23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)
Beziehung am Ende. Das wollte ich nicht, denn mit meiner Freundin verlöre ich sicher auch meinen Sohn.
Vier Monate nach der Geburt meines Sohnes erhielt ich ein Angebot: Eine Firma wollte mich für ein paar Monate nach Mallorca schicken, wo ich Live-Sexshows vor der Webcam machen sollte. Jede Woche mit anderen Girls.
Silke erzählte ich, dass ich auf Mallorca einen Job als Kameramann und Fotograf gefunden hätte, außerdem ein bisschen Internetprogrammierung machen müsse.
»Und was ist mit deiner Arbeit hier?«, fragte sie.
»Die häng ich an den Nagel. Mit dem Job auf Mallorca verdiene ich mehr als in der Malerfirma.«
»Ehrlich?«
»Ja«, schwärmte ich, »und dafür muss ich nur fotografieren, filmen und so ...«
Silke willigte ein, und ich flog nach Spanien. Vom ersten Tag an gab ich Vollgas, aber richtig. Zwei oder drei Monate lang. Die Zeit verging wie im Flug. Als ich zurückkehrte, hatte ich die Taschen voller Geld und noch mehr Kontakte, die ich nutzen wollte: Produzenten, Filmemacher, Mädels. Ich vereinbarte eine Vielzahl neuer Fotoshootings, aber natürlich ging es um mehr als nur das Fotografieren. Ich fickte jede Woche, manchmal jeden Tag zwei oder drei andere Frauen.
Unglücklicherweise kannte eine von ihnen meine Freundin.
»Hey«, grüßte sie Silke, als die beiden sich zufällig in der Stadt trafen, »Micha und ich, wir haben ja letztens echt superschöne Fotos gemacht. Und dann hat er uns geil gefickt. War echt super. Du hast ja einen richtig guten Stecher daheim. Kein Wunder, dass der immer so geile Pornos dreht.«
Damit war die Bombe geplatzt.
Kapitel 19
Der verlorene Sohn
Unser Sohn war nicht einmal ein Jahr alt, als Silke und ich uns trennten. Sie zog mit ihm aus unserer gemeinsamen Wohnung aus und verbot mir, ihn zukünftig zu sehen. Es muss ein riesiger Schock für sie gewesen sein, die Wahrheit über mich zu erfahren, und es tut mir heute noch leid, dass nicht ich es war, der es ihr gesagt hat. Dennoch war ich entsetzt und bat sie um ein einfaches Umgangsrecht, damit ich wenigstens alle zwei oder drei Wochen ein gemeinsames Wochenende mit meinem Kleinen verbringen konnte. Silke lehnte es ab.
»Aber ich habe das Recht dazu«, widersprach ich.
»Du«, meinte sie wütend, » hast nur das Recht, uns Unterhalt zu zahlen. Ein anderes Recht steht dir nicht zu.«
»Lass uns darüber reden«, bat ich, weil ich um nichts auf der Welt wegen der ganzen Angelegenheit vor Gericht landen wollte. »Lass uns eine Lösung finden.«
»Da gibt es nichts zu bereden. Und es gibt keine andere Lösung.«
Ich versuchte alles in meiner Macht Stehende, um einen normalen Umgang mit meinem Sohn zu erreichen. Unzählige Male suchte ich das Gespräch mit Silke. Ohne Erfolg.
Es war eine der schlimmsten Erfahrungen meines Lebens, ein Stich mitten ins Herz. Ich kann es bis heute nicht verstehen, dass zwei Menschen, die sich einmal geliebt und sehr viel Lebenszeit miteinander verbracht haben, keine menschliche Lösung für ihr gemeinsames Kind finden können. Wahrscheinlich saß die Verletzung bei Silke einfach zu tief.
Mir blieb nichts anderes übrig, doch der Schritt, vor Gericht zu ziehen, kostete mich unglaublich viel Kraft. Ich kam mir vor wie ein Versager. Zum ersten Mal in meinen Leben schämte ich mich zutiefst – vor mir selbst.
Allein die Vorstellung, unsere privaten Angelegenheiten vor einem Richter besprechen zu müssen, bereitete mir Bauchschmerzen. In der Nacht vor dem Gerichtstermin kriegte ich kein Auge zu. Morgens konnte ich nichts essen und nichts trinken. In mir war nur Angst. Angst, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Sie war so groß, dass sich jeder meiner Schritte anfühlte, als hätte ich tonnenschwere Gewichte an den Beinen.
Wenige Minuten vor Verhandlungsbeginn erbrach ich mich in die Toilette. Wie in einem bösen Fiebertraum wankte ich in den Gerichtssaal.
»Wo ist Ihr Problem?«, fragte der vorsitzende Richter meine Exfreundin.
Kaum hatte er ihr die Frage gestellt, schoss Silke bereits aus allen Rohren. »Herr Zühlke ist kein Mensch. Er ist ein Pornodarsteller. Er ist kriminell. Das kann kein Mensch verantworten, dass er Kontakt zu seinem Sohn hat, geschweige denn ein Umgangsrecht bekommt ...«
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie viel Böses sie noch über mich ausschüttete. Jedenfalls wurde sie mehrmals vom Richter ermahnt.
Schließlich unterbrach er sie und wandte sich an mich. »Was wollen Sie?«
Ich holte Luft. »Ich will nur, dass mein Sohn alle zwei,
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