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2362 - Chaos fÃŒr Hayok

Titel: 2362 - Chaos fÃŒr Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erinnerung mit schalem Nachgeschmack, wenn er an sein Verständnis von „Gerechtigkeit" dachte.
    Es gab absolut keinen sachlichen Grund für Shallowains Anwesenheit, aber Bull schluckte auch diese Kröte.
    Er wartete geduldig, bis Bostich I. auf seiner Seite des langen Konferenztischs stilvoll Platz genommen hatte, bevor er sich selbst setzte. Shallowain saß zur Linken des Imperators. Bull bemühte sich, nicht hinzusehen, wobei er die Blicke des Kralasenen wie die eines gierigen Raubvogels auf sich gerichtet fühlte. Er hatte gewusst, was ihm blühen konnte, und wenn Bostich ein Spielchen wollte - bitte, er würde es ihm nicht verderben.
    Er blieb nach außen hin kühl, auch wenn es in ihm längst zu kochen begonnen hatte, und kam ohne Umschweife zur Sache. „Ich darf davon ausgehen", sagte er zu dem ihm gegenübersitzenden Imperator ohne Reich, „dass du über den Aufmarsch der Terminalen Kolonne TRAITOR im Hayok-System genauso gut informiert bist wie wir. Du wirst desgleichen wissen, was im Akon-System vorgeht. Du wirst dir mit deinen Beratern ebenso wie wir die Frage gestellt haben, worauf die. Kolonne bei Hayok wartet. Der Planet ist mit einem Dunklen Obelisken markiert. Die Kolonne erhält keinen Nachschub mehr in diesem Sektor. Sie könnte jederzeit mit ihrem Werk beginnen. Also warum tut sie es nicht?"
    „Du wirst es mir sicher gleich sagen", meinte der Arkonide in gelangweiltem Ton. „Doch wenn das der einzige Grund deines Kommens ist ..." Er zuckte die Achseln. „Du bedauerst es, einen Teil deiner kostbaren Zeit geopfert zu haben?", konterte der Terraner. „Bitte ..." Bostich seufzte theatralisch. „Was Diplomatie angeht, bleibst du immer das, was ihr Terraner schon immer wart: ein Barbar."
    Bull nickte grimmig. „Aus deinem Mund ist das ein echtes Kompliment, Thronloser."
    Er sah, wie sich Bostichs Augen für einen Augenblick zornig verengten, und fuhr beinahe nahtlos fort: „Was nun Hayok betrifft: Meine Mitarbeiter und ich sind uns darin einig, dass die versammelten Kolonnen-Truppen auf etwas warten, was erst noch eintreffen muss und mit dem anhaltenden Aufmarsch in der Milchstraße zusammenhängt. Inzwischen aus dem belausch- ten Kolonnen-Funk isolierte Nachrichten-Schnipsel unterstützen uns in dieser Annahme und belegen außerdem, dass die Truppen selbst nicht genau wissen, wann dieses Etwas ankommt oder eintritt."
    Bostich wartete einige Sekunden, als sein Gegenüber schwieg. Dann fragte er in leicht gelangweiltem Tonfall: „Die Kolonne wartet also. Und welche weiteren Schlüsse ziehen wir daraus?"
    „Wir haben bereits geschlussfolgert", gab Bull zurück. „Die Kolonnen-Truppen bei Hayok dürfen nicht handeln, bis das fragliche Ereignis eintritt oder ein Befehl erfolgt."
    „Ja", erwiderte Bostich. „Eine wirklich großartige Erkenntnis, wenn sie von einem undisziplinierten Volk jüngster Geschichte stammt. Mehr hast du nicht anzubieten als das, was selbst ein Anfänger auf der Flottenakademie ohne große Anstrengung herausbekommen könnte?"
    Ganz ruhig, Junge! „Und genau an dieser Stelle ist die Disziplin Arkons gefragt, Allerwertester."
    Bully bleckte die Zähne und hoffte, es sähe wie ein Grinsen aus.
    Jetzt habe ich dich. Hoffentlich.
     
    *
     
    „Du willst uns nicht etwa in einen sinnlosen Angriff hetzen?", fragte Bostich lauernd. „Einen Angriff auf die Kolonne?"„„Nein, es wird keineswegs ein sinnloser Angriff sein."
    Bostich hob anerkennend die Augenbrauen. „Du denkst an ein effizientes Störmanöver."
    Es war ein wenig enttäuschend, dass der Arkonide Bulls Plan bereits ahnte. Es wäre viel interessanter gewesen, den Imperator völlig zu überraschen. Allerdings war Bostich I. militärisch hochbegabt, und der Residenz-Minister wusste das. „Terra und Arkon besitzen zwar nicht die Macht, der Kolonne als Ganzem wirksam Einhalt zu gebieten. Doch wenn wir es schlau anstellen, wenn wir in Guerilla-Manier zuschlagen und blitzschnell wieder verschwinden, könnten wir ihr wenigstens etwas Sand ins Getriebe streuen." Bostich musterte den kräftigen Terraner ein paar Atemzüge lang. „Und es hieße konkret?"
    Reginald Bull atmete innerlich auf. Die vielleicht schlimmste Hürde schien genommen zu sein. Bostich zeigte sich interessiert. „Ich stelle mir vor", eröffnete der Terraner, „die Kolonne bei Hayok anzugreifen, um erstens dem Gegner Präsenz zu zeigen ..."
    „Und zweitens?"
    „Zweitens, um Erfahrungswerte zu gewinnen, wie die Kolonne auf einen Angriff dieser Art

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