Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2362 - Chaos fÃŒr Hayok

Titel: 2362 - Chaos fÃŒr Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jedermanns Blickwinkel."
    Wieder wartete er, wieder dauerte es, bis er eine Antwort des Wahrers erhielt. „Welchen Rat gibst du mir, Dantyren?"
    „Ich kann nur empfehlen, CRULT um eine geringe Distanz zu versetzen, und zwar in das System Hayok. Es liegt zwischen Terra und Arkon - an Koordinaten, die eine Art galaktisches Nervenzentrum darstellen.
    Von dort aus würde die Dienstburg für jedermann sichtbar die Milchstraße beherrschen, sowohl in der Optik als auch im Gefühl ihrer Bewohner."
    Dantyren wartete. Nach einigen Sekunden fügte er hinzu: „Die technische Seite dürfte keine Probleme bereiten. CRULT selbst ist zwar nur bedingt fernflugtauglich, für eine Standortveränderung über 1450 Lichtjahre muss es jedoch reichen, ohne dass eine Kolonnen-Fähre herbeibeordert zu werden braucht."
    Minuten vergingen. Dantyrens beide Köpfe studierten seine Umgebung. In der Anthrazit-Sphäre wurde gearbeitet, leise und konzentriert. Die Effremi waren an ihren Plätzen in ihre Beschäftigung mit den immer neu einlaufenden und zu ordnenden Daten vertieft. Angehörige anderer Völker warteten auf Befehle. Es war ruhig. Nichts zeigte, dass von hier aus kosmisches Schicksal gemacht wurde; dass von CRULT aus die Entscheidungen verkündet wurden, die den Milchstraßen Feldzug steuerten. „Ich habe deinen Vorschlag durchdacht und stimme ihm zu", meldete sich Antakurs Geist endlich wieder. „Ich werde CRULT in das Sonnensystem Hayok verlegen lassen, sobald die erste Phase der Neuorganisation in der Milchstraße abgeschlossen ist. Danach wird die Dienstburg von Gamma-Makon nach Hayok fliegen."
    Dantyren verstand. „Erste Phase der Neuorganisation", das hieß nichts anderes als die nötige Verwaltungsarbeit der Effremiten-Völker. „Die Umwandlung des Planeten Hayok muss so lange warten", fügte Antakur hinzu. Auch das begriff der Dual. Wenn eine Verlegung der Dienstburg durchgeführt wurde, wollte der Wahrer die „Nebeneffekte mitnehmen": Er gedachte den Vorgang der Zerlegung des Planeten in Kabinette aus nächster Nähe zu verfolgen, sobald CRULT an seinem neuen Standort weilte. Ein Wunsch, der ihm selbst nicht fremd war.
    Dantyren wusste, dass er „entlassen" war.
    Antakur würde ihn rufen, wenn er ihn wieder brauchte.
    Er wollte die Anthrazit-Sphäre schon verlassen, als ihm etwas auffiel. Er hatte es bereits einmal beobachtet, ihm aber keine Bedeutung zugemessen. Dass es jetzt wieder geschah, machte ihn jedoch stutzig.
    Seine beiden Köpfe beobachteten wachsam alles in der Sphäre. Er kannte die Effremi, die ständig hier arbeiteten, und konnte sie bereits an ihrem Fell unterscheiden.
    Derjenige, der nun, nahe dem Eingangsschott, mit unsicher wirkenden Schritten seinem Arbeitsplatz zustrebte, war relativ neu hier, einer derjenigen, die darauf warteten, als Vermittler Antakurs dienen zu dürfen. Kurz vor seinem Platz blieb das Pelzwesen stehen, genau wie gestern, verhielt und begann, mit spastisch anmutenden Bewegungen sein Fell zu putzen.
    Das allein war nicht ganz ungewöhnlich.
    Das taten sie alle ab und zu. Aber es konnte nicht normal sein, dass genau dieser eine Effremi es an genau dieser Stelle und auf genau die gleiche seltsame Art und Weise tat.
    Der Dual wartete, bis der Effremi mit seiner Putzerei fertig war und sich seiner Arbeit widmen wollte - Daten sortieren und exportieren. Er war einer der „Laufjungen", bis er eine andere Aufgabe erhielt. Dann setzte er sich in Bewegung und ging direkt auf ihn zu.
    Der kleine Kerl sah ihn kommen und erstarrte.
     
    8.
     
    Reginald Bull
     
    Als er mit seinen drei Begleitern wieder den Besprechungsraum betrat, nachdem er nicht weniger als geschlagene sechs Stunden hatte warten müssen, erwartete Bull den Imperator in seiner weißen Paradeuniform zu sehen und zu hören, wie er sich entschieden hatte - obwohl er der Überzeugung war, dass diese Entscheidung längst gefallen war. Er war entschlossen, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
    Diese Absicht einzuhalten, wurde ihm schwer gemacht, denn nicht Bostich I. mit all seinen „Freundlichkeiten", und neuen Spitzen wartete auf ihn, sondern es erschien Shallowain der Hund. „Ich komme im Auftrag des Imperators", eröffnete Shallowain das Gespräch ohne jede. Rücksicht auf formale Aspekte eines Diplomatentreffens. Auch war er ganz allein, kein Gefolge, keine Berater. Ein Affront. „Der Imperator spricht durch mich zu dir. Er stimmt deinem Vorschlag zu." Zack. Das war's. Einfach so. Bull sah seinem Gegenüber in

Weitere Kostenlose Bücher