2362 - Chaos fÃŒr Hayok
zu, zwischen denen es von bewaffneten Arkoniden wimmelte. In ihnen selbst würden es noch einmal so viele sein. Ein Fehler nur, und sie waren geliefert. Sie verfügten ebenfalls über Strahler, aber gegen die schiere Zahl der Bewaffneten hatten sie kaum eine Chance.
Doch auch in die Halle, in der der fertige Fusionsreaktor stand, kamen sie unbehelligt. Ethan wuchs über sich hinaus, desaktivierte oder täuschte die Überwachungssysteme und knackte einen Sicherheitskode nach dem anderen. Er war ganz ruhig wie ein Safeknacker, der mit Geduld auf die richtige Zahlenkombination wartete.
Die Arkoniden waren das eine Problem.
Das andere bestand darin, den viele Tonnen schweren und metergroßen Reaktor aus der Halle zu bugsieren und zu ihrem Lastengleiter zu bringen.
Genau das war der Punkt, an dem Ethan hatte pokern müssen. Ihren Sonden war es nicht gelungen, in die Hallen hineinzukommen. Wo sie den Reaktor zu suchen hatten, wussten die Diebe nur aus den Rechnern der Werft, in die sich Endoza von der Klinik aus eingehackt hatte. Wie es genau in den Hallen aussah, konnten sie daraus nicht erfahren.
Und wieder hatten sie Glück.
Die großen Antigravscheiben, auf die Ethan gehofft hatte, waren vorhanden.
Mehr noch: Der Fusionsreaktor war bereits auf einer von ihnen verankert. Der Meisterdieb von Fuerto hatte nun also „nur" noch das Problem, die Scheibe mit dem Reaktor ins Freie zu bringen, und das vor den Augen der Wachen. Das große Schott der Halle war für ihn kein Problem und alles danach auch nicht. Na ja, fast nicht.
Aber das hier ließ sich nicht mit Eleganz allein lösen.
Die vier aus der Klinik taten genau das, was sie besprochen hatten. Abogail, Arness und Asar suchten sich eine Deckung und eröffneten das Feuer auf die Wachen, nachdem sie ihre Körperschutzschirme eingeschaltet hatten. Sie schossen mit Paralysestrahlen, doch die Posten feuerten mit tödlichen Strahlen zurück. Ethan Endoza bekam für einen Moment weiche Beine... ... spürte wieder die alte Angst und Unsicherheit... ... und sah Pepe Bergmanns grinsendes Gesicht vor sich, wie sie ihm sagte: „Jetzt willst du kneifen, Flinkfinger?
Im Leeeben nicht!" Sie dehnte das „E" auf eine ganz eigentümliche und, wie er fand, durchaus erotische Weise. Das Leben war schön.
Er grinste ebenfalls, duckte sich und rannte im Zickzack unter den Strahlen hindurch zum Reaktor. Als er ihn erreichte und auf die Plattform sprang, hatte er sie schon im Laufen aktiviert. Sie summte, als er auf ihr stand und sich dem Schott zuwandte. Er jagte innerhalb von Sekunden eine Milliarde möglicher Kodefolgen zu ihm hin, und tatsächlich begann es sich zu heben.
Dann war der Weg frei.
Ethan Enoza schrie seinen Gefährten zu, dass sie zu ihm kommen sollten. Er hatte jetzt auch seinen Strahler in der Hand und feuerte auf die wenigen Wachen, die noch nicht paralysiert am Boden lagen. Die Gefährten verließen ihre Deckung und schwebten auf ihn zu - feurige Fackeln im wütenden Feuer der Arkoniden. Doch ihre Schutzschirme hielten. Ethan lähmte die letzten drei Wachen, die sich zu ihren Kameraden legten.
Dann setzte er die Antigravscheibe in Bewegung. Sie hatten noch mehr Glück.
Die Scheibe ließ sich mit allem, was sich darauf befand, in einen glockenförmigen Schutzschirm hüllen, an dem die Strahlen der Posten abflossen, die, jetzt schon im Freien, herangestürzt kamen und schossen, was das Zeug hielt. Aber sie kamen zu spät. Ihre Strahlen wurden von der Schutzglocke absorbiert.
Ethan Endoza steuerte die Scheibe aus der Werft und über die äußeren Schutzanlagen.
Dann waren sie „draußen". Der Lastengleiter wartete auf sie.
Aber leider nicht nur er
17.
CRULT
Shysarea atmete nicht mehr.
Algrim Gún hockte vor ihrem Lager. Dicke Tränen sickerten in sein dichtes Gesichtfell. Seine Hand lag auf ihrer Brust, doch er fühlte keinen Herzschlag. Shysarea war noch warm, aber es war kein Leben mehr in ihr.
Er fühlte sich selbst wie tot. Er war innerlich und äußerlich ausgebrannt, als schuftete er mehr, als der CRULT-Tag Stunden hatte. Manchmal, wenn er doch zwischen den Schichten etwas Schlaf fand, träumte er wirre Träume. Fast immer waren es dieselben. Er auf dem Weg durch eine unheimliche, furchtbare und beängstigende dunkle Öde. Schreckliche Wesen, die diese Öde bevölkerten. Und er war gar nicht er, sondern schwebte als unsichtbarer Geist neben sich. Er litt darunter, es zehrte ihn aus - aber was war es gegen den Verlust seiner geliebten
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