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2362 - Chaos fÃŒr Hayok

Titel: 2362 - Chaos fÃŒr Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herunter. Ein schneller Angriff jetzt, wurde dem Dieb bewusst, und sie waren alle frei. Aber wozu? Frei, um zu sterben?
    Die anderen Gefangenen hatten diese Zweifel offenbar nicht. Zwei von ihnen sprangen auf, stürzten sich auf den Bewacher und rissen ihn zu Boden. Er brüllte und wehrte sich, aber er hatte keine Chance, als auch noch der Rest eingriff, bis auf den Betrunkenen, der wie apathisch glotzte und etwas Unverständliches lallte. „Hört auf ..." Ethans Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Er begriff nichts mehr. Aus dem Cockpit kamen Rufe. Die Männer forderten Befehle. Wozu? Der Gleiter raste weiter in sein Verderben ...
    Wofür? „Ich will nicht sterben ... Ich will ..."
    Natürlich wollte er es, denn die Alternative war furchtbar. Nein, er wollte es nicht. Er wusste es nicht. Er wusste nichts mehr.
    Hilflos stand er vor den immer noch kämpfenden Leibern, sah die Ringenden, hörte ihre Schreie, verstand es nicht.
    Wieder erhellte ein Blitz die Transporterzelle. Und diesmal hörte Ethan das Krachen. Fast im gleichen Moment kam der Stoß. Er wurde von den Füßen gerissen, ruderte Halt suchend mit den Armen, fiel und wurde herumgeschleudert, noch ehe er ganz den Boden be- rührte.
    Alles um ihn drehte sich. Das Krachen einer Detonation zerriss ihm fast die Trommelfelle, und diesmal war es nicht nur nahe, es war hier!
    Der Schwebetransporter hatte den ersten Treffer erhalten. Ethan suchte verzweifelt nach einem Halt, als die Welt um ihn für einen Moment zur Ruhe kam. Er fand ihn an einer der Sitzbänke und richtete den Oberkörper auf. Der rechte Arm tat ihm weh, und er hatte den bitteren Geschmack von Blut im Mund. Die anderen kämpften nicht mehr, ihr Bewacher war tot. Aber sie waren es auch schon.
    Das Fahrzeug raste genau hinein ins Feuer der Kolonne. Ethan schrie, alle schrien.
    Doch niemand hörte sie. Ein Blitz aus dem Monitor und jenseits der Fenster, die nächste Erschütterung. Der Schweber erhielt einen Schlag, der die Arkoniden wie Spielbälle der draußen tobenden Gewalten durcheinander schleuderte. Ethan verlor wieder den Halt, stürzte plötzlich auf die Decke zu - oder sie auf ihn. Er schrie, griff um sich, bekam nur Luft zu fassen, schrie, schlug um sich, hörte das Krachen der nächsten Explosion, schrie, schrie...
    Er wusste später nicht mehr, was dann genau geschah. Alles wirbelte durcheinander. Die Schläge und Explosionen. Der Bildschirm und die Fenster zersprangen. Ein Schwall kochender Luft fauchte herein. Er schrie, schrie vor Entsetzen und Schmerzen. Er prallte mit den Körpern der anderen zusammen, schlug gegen eine Wand. Dann zerriss alles in einem einzigen Blitz. Ethan spürte, wie sein Magen nach oben zu rutschen schien, wie eine Druckwelle ihn packte und davonriss, und... ... dann war nichts mehr
     
    4.
     
    CRULT
     
    Als Shysarea neben ihm endlich eingeschlafen war, zog Algrim Gún vorsichtig seine Arme zurück und drehte sich auf dem weichen, warmen Lager auf den Rücken. Die Gesänge des Horsts waren verstummt, es war sehr still. Gún starrte die Decke an und studierte die Muster an ihr, als sähe er sie zum ersten Mal. Die Wachskerze spendete ein mattes, tanzendes Licht. Es war warm, aber Algrim Gún fror.
    Mit Shysarea war auch ihr Weinen eingeschlafen. Algrim Gún lauschte auf die Stille und hörte nur seine eigenen Atemzüge. Sie gingen viel zu schnell, und sein Herz schien anders zu schlagen als sonst. Alles war anders. Seine Wohnstatt im Horst sollte ihm Geborgenheit geben, doch er fühlte sich fremd. Er sollte Liebe fühlen und war verzweifelt. Die Decke, die Wände aus Shysareas kostbaren Webereien, den weichen Stoffen, in die die gerade nötigste Bordtechnik eingearbeitet war, wirkten wie tot.
    Shysarea ging es wieder schlechter. Als der Effremi von seiner Schicht im Zenter-Kreis zurückgekehrt war, hatte er sie weinend vorgefunden. Ihr schönes Fell war verklebt von Schweiß und von Tränen. Ihre beiden Schwestern waren bei ihr gewesen und hatten ihm berichtet, dass sie wieder geblutet habe. Sie hatten sie gesäubert, aber sie konnten nur ihren geschwollenen Körper reinigen, nicht ihr Inneres. Was in ihr wuchs und wucherte, konnten sie nicht wegwischen.
    Der alte Heiler hatte ihnen gesagt, dass Shysarea vielleicht zwei Wochen blieben, eher weniger, wahrscheinlich kaum mehr.
    Er tat für sie, was er konnte, aber er vermochte ihr nur die schlimmsten Qualen zu lindern. Gegen das, was sie von innen auffraß, besaß er keine Macht.
    Wenn es eine Chance auf

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