23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)
komische Fantasien gehen mir ständig durch den Kopf: Irgendwann bin ich Millionär und verfüge über einen Harem. Oder ich lasse mich für ein paar Wochen in den Frauenknast einsperren und bin der Sexsklave aller. Oder ich lasse alle Frauen, mit denen ich schon mal Sex hatte, in einem Fußballstadion antreten, um es mit allen noch einmal zu treiben.
Ja, ich glaube, ich wurde geboren, um ein Ficker zu sein. Jeder hat eine Gabe, jeder hat ein Talent. Bereits heute schreiben Zeitungen Artikel mit Überschriften wie »Anstreicher jagt den Porno-Weltrekord«, »Leben voller Sex: 4000 Frauen im Bett« oder »Er kennt keine Tabus«.
Doch das reicht mir nicht. Ich werde von Tag zu Tag sexsüchtiger. Aber nicht nur ich, sondern auch die Frauen wollen immer mehr. Sie beginnen allmählich, ihre Sexualität offener auszuleben. Und ich werde jeder Einzelnen von ihnen gerne behilflich sein.
Kapitel 1
Wirbelwind
Der 10. November 1976. Viel zu früh am Morgen. Weshalb ich mir eigentlich noch etwas Zeit lassen wollte, doch die Ärzte waren dagegen. Nicht länger als nötig wollten sie im Kreißsaal der Berliner Charité herumstehen und noch viel weniger am nächsten Tag, um 11.11 Uhr, den Karnevalsbeginn verpassen ... Also legten sie meine Mutter an den Venentropf und leiteten die Geburt ein. Schon ein paar Stunden später, um 14.30 Uhr, kam ich zur Welt: nur 50 Zentimeter groß und 2,5 Kilo leicht, aber dafür umso lauter schreiend. Als wollte ich der Welt verkünden: Da bin ich, bääm!
Ich selbst kann mich natürlich nicht an meine Geburt erinnern. Es war meine Mutter, die mir viele Jahre später von diesem Tag erzählte und auch davon, dass sie und mein Vater ziemlich stolz auf mich waren. Mit meiner Geburt war ihr Familienglück perfekt.
Zwar arbeiteten sie beide weiterhin im Schichtdienst, mein Vater als Gießer in einer Fabrik für Löschfahrzeuge, meine Mutter anfangs in einer Schuhfabrik, später in einer Großküche für Schulen und Kindergärten. Aber wann immer sich ihnen eine gemeinsame freie Minute bot, unternahmen sie mit mir Ausflüge an die Ostsee oder ins Erzgebirge. Wir besuchten Rummelplätze oder Weihnachtsmärkte, fuhren zum Schwimmen in Hallenbäder, besuchten Freunde oder meine Großeltern. Fast jeden Monat gab es Familienfeste, zu denen sich die komplette Verwandtschaft bei uns einfand.
Wir lebten in einem hübschen Häuschen am Rande von Luckenwalde, einer Kreisstadt etwa 50 Kilometer südlich von Berlin. Dort besaßen meine Eltern einen kleinen Hof mit Hühnerstall sowie einen Garten, in dem sich auch unser Plumpsklo befand. Im Winter fror ich mir auf der eisigen Schüssel regelmäßig den Hintern ab. Im Sommer stank es aus der Sickergrube fürchterlich nach Scheiße, und der enge Holzverschlag war voller Spinnen und Fliegen.
Doch davon abgesehen mochte ich unseren Garten und konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als stundenlang über die Wiese und durch die Sträucher zu tollen. Ich war ein zappeliger Wirbelwind, den man am besten nicht aus den Augen ließ. Als meine Mutter tatsächlich einmal nicht auf mich achtgab – ich hatte gerade erst das Laufen gelernt –, erklomm ich eine bis zum Rand gefüllte Regentonne, in die ich prompt kopfüber hineinkippte.
Zum Glück trat meine Mutter in derselben Sekunde ans Fenster und sah gerade noch meine Füße herausragen, bevor auch diese im Wasser versanken. Voller Panik kam sie in den Garten gerannt und zerrte mich aus der Tonne.
»Mein Gott, Micha, was machst du? Fast wärst du ertrunken!«, rief sie erleichtert. »Kann ich dich denn gar nicht aus den Augen lassen?«
Nein, konnte sie nicht. Einige Zeit später erwischte sie mich dabei, wie ich in den Hühnerstall gekrochen war und dort munter alles mampfte, was ich zwischen die Finger bekam: Hühnereier ebenso wie Hühnerfutter – und Hühnerkacke.
In einem anderen unbeobachteten Moment knöpfte ich meine Windel auf und schmierte mit deren braunen Innereien wahre Wunderwerke an die Tapete. Mein Vater allerdings hegte große Zweifel an meinem Kunstverstand, den er mir sogleich mit einem saftigen Klaps zurechtrückte.
Als ich vier Jahre alt war, bekam ich ein rotes Tretauto mit einer Acht vorne drauf. Ich fuhr die Straße vor unserem Haus rauf und runter. Einmal kam ein sowjetischer Panzer um die Ecke, mit dem ich um die Wette fuhr. Wir lebten damals in der Nähe eines Truppenübungsplatzes. Nur einen Kilometer hinter unserem Haus befand sich eine regelrechte Mondlandschaft. Auf diesem Gelände
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