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2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kristallschirm brandeten.
    Der Duale Vizekapitän Zarmaur stieß eine Verwünschung aus, als die bisherigen Spitzenwerte innerhalb von Sekunden übertroffen wurden.
    Der Weltraum brannte. Über Hunderttausende von Kilometern hinweg verdichteten sich zuckende Energievorhänge, wurden auseinander gerissen und schufen wie schnell um sich greifende Kondensatkeime die Basis für neue Entladungen.
    Den geplanten Angriff hatte Zarmaur abgeblasen. Die Chaos-Geschwader warteten im Schutz ihrer Fraktalen Aufriss-Glocken; an mehr war angesichts der entfesselten Naturgewalten nicht zu denken. „Wann hat TRAITOR jemals eine Ressourcengalaxis verwertet, die solche Extreme bereithielt?", fragte der Mor'Daer Zargodim. „In den Archiven finden sich keine Hinweise darauf."
    „Die Frage ist, was wir zu Extremen erklären", erwiderte der Albino Maurill schroff. „Es gibt weitaus heftigere Energiegewitter in den Randfronten ..."
    Ein Sog entstand.
    Deutlich war im Ortungsbild die Wirbelzone zu erkennen, die sich plastisch aus der Raum-Zeit-Struktur herausbildete.
    Die Energieortung zeigte Irrsinnswerte.
    Immer schneller rotierte der Wirbel und formte einen zuckenden, unglaublich schnell wachsenden Ausläufer. „Im Außenbereich kommt es zu Dilatationseffekten!"
    „Trichterdurchmesser dreieinhalb Millionen Kilometer, das Wachstum .des Ausläufers endet bei einhundertfünfzig Millionen!"
    Düsterrot loderte der Schlund. „... erreicht Lichtgeschwindigkeit!", erklang die entsetzte Meldung von der Hyperortung. „Achtung, Positionsveränderung!"
    Nur die Ortung zeigte das Unheil, das sich gedankenschnell zwei Chaos-Geschwadern näherte, in letzter Sekunde jedoch erneut die Richtung änderte. Zarmaur, im Augenblick der Warnmeldung in den Singulären Intellekt übergewechselt, bezweifelte nicht, dass der Schlund die Traitanks in größte Bedrängnis gebracht hätte.
    Angespannt verfolgte er, dass die lodernde Erscheinung sich der terranischen Kristallschirm-Sphäre näherte.
    Die Aufzeichnungen liefen. Irgendwo da draußen, in einem Bereich, den die Ortung des Traitanks momentan nicht mehr erfasste, stand das Schiff der Koryphen. Es gab keinen Funkkontakt. Eine Gefährdung des Traitanks AULYZ-033 war nicht auszuschließen.
    Der Energiewirbel kollidierte mit dem Kristallschirm. In dem Moment wartete Zarmaur darauf, dass der Schutz des Solsystems großflächig zusammenbrach.
    Die Enttäuschung folgte auf dem Fuß, als der Duale Vizekapitän erkannte, dass der Wirbel den Schirm gar nicht erreichte, sondern dicht davor zerrissen und von einer Pararealität aufgesogen wurde.
    Zarmaur starrte nach Minuten noch unbewegt auf das Ortungsbild.
    Sobald der Hyperorkan es wieder zuließ, würde er von neuem angreifen. Was hier geschah, empfand er immer mehr als einen persönlichen Affront.
     
    *
     
    „Keine Übung?", fragte Quarter Phillip verblüfft. „Keine Übung. Und auch kein Ernstfall", antwortete die Frau. Normalerweise hätte er sie als anziehend empfunden, wäre da nicht das kleine ovale Symbol auf ihrer linken Brustseite gewesen, diese ineinander verschlungenen Buchstaben PTS.
    Psychologischer TANKSTELLEN-Schutz.
    Die nett lächelnde Frau war demnach Psychologin. Quarter betrachtete Menschen dieses Berufsstandes als Gedankenverdreher, die glaubten, nur lange genug reden zu müssen, um alles zurechtbiegen zu können. Woher seine Aversion stammte, wusste er nicht; er hatte sich auch nie die Mühe gemacht, darüber nachzudenken. Auf dem Tender hatte er es geschickt verstanden, dem Bordpsychologen weiträumig auszuweichen. Hier war es leider unmöglich geworden.
    Die Frau lächelte ihn offenherzig an. Ein derartiges Lächeln weckte immer seinen Verdacht. „Gibt es Probleme?", wollte Quarter wissen.
    Sie kniff die Brauen zusammen. „Das frage ich dich."
    „Nein", sagte Quarter Phillip wahrheitsgemäß. „Nicht dass ich wüsste."
    Wenn er freilich darüber nachdachte ...
    Irgendwie war in letzter Zeit stets einer vom PTS in seiner Nähe gewesen. Quarter hatte es für Zufall gehalten und sich nichts dabei gedacht, doch im Nachhinein betrachtet: Wenn er sich nicht täuschte, war es kurz nach Yorgs Tod losgegangen.
    Sie verdächtigen mich hoffentlich nicht, dass ich damit zu tun habe? Er hütete sich, den Gedanken auszusprechen. „Ich habe einige Fragen an dich, Quarter", sagte die Frau unvermittelt. „Rein zufällig.
    Oder sehe ich das falsch?"
    „Warum so aggressiv?"
    „Bin ich das?"
    „Ich heiße Helen."
    Vertrauen schaffen. Sich

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