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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hiesigen Standard entspricht. Du verstehst, worauf ich hinaus will?"
    Cosmuel antwortete wiederum mit einem kargen „Ja", beugte sich über ihr Eingabeterminal und begann mit der Arbeit, während Kantiran die Einsatzbereitschaft seiner Ausrüstung überprüfte. Die Holster mit den ameisenähnlichen Dwarmaris legte er beiseite. Er würde sie bei diesem Beobachtungseinsatz nicht brauchen.
    Kantiran sah auch keine Notwendigkeit, eine Maske anzulegen. La Untique war ein Schmelztiegel sondergleichen. Zwar nicht so bunt und ungeordnet wie die Städte des Freihandelsplaneten Lepso, aber dennoch vom Aufeinandertreffen verschiedenster Kulturen geformt.
    Polm Ombar gab Zeichen, dass er bereit war, aufzubrechen. Er trug, so wie Kantiran, einen leichten Standard-Schutzanzug mit dem üblichen technischen Brimborium.
    Der Sternenvagabund nickte ihm zu. „Du gibst per verschlüsselten Normalfunk Bescheid, solltest du etwas finden?", fragte er dann in Richtung Cosmuel. „Ja."
    Sie blickte nicht auf, grüßte nicht, fand kein freundliches Wort. Verdammt. Konnte ihm bitte schön irgendwer das Innenleben von Frauen erklären? 16.
    Cajanthas holte ihn pünktlich in der Hotellobby ab. Er wirkte unausgeschlafen und nicht ganz auf der Höhe. Kirmizz hingegen fühlte sich ausgezeichnet. An diesem Tag, so spürte er, fielen große Entscheidungen. „Ich habe dir ein kleines Präsent mitgebracht", nuschelte Cajanthas, während sie den Schutzbereich des „Zum Höllenthon" verließen. „So?" Kirmizz wunderte sich. Geschenke waren eines jener Konzepte, mit denen er nichts anzufangen wusste. „Hier - nimm."
    Sein Führer hielt ihm ein in staubiges Tuch gehülltes Etwas entgegen. Es fühlte sich kühl und ... falsch an. Kirmizz entfaltete den Stoff, tastete Griff, Lauf und Magazin ab. Alles wirkte schäbig und abgenutzt und ... außerordentlich simpel. „Eine Waffe", sagte er. „Ich brauche sie nicht. Sie würde mich bloß behindern."
    „Behindern?" Cajanthas quietschte nervös auf. „In einer Stadt wie La Untique gibt es keinen besseren Freund als dieses Ding. - Außer mir selbstverständlich. - Und weil: wir gerade so nett über Freundschaft plaudern: Die Situation ist für mich nach unserem gestrigen Ausflug heikel geworden. Zwei Penner vom Stadtschutz besuchten mich im Morgengrauen, weil irgendein zufällig funktionierender Kennungsmechanismus mein Schwebetaxi auf der Dobey-Insel registrierte, während ich parkte. Die Burschen schienen wegen der vier Leichen ernsthaft vergrätzt und starteten eine große Suchaktion nach dem Täter. Ich musste mich ganz schön winden und ihnen ein paar Geschichten auftischen, deren Wahrheitsgehalt von mehreren Iverand-Scheinchen unterfüttert wurde. Du verstehst mein kleines Problem?"
    „Ja, ich verstehe. Du benötigst mehr Geld." Neuerlich überlegte Kirmizz, ob er Cajanthas töten sollte. Er ballte die Linke zur Faust. Ein Schlag gegen die Schläfe oder in den Magenbereich würde reichen.
    Der Echsische erschien ihm nutzloser denn je.
    Oder?
    Kirmizz entspannte sich. Vielleicht schadete es nichts, einen weiteren Tag auf Cajanthas' Dienste zurückgreifen zu können. Er hatte vor, sich die offiziellen, aber auch die informellen Infrastrukturen von La Untique näher erklären zu lassen.
    Er vermochte nicht zu sagen, wie lange er sich noch in der Stadt aufhalten musste.
    Wenn es ihm gelang, den Hebel richtig anzusetzen, würden die Erinnerungen zurückkehren und ihm sagen, wer und was er war. Gewonnen war damit allerdings noch nichts. Nach wie vor befand er sich auf fremdem Terrain, das mit seiner Herkunft nichts zu tun hatte. Also blieb es ratsam, einen einigermaßen zuverlässigen Helfer in der Nähe zu wissen. „Nun?" Cajanthas unterbrach seine so träge dahinfließenden Gedankengänge. „Ich bin einverstanden", sagte Kirmizz leise. „Wir benötigen einen Hehler, der mir dies hier", er zog einen der Hyperkristalle aus einer Tasche hervor, „zu einem brauchbaren Kurs abnimmt."
    „Ach, du heilige Kloakenbrut!", entfuhr es Cajanthas und nicht nur das: In seinen Mundwinkeln sammelte sich Speichel der Begierde, der langsam und unaufhörlich zu Boden tropfte, „Weißt du eigentlich, was du da für ein Vermögen mit dir herumträgst?"
    „Nenne mir deine Zahl, und ich verdreifache sie. Dieser Betrag müsste dann hinkommen."
    „Ich sehe zu meinem Bedauern, dass du dich allmählich auf La Untique einlebst", sagte Cajanthas, ohne ein Zeichen der Scham zu zeigen. „Diesen Klunker werden wir nur ganz,

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