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2367 - Rekruten des Chaos

Titel: 2367 - Rekruten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Volk der A'ironen hatte über Hunderttausende von Jahren friedlich und in Harmonie mit der Natur und dem Universum gelebt.
    Eigenschaften wie Zwietracht, Neid, Boshaftigkeit hatten die Individuen nicht besessen. Keiner hatte einen anderen bestohlen oder ermordet. Es war eine absolut friedliche Welt gewesen.
    Es sind Bewusstseinsreste dieses Körpers, chemische Vorgänge, die sich auf mein Gehirn auswirken, erkannte er.
    Der Former floh. Er entwich ruckartig aus dem Körper und fand sich übergangslos in der goldenen Blase wieder, die sich inzwischen zu einem dunklen Gelb verfärbt hatte.
    Er ist stärker, als wir dachten, vernahm er erneut die Gedanken der dunkelroten Schemen, die den Vorgang aus dem Hintergrund beobachtet hatten.
    Zum ersten Mal stellte er sich die Frage, welchen Rang in der Hierarchie der Terminalen Kolonne sie einnahmen. Für seine Begriffe waren sie ein gutes Stück unwirklich, Wesen aus einer anderen Welt und damit aus einem anderen Universum.
    Die Blase mit ihrem Gefangenen setzte sich in Bewegung. Sie driftete zu einem Trichter, an den sich ein Tunnel anschloss.
    Die Blase beschleunigte, als würde sie angesaugt. Der Former spürte, wie es mit wachsender Beschleunigung durch diese Röhre ging.
    Die Wirklichkeit verzerrte sich. Seine Wahrnehmung war nach der Tortur beeinträchtigt, jetzt fing er an, irreale Wesen zu sehen. Er raste durch das All, ein Geistwesen im Bann eines Schwarzen Loches. Er sah nur eine Chance, dem Tod zu entkommen: Er brauchte die Energie des einzelnen Raumschiffs. das in der Nähe Forschungsarbeiten durchführte.
    Der Former von Haardh brauchte eine Weile, bis er die Konsequenzen begriff.
    Wenn er ihnen die Energie nahm, kämen sie nicht mehr vom Fleck und würden irgendwann angezogen und in das Schwarze Loch stürzen. Dann lieber den eigenen Tod in Kauf nehmen.
    Es ist der Tod deines ganzen Volkes...
    Er hielt auf das Schiff zu, schlüpfte durch die flammenden Schirme ins Innere. Die Triebwerke gingen übergangslos auf Vollschub, der Pfeil verließ seine Position und entfernte sich im Kriechgang aus der Gefahrenzone.
    Der Former las in den Gedanken der Besatzung. Sie begriffen es nicht. Die Motoren hatten sich selbst aktiviert, die Beschleunigungswerte lagen weit unter den gewohnten.
    Das lag am Former von Haardh. Die Anziehungskraft auf sein Psi-Potenzial wirkte weit stärker und früher als auf das Schiff.
    Der Kommandant glaubte an einen Messfehler. Sie hatten sich in sicherem Abstand zum Black Hole gewähnt, aber das stimmte nicht, wie sie jetzt erkannten.
    Dennoch fingen sie an, an Geister in ihrem Schiff zu glauben. Sie stellten Messungen an und entdeckten den Former. Zu diesem Zeitpunkt aber erreichten sie die für ihn unkritische Zone. Er verließ das Schiff und setzte seinen Weg aus eigener Kraft fort.
    Dann jedoch geriet er wieder in den Sog des gewaltigen Attraktors, und wieder stand er vor der Wahl. Beim dritten Mal musste er sich bemühen, das Richtige zu tun. Beim vierten Mal war es ihm fast schon egal, und beim fünften Mal nahm er sich einfach die Energie und überließ das Schiff und seine Besatzung ihrem Schicksal.
     
    *
     
    Der Former von Haardh erwachte aus einem tiefen Schlaf. Um ihn hatte sich die Welt verändert. Das dunkle Gelb der Blase war verschwunden. In seiner persönlichen Wahrnehmung dominierten Rosa und Dunkelblau, dazwischen Zonen von Grau und Graugrün.
    Er fand sich in einem Irrgarten wieder, in dem es keinen Anfang und kein Ende gab.
    Die Substanz, in deren Innerem er sich aufhielt, erinnerte an feine Fäden aus Kristall.
    Eine Verbindung zur Außenwelt existierte nicht.
    COMP?, dachte er. Bist du das? Was stellt TRAITOR mit uns an?
    Er erhielt keine Antwort. Selbst wenn die Kristalle zum COMP führten oder von ihm stammten, nahm der Kristallspeicher der Kaiserin von Therm die Anwesenheit des Geistwesens nicht wahr.
    Der Former fing an, nach Spuren zu suchen, nach Graffiti oder Ähnlichem, optischen oder akustischen Zeichen.
    Tatsächlich veränderten sich mit der Zeit die Farben des neuen Gefängnisses. Erst dunkelten sie ab, danach hellten sie sich zu einem milchigen Weiß auf.
    Der Former von Haardh wartete. Als lange Zeit nichts geschah, beschloss er, die Initiative zu ergreifen. Er kalkulierte ein, dass die Angehörigen TRAITORS genau darauf warteten. Irgendeinen Grund musste es haben, dass sie ihn in dieses Gebilde sperrten.
    Also untersuchte er die Kristalle. Sie ließen sich energetisch aufladen. Er tat es spontan und

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