den Zügen :des Mannes, und um seine Augen lag ein maskenhaft gefrorenes Erstaunen.
    Es schien, als hätte er in seinen letzten Sekunden triumphiert.
     
    ENDE
     

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