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2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anbiedern. Ein klein wenig von den psychologischen Tricks kannte er ebenfalls. Damit durfte sie ihm nicht kommen. Quarter entschloss sich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. „Gehen wir etwas essen?", fragte er. „Ich kenne ein erstklassiges Lokal. Unithers Rüssel."
    Warum sagte er das? Wenn er schon ausgehen wollte, dann keinesfalls mit einer Psychologin. Den Abend konnte er sich auch allein ganz gut verderben. „Rein zufällig natürlich, nehme ich an", konterte Helen. „Was?"
    „Das Lokal."
    „Nein." Quarter Phillip schüttelte den Kopf. „Keineswegs zufällig. Der Besitzer ist ein Blue, und der saß bei den ersten Experimenten im Stadion neben mir."
    Jetzt wird sie mich auf Yorg ansprechen, vermutete er.
    Die Frau taxierte ihn abschätzend. „Vielleicht später", wich sie aus. „Ich bin im Dienst."
    „Aber nicht meinetwegen. Dann könnten wir genauso gut ..." Er spielte mit dem Feuer. Das wusste er, und er war deshalb wütend auf sich. „Wie man es nimmt. Routinearbeiten.
    Besprechungen mit den Probanden. Ich denke, Quarter, wir beide können das schnell hinter uns bringen."
    Er schwieg, folgte der Psychologin in den Containerhof, der für sich genommen schon eine kleine Stadt bildete.
    Minuten später saßen sie sich in einem PTS-Büro gegenüber. Quarter versuchte, den bohrenden Blicken der Frau auszuweichen. „Es tut dir weh!", sagte sie unvermittelt. „Was?"
    „Wenn ich dich so anschaue, Quarter. Im Allgemeinen haben Männer nichts dagegen einzuwenden."
    Er verzog die Mundwinkel zu einem gequälten Lächeln. „Du magst mich nicht", fuhr sie fort. „Ich hoffe, das liegt nicht an mir. Vermutlich also an meiner Arbeit?" Er schwieg. Sie schwieg ebenfalls, blickte ihn unverwandt an, achtete selbst auf die geringste seiner Regungen. „Wenn das ein Verhör sein soll ...", konnte er sich schließlich nicht verkneifen. Wie lange saßen sie schon hier? Fünf Minuten, zehn? „Du bist süchtig, Quarter Phillip!", sagte sie urplötzlich. „Ich nehme an, du weißt es, versuchst aber noch, deinen Zustand zu ignorieren."
    Quarter schloss die Augen, lehnte sich zurück. Solchen Unsinn muss ich mir nicht vorwerfen lassen. Ruckartig schnellte er wieder nach vorne. „Wer behauptet das?"
    Seine Stimme klang so schrill, dass er selbst darüber erschrak.
    Helen hatte die Ellenbogen auf der Tischplatte abgestützt und die Hände verschränkt, nun stützte sie das Kinn auf den Fingern auf. Ihr Blick war eine einzige stumme Herausforderung. Quarter hatte tatsächlich Mühe, ruhig zu bleiben. Er befürchtete, dass sie ihm die Zulassung zu den TANKSTELLEN-Experimenten entziehen konnte. „Dein Körperscanner behauptet das", antwortete die Frau endlich. „Unter Belastung entwickeln sich in deinem Gehirn chemische Reaktionen, wie sie ansonsten nur nach der Einnahme von Lysergsäurediethylamid zu verzeichnen sind."
    „Ich verstehe nicht einen Bruchteil von dem Geschwätz", brauste Quarter auf. „LSD", sagte die Psychologin. „Eine starke halluzinogene, auch psychedelische oder psychoaktive Droge. Du wirst traumähnliche Stimmungsänderungen an dir feststellen, dazu Denkstörungen sowie Veränderungen im Raum- und Zeitempfinden. Die ausgewertete letzte Aufzeichnung belegt das eindeutig."
    Quarter Phillips Blick verengte sich und wurde starr. „Der PTS schnüffelt in meinem Gehirn", stieß er stockend hervor. „Das lasse ich mir nicht gefallen."
    „Du hast jeglicher medizinischen wie psychoanalytischen Betreuung zugestimmt.
    Dir wurde erklärt, dass dies ausschließlich zu deinem eigenen Schutz geschieht, und mit den Daten der ..."
    „Ich habe meine Meinung eben geändert!", fuhr Quarter auf. „Ich will nichts anderes als helfen. Ist das so schwer zu verstehen?"
    „Das ist es, in der Tat", antwortete Helen. „Dir geht es ausschließlich um eine vermeintliche Erfüllung deiner geheimsten Gedanken. Es gibt einen Ort oder eine Zeit, die dir diese Erfüllung versprechen, jedenfalls, bist du selbst davon überzeugt.
    Und es wird mit jedem Experiment für dich schlimmer werden, dich zu lösen.
    Genau deshalb sehe ich mich gezwungen, dir mit sofortiger Wirkung den Dienst in einer TANKSTELLE zu unter..."
    Der Vibrationsalarm ließ die Psychologin verstummen. Das Aufheulen der Sirenen bedeutete einen neuen Angriff der Chaos-Geschwader auf den Kristallschirm. Das war keine Übung, sondern bitterer Ernst.
    Quarter Phillip war auf den Beinen, bevor die Psychologin überhaupt protestieren konnte. Blindlings sprang er

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