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23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)

23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)

Titel: 23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Brandhurst , Michael Zühlke
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ist so toll, dass wir das machen.« Sie schickte mir ständig SMS. Unzählige SMS. »Ich liebe dich.«
    Zwei Wochen später kam Sarah wieder heim. Sie umarmte mich, küsste mich und schaute mich an. Ich sah ihr in die Augen. Ihre Augen blickten durch mich hindurch. Ich verstand auf Anhieb.
    Scheiße, dachte ich, jetzt ist die Kacke richtig am Dampfen.
    Aber sie sagte nichts. Sie packte ihre Taschen in den Schrank und legte 1000 Euro auf den Tisch.
    »Lief nicht so gut«, bedauerte sie.
    Sie zog mich ins Bett, wo wir vögelten. Ich dachte an die 1000 Euro, die 12 000 Euro hätten sein müssen, mindestens, und an ihren Blick, der nicht bei mir gewesen war.
    »Ich liebe dich«, sagte sie.
    Als Sarah am Morgen endlich einschlief, stand ich auf und schnappte mir ihr Handy. Ich zögerte. Noch nie in meinem Leben hatte ich einer Frau hinterherspioniert. Das hatte ich gar nicht nötig. Ich wusste, ich beging einen Tabubruch.
    Jetzt klickte ich mich durch die Nachrichten. Ein kaltes Schaudern überzog meinen Rücken. Ich las Dutzende heiße SMS – nur hatte sie diese nicht mir geschrieben. Ich legte das Handy beiseite und kehrte zurück ins Bett. Wie in Trance wälzte ich mich über sie, begann sie erneut zu vögeln. Das war irgendwie absurd, aber es passierte. Eine kranke Nummer. Während ich sie fickte, überlegte ich: Wie spreche ich sie darauf an?
    Als wir fertig waren, sagte ich: »Irgendwie habe ich das Gefühl, da ist jemand anderes.«
    Sarah lachte. »So ein Quatsch. Alles ist in Ordnung. Mach dir keinen Kopf.« Sie stand auf. »Aber nach allem, dem Job, brauch ich jetzt mal eine kurze Auszeit.«
    »Eine Auszeit?«
    »Ja, ich fahr zu meiner Freundin, aber mach dir keine Sorgen, ich liebe dich. Du bist mein Mann.«
    »Also gut«, meinte ich.
    Sie holte ihre Taschen aus dem Schrank und fuhr weg. Am nächsten Tag stand sie wieder vor meiner Tür, in ihrer Begleitung ein Haufen Leute, die ich nicht kannte. Ohne ein weiteres Wort packten sie Sarahs Krempel zusammen und räumten ihn in zwei Autos.
    »Mach dir keinen Kopf«, sagte sie, »alles ist in Ordnung. Ich liebe dich. Ich bin jetzt nur eine Weile bei meiner Freundin und gönne mir eine kleine Auszeit.«
    Sie stieg in den Wagen und fuhr weg. Ich wusste, ich würde sie nie wiedersehen. Warum? Ich war am Boden zerstört. Zwei, drei Monate lang lag ich nur im Bett und hatte keine Lust mehr. Keine Lust auf Essen. Keine Lust auf Spaß. Keine Lust auf irgendwas. Ich drehte nicht einmal mehr Pornos.
    Irgendwann standen meine Freunde vor der Tür und mit ihnen die Erinnerung an mein früheres Leben, das ich doch so genossen hatte. An den Spaß, den ich erlebt hatte, bevor Sarah in mein Leben getreten war.
    Später erfuhr ich über entfernte Bekannte, dass sie zurück in die Schweiz gefahren war, zurück in den Puff, wo die Puffmutter zu ihr gesagt hatte: »Du brauchst keinen Mann. Es gibt auf dieser Welt keine Liebe.«
    »Es gibt nur eines«, hatte eine andere Frau gesagt. »Nämlich Geld. Und wozu solltest du das mit einem Mann teilen?«
    »Vergiss den Kerl«, hatte die Puffmutter gesagt. »Der liebt dich nicht. Sonst würde er dich hier nicht arbeiten lassen. Kein Mann lässt seine Frau anschaffen. Kein Mann lässt überhaupt zu, dass ein anderer mit seiner Frau Sex hat.«
    Über eine Website fand ich die Telefonnummer des Bordells heraus. Ich rief Sarah an und fragte sie, ob ihr klar sei, was sie in Berlin zurückgelassen habe: einen Mann, der sie liebte, dem sie vertraute, mit dem sie jeden Tag kuschelte, den sie küsste, außerdem das Haus, den Kinderwunsch, die Verlobung, die Hochzeit, Geld, Sicherheit, Spaß ... alles!
    »Bei uns kribbelt es sowieso nicht mehr«, erwiderte sie.
    »Hallo?«, rief ich, »es kribbelt nie ein Leben lang. Irgendwann kommt immer der Zeitpunkt, an dem das Bauchkribbeln einem anderen Gefühl weicht: Nähe. Vertrauen. Liebe. Glück.«
    Es wurde still am anderen Ende der Leitung.

Kapitel 50

Geschäfte
    »Alles Porno oder was?«
    Mit diesen Worten begrüßen sich seit Neuestem Berliner Kids. Früher, vor 15 oder 20 Jahren, wären sie von ihren Eltern dafür gemaßregelt worden. Heute stört sich niemand mehr an dieser Ausdrucksweise.
    Alles Porno oder was?
    Pornografie ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Fernsehsender berichten über Swingerclubs, Zeitungen präsentieren Pornostarlets, und selbst die Werbebranche bedient sich unverhohlen expliziter Erotikmotive.
    Für die Pornoindustrie ist dies Fluch und Segen zugleich: Immer mehr

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