23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)
was ich wollte. Es wurde ein schöner, privater Fick für Tyra und mich.
Als ich merkte, dass sie so weit war, ließ auch ich mich gehen, allerdings ohne dem Kameramann Bescheid zu geben. Ich spritzte einfach in sie ab. Lukaz schrie wie verrückt und wollte mich rausschmeißen. Dumm nur, dass es dazu schon zu spät und ich längst gekommen war. Außerdem war es die letzte Szene für diesen Tag. Lukaz wurde so wütend, dass er zuletzt wie Rumpelstilzchen übers Set tobte. Ein Anblick, bei dem ich mich köstlich amüsierte.
Ein derart unprofessionelles Verhalten habe ich mir danach kein weiteres Mal erlaubt.
Kapitel 18
Ernst
Fünf Jahre zogen ins Land, und Pornfighter Long John wurde allmählich zu einem Namen in der Szene. Aber das wirklich Erstaunliche war: Silke und ich waren noch immer ein Paar, trotz aller Lügengeschichten, die ich ihr auftischte, und aller Unterschiede, die zwischen uns herrschten.
Unser Sex war inzwischen gänzlich eingeschlafen. Sex hatte für Silke nichts mehr mit Spaß und Befriedigung zu tun, sondern war allenfalls ein Weg, Kinder zu zeugen. Mehr als einmal ließ sie mich das wissen. Dieser Gedanke war für mich jedoch so abwegig, dass ich kaum noch Lust auf meine Freundin verspürte.
Warum ich dennoch fünf Jahre mit ihr zusammenblieb? Weil sie ein guter Mensch war und ich sie gleichwohl liebte. Dennoch, und dessen war ich mir bewusst, auf Dauer kann das nicht gutgehen mit uns. Ich musste einen Weg finden, sie loszuwerden.
Eine Gelegenheit bot sich, als ich Ivy an einer Tankstelle kennenlernte. Sie war Studentin, fast 1,90 Meter groß, hatte kleine Brüste, einen knackigen Arsch. Genau mein Typ. Bildhübsch. Ihr Anblick haute mich um. Wir verabredeten uns. Vögelten. Regelmäßig. Wir hatten so etwas wie eine Beziehung.
Eines Nachmittags rief sie mich in der Arbeit an. »Kommst du heute? Ich bin total spitz auf dich.«
Ich konnte nicht Nein sagen. Doch als ich am Abend mit einem erwartungsvollen Ständer ihre Wohnung betrat, saß Silke auf ihrer Couch.
»Was machst du denn hier?«, fragte ich.
»Ich kenne Ivy«, sagte Silke, »und zwar aus der Schule.«
»Wir haben zusammen Abi gemacht«, fügte Ivy hinzu.
Wie sich herausstellte, hatten die beiden Mädels sich eines Morgens in einer redseligen Pause über ihre Freunde unterhalten. Dummerweise stellte sich heraus, dass es ein und derselbe war: Micha aus Luckenwalde.
Ivy ergriff das Wort und nahm mich aufs Übelste auseinander. »Was bist du bloß für ein Mann? Du hast ein großes Problem. Du bist ja krank.« Kaum war sie damit fertig, begann Silke auf mich einzudreschen. »Du bist ein Lügner. Ein Arschloch. Man sollte dich ...« Am Ende stellten die beiden mich vor die Wahl.
Ich entschied mich für Silke, weil ich sie schon fünf Jahre kannte und sie mir deshalb vertraut war. Seltsame Gründe, oder? Rückblickend verstehe ich mich selbst nicht. Ich hatte meine Freundin doch loswerden wollen. Jetzt hatte ich die Chance dazu. Trotzdem blieb ich bei ihr.
Wir rauften uns zusammen und beschlossen, alles besser zu machen. Für Silke gab es deshalb nur einen Weg.
»Ich möchte ein Kind von dir«, sagte sie – nicht nur einmal, sondern immer wieder. Bis ich irgendwann einwilligte. Damals redete ich mir ein, es sei die richtige Entscheidung. Alles wird besser. Im Herbst 2001 wurde unser Sohn geboren.
Ich liebte den Jungen abgöttisch, aber an meiner Beziehung zu Silke änderte sich nichts. Im Gegenteil, meine Probleme wurden nur noch größer.
Mittlerweile war meine Auftragslage im Pornogeschäft derart gut, dass sich die Drehtermine kaum noch mit meinen Arbeitszeiten als Maler vereinbaren ließen. Nicht jede Produktion fand abends oder an den Wochenenden statt. Immer öfter ließ ich mich krankschreiben. Ich baute Überstunden ab. Ich bettelte jede Woche bei meinem Chef darum, mehr Überstunden machen zu dürfen, die ich dann für Drehs abbummeln konnte. Wirklich wohl fühlte ich mich bei der Arbeit ohnehin nicht mehr. Ich nutzte meinen Jahresurlaub, sechs Wochen am Stück, um in dieser Zeit so viele Filme wie nur möglich zu drehen.
Meiner Freundin erzählte ich nichts von dem Urlaub. Ich ließ sie in dem Glauben, ich ginge zur Arbeit, jeden Tag, bis in den späten Abend. Mein ganzes Leben bestand nur noch aus Lügen, nur damit ich meinen Traum erfüllen konnte. Ich musste mir dringend eine Lösung einfallen lassen. Bloß wie? Und welche? Würde ich jetzt, nach so langer Zeit, mit der Wahrheit herausplatzen, wäre die
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