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2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fehlten die Besatzungen der Traitanks, die Condeziz versprochen hatte.
    Doch die Werften hatten die Arbeit aufgenommen und setzten sie ungerührt fort. Die ersten Schiffe wurden erbaut, mächtige, wuchtige Disken von ovalem Grundriss, mit einer Länge von 1200, einer größten Breite von 1000 und einer größten Dicke von 100 Metern. Ihre Hüllen bestanden aus einem glatten schwarzen Material, über das Condeziz nicht die geringste Auskunft gab.
    Die Raumschiffe wurden an Sammelpunkte überführt und dort von unbekannten Freunden Condeziz' in Empfang genommen. „Sie sehen ... gefährlich aus", sagte Inkendyare. als sie der ersten Überführung der neuen Einheiten beiwohnte.
    Condeziz lächelte schwach. „Sie sind gefährlich", bestätigte er. „KOLTOROC wird die Streitmacht einer Hilfsorganisation hinzufügen, die Terminale Kolonne TRAITOR heißt. Aber selbst im Gefüge der Terminalen Kolonne werden die Traitanks aus Eudoccia nur ein verschwindend kleiner Teil sein ..."
    Inkendyare fragte sich, wie gewaltig TRAITOR sein mochte und worauf sie sich eingelassen hatte.
    Und verbannte den Gedanken sofort wieder. Hauptsache, Condeziz war bei ihr.
     
    *
     
    Schon nach kurzer Zeit wusste Nuskoginus nicht mehr, wieso er gezögert hatte, Enkarzis mit an Bord seines QUELL-TRÄGERS zu nehmen.
    Er wusste allerdings auch nicht mehr, wieso er ihn mitgenommen hatte. Er genoss einfach nur die Anwesenheit des Herolds. Er hatte das Gefühl, dass mit dem geflügelten Wesen auch die Lebensfreude wieder an Bord von Nuskoginus' QUELLTRÄGER eingezogen war.
    Nuskoginus war nicht mehr allein.
    Sie führten Gespräche, endlose Gespräche, während Nuskoginus sein Schiff von Galaxis zu Galaxis steuerte, geleitet von den Aufträgen der Hohen Mächte, verkündet vom Roboter Aquinas, und nie wurde ihm dabei langweilig, nie gingen ihnen die Themen aus. Sie wanderten tagelang durch Landschaften, die Nuskoginus vor Jahrzehntausenden kreiert und gespeichert hatte, verbrachten Monate und Jahre damit, neue Landschaften zu gestalten, schließlich sogar neue Welten aus kristalliner Psi-Materie. Und sie bildeten die Wunder des Kosmos nach, die nur einer von ihnen gesehen hatte, der andere aber nicht, damit auch der sich daran erfreuen und darüber staunen konnte.
    Der Mächtige spürte, wie neue Kraft ihn durchströmte und sein früheres Ich, das sich in Pflicht und Ewigkeit fast verflüchtigt hatte, so dominant wie früher ins tägliche Leben zurückkehrte.
    Hatte er Enkarzis anfangs tatsächlich kritisch beäugt?, fragte sich Nuskoginus gelegentlich, zumeist, wenn ihn wieder einer dieser fürchterlichen Träume geplagt hatte. Hatte er ihm misstraut, ihm, der sich doch als wichtige Stütze im Alltag eines Mächtigen erwiesen hatte?
    Allein diese Träume machten ihm zu schaffen. In ihnen sah er Enkarzis nicht als fragiles, schemenhaftes Wesen, sondern als schwarz bepelzten Teufel mit Krallenfingern, verschlagenen Augen, spitz zulaufender Schnauze und gefährlichen Reißzähnen, der des Nachts zu ihm kroch und ihm Dinge einflüsterte, Dinge, die er nicht hören, geschweige denn tun wollte.
    Doch Träume waren Schäume, und wenn Nuskoginus aus solch einem Nachtmahr erwachte, verdrängte er die wenig angenehmen Erinnerungen als Ausdruck eines Schuldbewusstseins, das ihn noch immer plagte. Der Schuld, Inkendyare verraten zu haben, die Mutter seiner Kinder. Und kurz darauf genoss er wieder die Gegenwart des Herolds ... seines Freundes.
    Vielleicht des einzigen, den er jemals gehabt hatte.
    Schon bald begann Nuskoginus damit, seine Belange mit Enkarzis zu besprechen, auch die des QUELLTRÄGERS, und sein Freund gab ihm Ratschläge, arbeitete Problemlösungen aus und trug schließlich sogar eigene Vorschläge vor. „Warum", sagte er, „solltest du Leben und Intelligenz in immer nur jene Galaxien bringen, die von den Kosmokraten bestimmt werden? Ist ein Mächtiger wirklich nur ein Erfüllungsgehilfe, oder trägt er seinen Teil der Verantwortung für die Entwicklung dieses Universums?"
    „Ein berechtigter Gedanke", stimmte Nuskoginus zu. Einer, der auch ihm längst gekommen war, ehe er Enkarzis kennen gelernt hatte. „Sprichst du rein theoretisch, oder hat dieser Vorschlag einen konkreten Hintergrund?"
    „Nun", sagte der Herold gedehnt, „wenn eine Galaxis es verdient, gefördert zu werden, dann die der Morgotha Aldaer, die zufällig nicht weit vom Kurs des QUELLTRÄGERS entfernt liegt ..."
     
    *
     
    Nuskoginus hielt sich lange in Morgal auf, der

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