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2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab keine Hilfsorganisation namens TRAITOR, wie Condeziz ihr glauben machen wollte.
    Vielmehr existierte irgendwo da draußen eine unbekannte gewaltige Macht, die sich früher oder später der Flotten bemächtigen würde, die in Eudoccia hergestellt wurden.
    Und wie sich dann der Machtfaktor auswirken würde, den die Traitanks darstellten und der anscheinend unsichtbar für jeden extragalaktischen Beobachter in der vermeintlichen Idylle Eudoccia heranwuchs ... darüber machte sie sich nur einmal Gedanken.
    Und dann nie wieder.
    Denn ihr war es völlig gleichgültig.
    Die Göttliche Weise interessierte sich nicht einmal für die Ziele, die die fremde Macht verfolgte. Inkendyare wusste nur eins: Solange Condeziz bei ihr war, solange sie in ihrer Galaxis Traitanks bauen ließ, so lange währten auch ihr Leben und ihre Herrschaft.
     
    *
     
    Jahrhunderte verstrichen, multiplizierten sich ... Es dauerte rund zehntausend Jahre, doch dann hatte Inkendyare, die Göttliche Weise der Gyshanian, in Eudoccia ein Regime des Schreckens errichtet. Eine ganze Sterneninsel hatte sich zu einer gigantischen Baumaschinerie gewandelt, die als einzigen ökonomischen Mehrwert Traitanks produzierte.
    Wie lange konnte das gut gehen?
    Inkendyare wusste es nicht zu sagen, doch was sollte geschehen, solange sie sich des Wohlwollens der sieben Mächtigen sicher wusste?
    Denn die QUELLTRÄGER der Mächtigen ließen sich wieder regelmäßig in Eudoccia sehen, öfter als in den vorangegangenen Jahrhunderten. Und sie stellten Inkendyare nicht zur Rede, sondern ignorierten, was sie getan hatte und noch immer tat.
    Mit sich brachten die Mächtigen Vertreter fremder Völker, die Inkendyare und die Gyshanian noch nie zuvor gesehen hatten, hauptsächlich kriegerische, schlangengesichtige Angehörige einer Spezies, die sich Morgotha Aldaer nannte, und dürre, winzige, nur einen Meter große Techniker eines ornithoiden Volkes namens Ganschkougan, deren Stimmen stets böse und unleidlich klangen, aber auch noch viele andere mehr.
    Die Morgotha Aldaer unterdrückten jeden Widerstand der Gyshanian im Keim, falls denn einmal einer aufflammte, und trugen dafür Sorge, dass die Wasserstoffatmer sich perfekt in die Produktion der Traitanks einbrachten.
    Und die Ganschkougan verbesserten den technischen Standard von Eudoccia in jeglicher Hinsicht. Sie schufen billig herzustellende Geräte, die Unmengen nicht unbedingt wohlschmeckender, aber nahrhafter Lebensmittel produzierten, die die Grundversorgung der Gyshanian-Bevölkerung gewährleisteten. Sie entwarfen Fabriken, in denen Kleidung und Schuhwerk hergestellt wurden. Sie erhöhten die Leistungsfähigkeit der wenigen gyshanianischen Raumschiffe, die Inkendyare noch bauen ließ.
    Hauptsächlich jedoch waren sie in den Anlagen tätig, in denen die Traitanks hergestellt wurden, und optimierten unablässig deren Kapazität.
    Nochmals rund hundert Jahre später erreichten Tausende und Abertausende fremder Transporter-Raumschiffe Eudoccia und brachten Milliarden und Abermilliarden Besatzungen für die Traitanks, die in einem nicht enden wollenden Heerwurm die Galaxis zu verlassen begannen, mit unbekanntem Ziel, hin zu KOLTOROC, der seine Streitmacht nun an einem geheimen Ort sammelte, wie Inkendyare von Condeziz erfuhr.
     
    *
     
    Als der Burgherr Jahre später persönlich ins Turmzimmer stürmte und Inkendyare die Meldung überbrachte, erkannte sie auf Anhieb, dass es sich keineswegs um eine gute Nachricht handelte.
    Einerseits hätte die Göttliche Weise mit dieser Entwicklung nie und nimmer gerechnet, andererseits fragte sie sich schon seit Jahrtausenden, wieso es nicht längst dazu gekommen war. Insgeheim hatte sie vielleicht sogar darauf gehofft, dass es eines Tages so kommen würde.
    Dass all das, was ihr so fürchterlich entglitten war, ein Ende nehmen würde. „Der Dom Oquaach ...", stammelte der Burgherr, „er hat ..."
    Inkendyare .winkte ab. Sie wusste, was er sagen wollte.
    Der Dom Oquaach, der seit Ewigkeiten unberührt durch die Atmosphäre von Farner Aly trieb, hat sich geöffnet!
    Sie rief eine Holoaufzeichnung auf.
    Es war wie beim ersten Mal, vor ... Ja, wie viele Jahrtausende war das jetzt her? Bei Inkendyare stellte sich unvermittelt der eigentlich völlig unwichtige Gedanke ein, dass sie die einzige Gyshanian war, die in ihrem Leben zweimal beobachtet hatte, wie der Dom Oquaach sich öffnete.
    Die Schwärze; die ihn umgab, war wieder in rasende Bewegung geraten. Erneut zogen spiralförmige

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