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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich versuche, Zugriff auf den Weißhaarigen zu nehmen, der einer der beiden Hauptverantwortlichen für die Reaktivierung des Transmitters ist.
    Es gelingt mir nicht. Ich wähle eine der Schwarzen Bestien - nichts. Meine frühere suggestive Fähigkeit ist in meiner neuen Zustandsform verschwunden. Ich kann mich nicht bemerkbar machen, kann das tödliche Geschehen nicht verhindern.
    Doch so schnell darf ich nicht aufgeben. Es muss eine andere Möglichkeit geben. Seit der Aktivierung des ersten Transmitterfelds sind nur wenige Minuten vergangen.
    Vielleicht ist es mir möglich, das Drokarnam selbst zu beeinflussen. Wenn es seine Eigenschaften nur geringfügig ändert, werden die Sonnentransmitter versagen. Ohne Hypermineral keine Versetzung.
    Ein guter Plan. Ein aussichtsreicher Plan.
    Das Drokarnam ist mein Lebenselixier und der Anker meines Bewusstseinsfeldes, warum sollte ich es nicht verändern können?
     
    *
     
    Ich kann es nicht.
    Ich existiere im Drokarnam und in seiner Nähe, aber ich kann es nicht beeinflussen.
    Da ich die Schwarzen Bestien und die Kollaborateure nicht manipulieren kann, muss ich mit ihnen verhandeln. Sie müssen einsehen, dass sie mich nicht vernichten dürfen. Der Irrsinn dieser Überlegung wird mir offenbar, kaum dass ich sie angestellt habe. Mit den Halutern verhandeln? Lächerlich.
    Schwarze Bestien müssen vernichtet werden und ebenso alle, die mit ihnen kooperieren. Genauso, wie die Haluter den herrlichen Planeten Zeut und die ihm innewohnende Paradox-Intelligenz vernichtet haben.
    Aber wie kann ich Zugriff auf die Bestien erlangen? Ich bin Geist, und als solcher vermag ich der Materie nicht zu schaden.
    Also muss ich materialisieren und körperliche Gestalt annehmen, um Leben zu nehmen und die zu vernichten, die den Tod tausendfach verdient haben, Beil sie Leid über Ungezählte gebracht haben.
    Ich versuche es, ziehe mich dort zusammen, wo Drokarnam-Adern in die Technik eingearbeitet sind und eine Materialisierung begünstigen. Fast gelingt es mir.
    Inzwischen sind Minuten vergangen. Die Sterblichen aktivieren die Transmitterzone im Zentrum des Sonnendodekaeders. Der Schmerz, der durch mein Bewusstseins jagt, ist unbeschreiblich.
    Hyperphysikalische Hagelschauer schmettern in mich und durch mich, durchdringen mich, stülpen mich um...
    Mit dem Schmerz kommen die Angst. vor dem Tod und der abgrundtiefe Hass auf die, die mich quälen.
    Ich erinnere mich an die körperliche Qual, die mein vergänglicher Körper erlitt, als die Tumoren in ihm wucherten, als Metastasen in allen Organen reiften und Hunderte von Operationen nötig machten.
    So war es damals, und so ist es jetzt. Und so soll es sein!
    Die Erkenntnis ist verblüffend. Dutzende der Lemurer-Kollaborateure schreien in wilder Panik und schütteln sich vor Schmerzen. In ihren Leibern wachsen Tumoren. Ich induziere die Krankheit, die einst meinen Inday-Anuun-Drazin-Körper dahinraffte, in die Leiber der Sterblichen.
     
    *
     
    Die Waffe ist gefunden, und ich mache erbarmungslos davon Gebrauch. Die Schwarzen Bestien vermögen ihr zu widerstehen, nicht jedoch die Lemurer.
    Sollen sie sterben, diese Verräter am Großen Tamanium!
    Während ich die gerechten Urteile vollstrecke, nähere ich mich der dreidimensionalen Welt. An vielen Stellen materialisieren Teile von mir, zeigen sich als blau schimmernde Knotenstruktur, von Tumoren überwuchert
     
    4.
     
    Trim Marath
    21. Oktober 1345 NGZ
     
    Unter ihnen schlugen die Wellen des Dindar-Ozeans gegen gewaltige, steil aufragende Klippen. Weiße Gischt stob meterhoch über die zerklüfteten Felsen.
    Trim ließ den Blick über das aufgewühlte Meer schweifen; er liebte die Weite, die ihm das Gefühl grenzenloser Freiheit vermittelte. Der Horizont schien in unendlicher Ferne zu liegen. Der Anblick blieb ihm nicht lange gegönnt; der Stealth-Shift entfernte sich rasch von dem Küstenstreifen, überflog die Hauptmasse des Kontinents Zeut. Bald lag ein hügeliges Waldgebiet unter ihnen. „Sind wir schon über Endoi-Githon?"
    Startac verfolgte den Weg ihres Shifts auf einem Monitor, dessen kleiner Bildschirm eine topographische Karte abbildete. „Noch nicht. Kurz vor uns liegt eine ausgedehnte Hügelkette; danach müssen wir einen größeren See überfliegen. Bei dem Tempo, das der Pilot vorlegt, dürfte das in weniger als fünf Minuten erledigt sein."
    Als hätte er es gehört, meldete sieh der Pilot genau in diesem Augenblick über Bordfunk. „Das Ortungsergebnis lässt am Zielgebiet auf

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