Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Getöse.
    Dennoch wuchsen Furcht und Panik mit jeder Stunde, die das Trommelfeuer der Traitanks anhielt. Quarter konnte sich nur zu gut vorstellen, was aktuell an Bord der LORETTA-Tender los sein musste. Ein Knochenjob. Nein, zurück wollte er nicht.
    Er fragte sich nur, warum nicht versucht wurde, die TANKSTELLE wieder in Betrieb zu nehmen. Was konnte es Besseres geben als diese Entlastung der keineswegs perfekten Technik?
    An Schlaf war nicht zu denken. Vielleicht, wenn er wirklich todmüde sein würde ...
    Vorerst störte ihn so ziemlich alles: die laut diskutierenden Personen, die offensichtlich der Ansicht waren, jeden mit ihren Ansichten beglücken zu müssen; die tobenden, schreienden Kinder, sogar die Menschen, die in ihrer Not zu beten angefangen hatten.
    Am schlimmsten waren die selbsternannten Spezialisten, die tatsächlich glaubten, alle mit ihren Kommentaren zu dem Geschehen am Systemrand beglücken zu müssen. Den teils haarsträubenden Unsinn 'konnte Quarter Phillip nicht lange mit anhören. „Hört auf damit! Ihr habt nicht einen blassen Schimmer, wovon ihr redet!"
    „Aber du weißt es?"
    „Ich bin Techniker an Bord eines LORETTA-Tenders."
    Das hätte er besser nicht gesagt. An Ruhe war nun überhaupt nicht mehr zu denken.
    Alle bestürmten ihn mit ihren Fragen und Ängsten.
    Ja, der Kristallschirm konnte unter zu hoher Belastung jederzeit brechen.
    Natürlich lagen dann Dimensionsverwerfungen, Schwerkraftstürme und andere verheerende Sekundärfolgen im Bereich des Möglichen. „... aber es sieht nicht danach aus. Die TERRANOVA-Flotte und der Nukleus der Monochrom-Mutanten konnten bislang jeden Angriff der Traitanks abwehren.
    Warum sollte es ausgerechnet dieses Mal anders sein? Außerdem sind die TANKSTELLEN-Versuche angelaufen, die den Nukleus stärken. Sobald der aktuelle Angriff vorüber ist, werden sich Zehntausende Freiwillige in den Stadien sammeln und gemeinsam ihre mentale Kraft dem Nukleus übermitteln. Ich rate jedem, sich daran zu beteiligen."
    Sehr bald erkannte Quarter Phillip, dass sich ein Teil der Heimatflotte im Bereich der Merkurbahn sammelte, einem absoluten militärischen Sperrgebiet.
    Irgendwann hatte er auf LORETTA-22 den Begriff BACKDOOR aufgeschnappt, wusste aber selbst nicht mehr darüber.
    In diesem Sektor geschahen offensichtlich Dinge, die die Verteidiger in höchste Alarmbereitschaft versetzten.
    Quarter Phillip erkannte in den Schiffsbewegungen eine im Raum gestaffelte Abfangformation. Die Frage lag nahe, ob der Schirm doch nicht mehr so undurchlässig war, wie er sein sollte. Nur der Gedanke, dass die Gegner ausgerechnet im Bereich der Merkurbahn erwartet wurden, irritierte den Techniker.
    Das konnte aber mit einer möglichen Dimensionsverschiebung zu tun haben. Die Schwerkraftfronten der Potenzialkanonen zerstörten die Raum-Zeit-Struktur.
    Hinter ihm steigerte sich die Unruhe wieder. Offensichtlich war jemand unter der Anspannung zusammengebrochen.
    Viele Stimmen redeten wieder durcheinander, dazwischen gurgelnde Schreie.
    Als Quarter Phillip sich umwandte, sah er einen Mann um sich schlagen. Obwohl er eher schmächtig wirkte, entwickelte er ziemliche Kräfte. Erst fünf Personen gemeinsam schafften es, ihn festzuhalten. „ESCHER ist gefährlich!" Keuchend warf der Mann seinen Kopf von einer Seite zur anderen. „Ich sage euch, ESCHER wird völlig falsch eingeschätzt!"
    Quarter Phillip ging auf ihn zu. Nachdem die meisten in der Bunkerbucht mitbekommen hatten, dass er zu einem LORETTA-Tender gehörte, war er etwas Besonderes. Niemand vertrat ihm den Weg. „Wer bist du?", wandte er sich an den Mann, der hartnäckig versuchte, sich wieder loszureißen. „ESCHER muss abgeschaltet werden!
    Hört ihr? ESCHER ist eine Bedrohung! „Was ist ESCHER?" Schweigen. Ein wirrer Blick traf Quarter. „Wer bist du?"
    „ESCHER ... Ich ... arbeite für ESCHER."
    Ein Medoroboter injizierte dem Aufgebrachten ein Psychopharmakum. Er wurde ruhiger, wenngleich sein Blick weiterhin wilde Entschlossenheit spiegelte.
    Wiederholt schien er etwas sagen zu wollen, brachte aber nicht mehr als ein Krächzen über die Lippen.
    Irgendjemand hatte über die Standleitung eine Identifikation des Mannes angefordert und offensichtlich sehr schnell Antwort erhalten. „Wisst ihr, dass wir ein Genie vor uns haben? Ungefähr jedenfalls. Wenn die Personenerkennung richtig war, ist der Verrückte ein hochkarätiger Wissenschaftler. Theoretische Physik oder so."
    „Genies sind auch nur Menschen",

Weitere Kostenlose Bücher