2362 - Chaos fÃŒr Hayok
Rettung gab - und mit jedem Tag wurde sie geringer -, musste Shysarea zu einem Chirurgen, in die CRULT-Klinik oder auf eine Skapalm-Bark. Aber dazu fehlten dem ganzen Volk die Mittel. Selbst wenn es alles zusammenlegte, was es besaß, reichte es nicht für eine solche Behandlung.
Aber ein Wort des Progress-Wahrers ...
Algrim Gún drehte sich ihr wieder zu. Er betrachtete seine Gefährtin schweigend und fühlte sein Herz schlagen, spürte die Kälte im Magen wie einen Block aus Eis, während seine Seele voller Wärme und Liebe war.
Shysarea war sein Leben. Und das ihres gemeinsamen Kindes, des ersten, das sie gezeugt hatten. Wenn sie starb, starb es mit ihr.
Und Gún würde ebenfalls sterben.
Er streckte vorsichtig wieder die Hand aus und berührte ihr hellbraunes Rückenfell, ließ sie an ihr herabwandern bis zu dem kurzen Schwanz und den kurzen Beinen, die einmal so schnell gewesen waren. Er streichelte sie sanft und ertastete ihren Herzschlag, der jetzt so regelmäßig erschien wie damals, als sie gesund gewesen war. Er sah im halbhellen Flackerlicht der Kerze ihre ineinander gelegten Hände, deren vier Finger ebenso unnatürlich verkrampft waren wie die Krallen ihrer Füße und etwas von dem verrieten, was wirklich in ihr vorging.
Ihr Kopf mit den großen runden Augen, die jetzt geschlossen waren, und der anmutigen spitzen Nase lag auf der Seite.
Unter der Lippe ragten ihre Nagezähne heraus. Sie lag so ruhig da, so unschuldig und so hilflos...
Die in ihm aufschießende Wärme brachte Algrim Gún fast um. Er musste sich beherrschen, um sich nicht auf sie zu legen und sich an sie zu kuscheln, sie so zu halten, als könnte er sie vor allem Bösen bewahren.
Wenn seine Liebe sie heilen könnte, wäre sie die gesündeste Effremi in ganz CRULT, dachte Gún, aber wenn sie auch vieles vermochte - den gnadenlosen Feind in ihrem schönen runden Körper konnte sie nicht vertreiben.
Gún ließ sich wieder zurückfallen. Er starrte wieder die Decke an. Bilder tauchten aus dem perfekten Gedächtnis des kleinen Fellwesens auf, das seit vielen Tagen im Zenter-Kreis und der Anthrazit-Sphäre Zeuge der Veränderungen wurde...
Als er in die Sphäre berufen wurde, war die Dienstburg Antakur von Bitvelts bereits in dieses neue, fremde Universum gewechselt. Seither stand sie im Orbit der roten Riesensonne, die von den Bewohnern dieser Galaxis Gamma-Makon genannt wurde. Vom ersten Tag an hatte große Aktivität in CRULT geherrscht, doch so wie jetzt war es noch nie gewesen.
Permanent starteten und landeten Traitanks auf dem Raumhafenring. Die zweite Welle der Terminalen Kolonne mit den für die Verwertung der Ressourcen-Galaxis Milchstraße zuständigen Truppenteilen hatte ihr Zielgebiet erreicht, der Aufmarsch begonnen. Bis er beendet war, würden viele Stadt-Tage vergehen, Tage voller Arbeit für die Effremiten-Völker, die von CRULT aus die Installation allen Kolonnen-Geräts verwalteten und nach den Befehlen des Progress-Wahrers regelten..
Ein Teil dieser Kräfte wurde aus fremden Universen abgezogen, so wie CRULT selbst. Andere weilten schon längere Zeit „hier" und konnten ohne jegliche Wartezeiten eingesetzt werden. Im Akon-System hatte der „Probebetrieb" zur Herstellung von Kabinetten für den Chaotender VULTAPHER begonnen. Vor nunmehr sieben Tagen war die „Zerlegung" des großen Drorah-Mondes Xölyar gemeldet worden. Die nächste Aufgabe war Drorah selbst. Und wiederum danach die anderen bereits markierten Planeten.
Der Aufmarsch war in vollem Gange.
Allein im Akon-System würden Tausende TRAICAH- und TRAIGOT-Fabriken sowie sechs MASCHINEN benötigt, und das war nur ein Bruchteil der in CRULT zu bewältigenden Arbeit. Es würde noch viel mehr werden.
Dabei war schon jetzt das Gebäudemeer der CRULT-Distrikte von wimmelndem Leben erfüllt, neben den Effremi unzählige Mor'Daer, Ganschkaren, Charnaz Bakr und alle möglichen anderen Völker.
Die Hauptarbeit aber leisteten die Effremiten-Völker der Dienstburg. Sie registrierten, als fähige Verwalter, im Zusammenspiel mit den Rechnern CRULTS alle neu ankommenden Einheiten, die Positionen, die Art ihres geplanten Einsatzes und leiteten bei Bedarf Kolonnen-Docks für Reparatureinsätze an die richtigen Orte. Sie organisierten die Versorgung mit Ersatzteilen, Betriebsstoffen, Hyperkristallen und vielem anderen mehr.
Allein Tausende TRAICAH-Fabriken mussten ab sofort auf Grundlage des Datenmaterials, das die Dunklen Ermittler gesammelt hatten, in der
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