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2359 - Das Stumme Gesicht

Titel: 2359 - Das Stumme Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schließlich für müßig, mehr als einen Gedanken darüber zu verlieren. Es kam so, wie es kam. Die Hageren waren mit den Lytrila-Kristallen nicht zufrieden gewesen. Sie wollten ihn haben.
    Er würde ihnen stattdessen etwas anderes geben: den Tod
     
    4.
     
    Ushekka „Ich verstehe nicht, was du bezweckst", sagte Ushekka betont nüchtern. „Die Feliden haben keine Chance gegen den Stolzen Herrn."
    „Das mag sein." Taresk blickte an ihm vorbei. „Aber schließlich handelt es sich bei diesen Leuten bloß um Kartanin. Um minderwertiges Material, das wir bedenkenlos verpulvern können. Darüber hinaus will ich prüfen, ob sich die Fähigkeiten unseres Gegners durch Energieschirme einschränken lassen."
    „Und deswegen dieser riesige Aufwand?
    Wir können froh sein, dass wir Naigons Spur wieder gefunden haben. Wenn er unsere Leute besiegt hat - wovon ich eigentlich ausgehe -, wird er neuerlich irgendwo untertauchen."
    „Wer weiß, wer weiß ..." Mit einem Vergrößerungsfeld vor Augen blickte Taresk über die Abfallberge. „Auch wenn wir ihn nicht schnappen, so lernen wir den Stolzen Herrn doch besser kennen und üben zugleich Druck auf ihn aus. Druck erzeugt Nervosität. Nervosität führt zu Fehlern. Bei jedem Wesen. Der Oberste will Naigon lebend in die Hände bekommen. Kosten spielen ab nun keine Rolle mehr. Also werden wir ihn ... reizen und gleichzeitig testen. Über das Gelände verteilt befinden sich Hunderte Robot-Drohnen. Sie beobachten Naigon und zeichnen seine Verhaltensweisen auf.
    Möglicherweise ergibt sich für eine Kampfdrohne gar die Möglichkeit, sich dem Stolzen Herrn so weit anzunähern, dass sie ihn paralysieren kann."
    Ushekka hatte Taresk noch niemals zuvor eine derart lange Rede halten hören. Der Wasserträger schien hochgradig nervös zu sein.
    Er hielt diese Aktion für einen Fehler.
    Taresk dachte in Schubladen; er tat so, als hätte er es mit einem simplen und nichtswürdigen Kartanin zu tun. Er antizipierte zu logisch und abstrakt. Dass Naigon Verhaltensweisen an den Tag legen könnte, mit denen Hauri niemals zurechtkommen würden, schien er nicht in Betracht zu ziehen - oder aber zu verdrängen.
    Der Stolze Herr war unberechenbar und darüber hinaus das mächtigste Lebewesen, dem die Ay'Va jemals begegnet war. Hier halfen nur Heimtücke und List, aber keinesfalls eine konzertierte Aktion in diesem Ausmaß. „Zugriff!", befahl Taresk.
    Dutzende Bestätigungen trafen ein; kleine rote Punkte auf dem Arbeitspad, das der Wasserträger in Händen hielt.
    In Schutz ihrer Deflektorschirme arbeiteten sich die Kartanin in Richtung des Stolzen Herrn vor. Nur auf den taktischen Holo-Schirmen, die Ushekka und der Wasserträger mit sich trugen, erkannte man die halbkugelförmige Angriffsstruktur Taresk und er hielten aus- reichenden Abstand. Sollte ihr Gegner neuerlich zu dieser seltsamen Psi-Waffe greifen, die aus ihm selbst zu kommen schien, würde ihnen nichts geschehen. „Naigon merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist!", sagte Ushekka. „Er verfügt über unglaublich fein entwickelte Instinkte."
    „Ich vermute eher, dass er auf die Bewusstseins- oder Gefühlsinhalte anderer Lebewesen zugreift und anhand ihrer Reaktionen antizipiert, was um ihn herum vorgeht", widersprach Taresk.
    Kameradrohnen lieferten erste Bilder vom Stolzen Herrn. Er stand in einer Breipfütze aus verwesenden Gemüseresten. Soeben schob er seinen Leib zwischen Plastikwannen und verrosteten Metallstreben hindurch und zwängte sich in den Müllberg. Seine Oberarm- und Rückenmuskeln blähten sich dabei wie überhitzte Teigfladen auf. Essen.
    Ausgerechnet in diesem Moment musste Ushekka an Ospeno-Brei denken, an die Wollust, die ihn dabei stets überkam... „Will er sich etwa darin verstecken? Damit schaufelt er sich ja selbst sein Grab!"
    Neugierde, aber auch unterdrückter Zorn klang in Taresks Stimme mit. Er kam mit den unkonventionellen Ideen des Stolzen Herrn nicht zurecht. „Er hat irgendetwas vor", sagte Ushekka leise. „Der Kerl zeigt keine Angst vor unseren Söldnern."
    Mehrere Kameradrohnen rasten in jene Lücke, durch die Naigon verschwunden war. Flugroboter überschütteten währenddessen großräumig den Abfallberg mit Lähmstrahlen. Ushekka konnte sich nicht vorstellen, dass sie damit bis zum Stolzen Herrn vordrangen. Die Abschirmung durch unterschiedlichste Materialien war zu groß.
    Eine Kameradrohne nach der anderen versagte. Scheinbar spielerisch schaltete ihr Feind sie aus, ohne dabei auch nur für

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