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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Knurren antwortete ihm, dann ein knapper Befehl: „Komm her!"
    Taje beobachtete, wie der Gleiter langsamer wurde und kurz vor dem Tor zum Halten kam. Augenblicke später sank er auf sein Luftpolster. Der Fahrer stieg aus.
    Der „Hausmeister" verließ den Kontrollraum und nahm für die knapp sechshundert Meter einen Schweberoller.
    Als er das Fahrzeug erreichte, saß der Akone daneben am Boden. „Es hat keinen Sinn", hörte Taje ihn murmeln. „Wo soll ich hin?"
    „Haste keine Familie nich'?"
    „Nein. Und hier ..." Er ließ den Satz offen, aber es war klar, was er damit meinte: Nirgendwo gab es so viele Patrouillen der Terminalen Kolonne wie hier. „Wenn's dir hier zu stickig wird, nimmste 'nen Liniengleiter nach Norden. In den Gebirgszügen der Küstenregion gibt's viele öffentliche Bunker, verstehste? 'ne Haltestelle findste gegenüber aufem Dach, kannste gar nich' verfehlen. Brauchst nich mal selbst zu fahrn. Aber ich weiß nich', wie lang sie noch pendeln."
    Der Akone sprang auf. „Du glaubst, sie stellen den Verkehr ein?"
    „Weiß ich's? Seh ich aus wie ein Kolonnerich?"
    „Ich beeile mich." Der Akone wirkte, als habe er wieder ein wenig Hoffnung geschöpft. „Aber mein Gleiter ..."
    „Ich park dir das Ding, soll ja niemand sagen, ich hätt' meinen Job nich' erledigt, verstehste? Gib mir die Kodekarte, dann is' alles in Ordnung."
    „Danke", sagte der Akone und drückte ihm einen winzigen Chip in einer Plastikhülle in die Hand. „Aber dass du mir keinen Kratzer in die Verkleidung machst!"
    „Nie nich'", versicherte Taje.
    Taje wartete, bis er sicher war, dass der Akone ihn nicht mehr sehen konnte, dann startete er den Gleiter und verließ damit das Gebäude durch das Nordtor.
     
    *
     
    Kon-Vid lieferte das Datenmaterial an Jere tan Baloys Armbandkom. Taje hielt es für sinnvoll, sonst hätten sie die Koordinaten des geheimen Rechners der konspirativen Wohnung preisgeben müssen. Auf dem Umweg über Jere blieb der Standort vor der Terminalen Kolonne geheim.
    Der Einfachheit halber druckte Taje Karoon-Baal die Karte auf einer Folie aus und heftete sie an die Wand. Die Augenzeugenberichte ließ er Jere abspielen. Während sie aufmerksam zuhörten, machte sich Taje auf der Karte daran, die geschilderten Berichte durch Koordinaten zu verifizieren.
    Die Sichtungen beschränkten sich nicht auf die Oberfläche des Stadtteils. Es existierten auch Miniobelisken im Luftraum.
    Zeugenaussagen belegten zusätzlich, dass manche der Gebilde in die Tiefen der Stadt verschwunden waren.
    Tajes Vermutung, es könnte sich um Markierungen handeln, erhielt neue Nahrung. „Es scheint sich um ein rechteckiges Gebilde von ungefähr 21 mal 15 Kilometern Durchmesser zu handeln", stellte Ameda Fayard nach dem Ende der Auswertung fest. „Die maximale Höhe über dem Boden beträgt 1,5 Kilometer, die unter dem Boden lässt sich nicht genau bestimmen."
    „Dann sind die Obelisken so etwas wie die Fähnchen oder Stangen bei einer Landvermessung", überlegte Eniva ta Drorar.
    Hevror ta Gosz verzog das Gesicht. „Mit dem Unterschied, dass hier kein Land vermessen wird, auch kein simpler Quader eines Planeten."
    „Wir werden als Erstes die exakte Ausdehnung des Raumquaders Kon-Osar feststellen", sagte Taje und schuf damit einen feststehenden Begriff. „Wir arbeiten im Schichtdienst. Mit dem Gleiter sind schnelle Ortswechsel möglich. Jere und Ameda fangen an.
     
    5.
     
    Enttäuschung trocknete seine Augenfacetten, bis sie schmerzten. Die Perle über der Welt Drorah existierte nicht mehr. Dort, wo der Trabant vor nicht allzu langer Zeit seine Bahn gezogen hatte, existierte nur noch die Wolke aus grauen Partikeln, verschwommen und indifferent angesichts der hyperdimensionalen Abschirmfelder. Ohne diesen Schutz wäre Drorah längst im Toben globaler Katastrophen untergegangen. Xölyar, der große Mond, hatte zusammen mit seinem Planeten und dem Winzling Zikyet eine stabile Gravitationseinheit gebildet, die nun nicht mehr existierte. „Du da, hör mir zu!" Jaghiro wandte sich an einen der Ganschkaren, die in der Nähe an einer Modellprojektion arbeiteten. „Was tut ihr da?"
    „Oh, sieh mal an, kaum seid ihr Typen wichtig, nehmt ihr euch auch so", gab der Ganschkare zurück und klapperte böse mit dem Schnabel. „Sei froh, dass ihr diese Daseinsberechtigung habt, denn sonst ..."
    Die anderen brachen in lautes Schnattern aus, sie amüsierten sich anscheinend köstlich.
    Jaghiro stakste weiter. Der glatte Boden behagte ihm

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