Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Galaxis der Morgotha Aldaer, die sich kurz Mor'Daer nannten, viel langer, als er es ursprünglich beabsichtigt hatte. Und obwohl er anfangs gezögert hatte, half er schließlich, die an sich schon hoch entwickelte, geordnete, sehr wehrhafte Struktur, die er dort fand, zu festigen, indem er gezielt die Herrschaftssektoren der Morgotha Aldaer mit Intelligenz und Fertilität förderte.
    Im Prinzip behagte Nuskoginus die zutiefst militaristische Gesellschaft der breitschultrigen Sauerstoffatmer mit den Schlangengesichtern, die aus dicht behaarten Schädeln entsprangen, ganz und gar nicht. Die humanoiden Wesen waren ihm zu kriegerisch, trugen fast ohne Ausnahme schwere Waffen, Strahler, die für ihre Körper eigentlich viel zu groß und zu klobig wirkten, sowie Körperpanzer, deren Verwendung im Zeitalter von Energiestrahlern eigentlich einen Anachronismus darstellte. „Ihr ausgeprägter Aggressions- und Fortpflanzungstrieb beweist lediglich, dass sie eine lebendige Spezies sind, der die Zukunft offen steht", wies Enkarzis seinen Einwand zurück. „Es geht hier nicht darum, ob dir etwas behagt oder nicht, mein Freund. Moral mögen die Hohen Mächte bewerten, falls sie das wollen, doch objektive Kriterien existieren in einem Universum unendlich vielfältiger Lebensformen, Gesellschaftsentwürfe und Kulturen einfach nicht. Die Aufgabe eines Mächtigen ist es nicht, persönliche.
    Vorlieben zu fördern, sondern das Leben und die Ordnung."
    Schließlich nickte Nuskoginus zögernd. „Allmählich wird mir klar, was du mir sagen willst, mein Freund. Ordnung halten, darauf verstehen die Morgotha Aldaer sich wirklich. So gesehen hast du mich genau auf die Richtigen hingewiesen, die der Begünstigung bedürfen."
     
    *
     
    Enkarzis machte ihn nicht nur immer wieder auf förderungswürdige Spezies in zahlreichen Galaxien aufmerksam, sondern achtete auch selbstlos darauf, dass Nuskoginus die übrigen Pflichten eines Mächtigen und seines QUELLTRÄGERS nicht vernachlässigte. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis er dem Herold vorschlug, ihn zum Berg mitzunehmen, wenn das nächste Mal der RUF erklang. „Ich bin sicher, Aquinas würde dich gern kennen lernen, und wer weiß, vielleicht haben die Kosmokraten ja auch für dich eine bedeutende Aufgabe, wenn er ihnen von dir berichtet."
    Zu .seiner Überraschung lehnte der Herold ab. „Ich bin dein Freund, nicht der von Aquinas. Ich halte nicht viel von diesem Kunstgeschöpf. In meinen Augen ist Aquinas nichts anderes als ein Unterdrücker für die Mächtigen, ein seelenloser Antreiber, der euch in eurer weiteren Entwicklung behindert,. da er euch jede Entscheidungsfreiheit abspricht und dafür zu sorgen hat, dass ihr in einem Sinne wirkt, der nicht der eure ist.
    Aber ich habe einen anderen Vorschlag, Nuskoginus. Was hältst du davon, dich wieder einmal mit deinen sechs Gefährten zu treffen, und zwar ohne die fast schon ehrenrührige Überwachung des Roboters Aquinas, die auf dem Berg stattfindet? Ihr solltet euch einmal austauschen, die Aspekte eures Dienstes besprechen. Und 'nicht zuletzt habe ich auch für deine Gefährten noch eine Überraschung."
    „Eine Überraschung?", fragte der Mächtige verwundert. „Ja", sagte Enkarzis, und in seiner Stimme schwang reine Freude mit. „Auf Farner Aly dürften mittlerweile weitere Brüder von mir und Condeziz eingetroffen sein.
    Und wie du mir sicher bestätigst, wären sie doch ideale Wegbegleiter für Kafug und Konferge, Deltoro und Unscrow, Dumgard und Karrillo ...
     
    7.
     
    Die Göttliche Weise
     
    Inkendyare konnte nicht behaupten, glücklich zu sein. Das wäre eine Lüge gewesen, die sie selbst nicht geglaubt hätte.
    Natürlich, alles war so eingetreten, wie Condeziz es sich vorgestellt, wie er es geplant hatte. Ihr Bild in der Öffentlichkeit veränderte sich allmählich. Sie hatte das Amt der Gouverneurin aufgegeben, und das Volk hatte sie zur Göttlichen Weisen der Gyshanian ausgerufen. Von der weisen Gouverneurin war sie zur allgegenwärtigen Leitfigur geworden, deren Empfehlung Richtschnur, deren Wille Gesetz war.
    Es war nicht ohne Widerstand vonstatten gegangen, doch der war marginal gewesen.
    Condeziz hatte alles im Voraus bedacht.
    Condeziz ...
    Allmählich durchschaute sie ihn, glaubte dies zumindest. Ganz sicher war sie sich nicht. Bei Condeziz konnte man sich niemals sicher sein.
    Allerdings hatte das ewige Leben sie unempfänglich für die hypnotischen Schmeicheleien des geflügelten Herolds werden lassen. Es

Weitere Kostenlose Bücher