2362 - Chaos fÃŒr Hayok
...", stammelte der Mann auf dem Schirm, „sollen wir nicht ... Ich meine, es sind doch ... unsere Leute ..."
„Das ist unsere Chance!", behauptete der Fuertone. „Überleg dir jetzt gut, was du tust, Freund! Wenn du dich gegen die Kolonne stellst, sind wir immerhin schnell tot. Aber wenn wir uns auf ihre Seite schlagen, wird man uns anhören. Wir ..."
„Halt endlich dein Maul!", herrschte ihn der Uniformierte an. „Wir sind womöglich ganz schnell tot", sagte Ethan hastig. „Sie schießen uns mit den anderen ab. Aber deine Familie ... hat alles noch vor sich ..."
Der Polizist starrte ihn an. Ethan sah die Unsicherheit in seinem Blick... ... und dann, wie sie sich von einem Moment auf den anderen in wütenden Trotz verwandelte. „Wir kommen unseren Leuten zu Hilfe, Alno!", rief der Uniformierte laut. „Wir greifen die Fahrzeuge der Kolonne an! Wir werden vielleicht sterben, aber dann sterben wir nicht als Verräter!"
Ethan wollte laut schreien. Er ballte die Hände bei so viel Dummheit und. falschem Edelmut. Er hatte gerade sein Todesurteil gehört, aber noch schlimmer war, dass er wieder verloren hatte. Er hatte hoch gepokert und verloren. Wie immer auf Hayok.
Ein greller Blitz ließ ihn herumfahren. Er blickte aus dem Fenster und sah die Gleiter der Kolonne und der imperialen Sicherheitskräfte, die sich ein unbarmherziges Gefecht lieferten. Sah die hellen Strahlbahnen der Bordgeschütze und die Explosionen. „Angreifen!", brüllte sein Bewacher. „Für Arkon! Für Hayok!"
Du armes Schwein!, dachte Ethan voll hilfloser Wut. Die Angst fraß sich in sein Gehirn und lähmte ihn. Er hatte es versucht. Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, ein letztes Mal.
Auf einmal wollte er nur noch Ruhe. Ja, ein schnelles Ende. Das ersparte ihm wenigstens, von der Kolonne zerstückelt zu werden, gequält und „verarbeitet" - wozu auch immer.
Aber selbst dieses Spiel, sein allerletztes der letzten, ließen die Sternengötter ihn nicht gewinnen.
*
Es waren Schweber der Mor'Daer und die umgekehrt schalenförmigen Gleiter der insektoiden Wesen, die neuerdings oft zu sehen waren. Es waren mindestens zehn in einem geschlossenen Konvoi, und in geschlossener Formation flogen sie in das energetische Feuer der imperialen Polizeigleiter hinein, das ihnen von mindestens doppelt so vielen Maschinen wütend entgegenschlug.
Ethan hielt den Atem an, als er hinausstarrte. Er war ein gespenstisches Bild. Er hatte keinen Ton, konnte das Fauchen der Waffen und den Lärm der Explosionen nicht hören, aber er sah die Phalanx der Kolonnen-Schweber in die energetische Glut hinein- und unbeschadet wieder daraus auftauchen. Kein Einziger von ihnen trudelte oder wich auch nur um einen Winkelgrad von seinem Kurs ab. Sie schoben sich vor, scheinbar lautlos, spalteten die Front der Gegner und schossen einen nach dem anderen ab.
Die Arkoniden hatten keine Chance. Ethan konnte nicht glauben, was er sah. Die Männer und Frauen dort in den Pilotenkanzeln wussten, dass sie in den Tod flogen, aber sie machten nicht kehrt.
Wie blind griffen sie weiter an, flogen Schleifen, brachten sich scheinbar in Sicherheit... ... und kehrten zurück, über ein Dutzend wütende Hornissen, die keinen Stachel mehr hatten. Ihr Feuer stellte die Abwehrschirme der Kolonne vor keine Probleme. Die Schweber der Mor'Daer und die Fahrzeuge der Geometer dagegen erzielten einen Treffer nach dein anderen.
Sie schossen die Arkoniden ab wie Tauben, dezimierten sie, fegten sie aus dem Universum.
Die Blitze der Explosionen blendeten Ethan. Er konnte den Blick nicht von der Szenerie des Grauens wenden und noch weniger begreifen, was seine Augen ihm zeigten. Es war heller Wahnsinn! Die Arkoniden, die entkommen waren, nutzten die Gelegenheit nicht, sondern flogen ein Schleife und stürzten sich wieder ins mörderische Feuer der Kolonnen-Geschütze.
Und wofür? Er fasste es nicht. Für Arkon?
Für den Imperator? Für ein Imperium, das nicht mehr bestand?
Für ihre verdammte, lausige Ehre? Starben sie dafür? „Aufhören!", schrie er, als das Bild der Schlacht zwischen den höchsten Türmen der Hauptstadt scheinbar aus „seinem" Fenster wanderte, weil der eigene Schweber jetzt letztmals den Kurs geändert hatte und genau in das wütende Energiefeuer hineinflog. „Das geht uns nichts an! Das ist nicht unser Kampf!"
„Halt 's Maul!", herrschte ihn der Uniformierte an, der jetzt aufgestanden war und auf den Monitor starrte. Der Arm mit dem Paralysator hing
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