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2370 - Die Milliardenstadt

Titel: 2370 - Die Milliardenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegenüberzustehen. „Meine Geduld ist zu Ende, mein Freund. Wir werden hier und jetzt zu einer Einigung kommen."
    Der Raphane sah mich an, wollte meinem Blick widerstehen. Er scheiterte und senkte den Kopf. „Es gibt in der Tat ein paar ...
    Ungeklärtheiten", murmelte er „Die Justierungsstation befindet sich in einem ... wie soll ich es nennen? ... in einem exterritorialen Gebiet, auf das ich nur beschränkten Zugriff besitze. Es handelt sich um das Quartier Lemurica ..."
    „Die Halbinsel am Frin-See?", unterbrach ihn Startac Schroeder. „Jenes Gebiet mit den drei Pyramiden aus Lemur-Metall?"
    „Woher weißt du das?" Kentons Augen wurden immer größer. „Nun ... auch wir haben unsere Geheimnisse. Das Quartier Lemurica entzieht sich also eurem Zugriff?"
    „So ist es. Die Ordin-Priesterschaft beansprucht das Land für sich. Der Rat und das Ordinal haben durchaus Auffassungsunterschiede, was die Nutzung des Quartier Lemurica betrifft. Das mag euch nicht so sehr interessieren; viel wichtiger ist, dass seit mehr als drei Tagen jeglicher Kontakt zu den Obersten der Priesterschaft abgebrochen ist."
    „Warum schaut ihr nicht nach?", fragte ich. „Ein Gleiter ist rasch in Bewegung gesetzt."
    „Das geht nicht. Es gibt Drohungen, die vor langer Zeit ausgesprochen wurden. Es ist jedem Nichtpriester verboten, seinen Fuß auf das Land des Quartier Lemurica zu setzen. Es gibt Berichte aus der Vergangenheit, dass derartige Versuche stets mit Feuer und Tod der Stadtbevölkerung endeten."
    „Ich verstehe."
    Wie oft hatte ich das schon gehabt? Eine Priesterkaste, die selbstherrlich agierte und unter Berufung auf „höhere Wesen" ihre Forderungen durchsetzte. Im terranischen Altertum hatte ich ebenso derartige Systeme bekämpfen müssen wie dann auch später im Dienste der United Stars Organisation. Und einmal hatte ich gar selbst, ohne es zu wollen, als „Orakel" herhalten müssen.
    Urteile nicht, bevor du keine Fakten auf dein Tisch liegen hast, mahnte mich der Extrasinn. „Ich könnte dir aus der Patsche helfen", sagte ich vorsichtig zu Kenton. „Ich besitze einige zuverlässige Agenten, die, ohne Aufsehen zu erregen, ins Quartier Lemurica vordringen könnten."
    Trim Marath und Startac Schroeder, die beiden unterschiedlichen Freunde, blickten sich an. „Ihr seid Fremde", hielt mir Kenton Self vage entgegen. „Ihr kennt die Verhältnisse nicht."
    „Hör auf, um den heißen Brei herumzureden! Wir sprechen von vertrauensbildenden Maßnahmen. Ich biete dir an, eine für beide Seiten unangenehme Situation zu analysieren und gegebenenfalls zu bereinigen."
    „Aber das Risiko ..."
    „Das Risiko wäre genauso groß, wenn nicht gar noch größer, wenn du Ratstruppen im Quartier Lemurica einmarschieren lässt. Natürlich könntest du die Situation auf sich beruhen lassen und darauf warten, dass sich alles von selbst regelt. Aber ist das in deinem Sinn? Wird das raphanische Staatswesen mit einer Entscheidung, die gar keine ist, zufrieden sein? Gibt es ehrgeizige Mitglieder deines Delegiertenrates oder Stellvertreter, die bloß darauf warten, dir deine Unentschlossenheit ankreiden zu können?"
    Kenton zuckte zusammen. Ich hatte - wie erwartet - einen wunden Punkt getroffen. „Was hältst du von meinem Vorschlag?"
    Ich zwinkerte ihm zu. „Sollten die geheimen Nachforschungen meiner Leute von den Priestern im Quartier Lemurica aufgedeckt werden, kannst du alles auf uns schieben und trägst selbst keine Verantwortung."
    Kenton grinste, brach aber gleich wieder ab und beäugte mich misstrauisch. „Warum spielst du mir derart in die Hand?
    Was gewinnst du bei diesem Spiel?"
    Nun - ich hatte ausnahmsweise ein gutes, weil ehrliches Argument in der Hand: „Weil ich es eilig habe. Ich will, dass endlich etwas weitergeht.
     
    8.
     
    Sie landeten im Schutz ihrer Deflektorschirme am Fuß der südöstlichen Pyramide. Trim Marath ging ein paar Schritte zur Seite, drehte sich einmal im Kreis, sondierte mit Hilfe seines Armbandgerätes die Lage. „Alles sauber", sagte er „Ich messe nichts an, was uns beunruhigen könnte.
    Allerdings ... Ich bekomme keine Energiewerte aus den Pyramiden.
    Lediglich die Bauten am nördlichen Bauwerk lassen auf raphanische Technologie schließen."
    Startac zoomte das Bauwerk in einer Entfernung von 600 Metern mit Hilfe seiner Allzweckbrille näher heran. „Die vier Terrassen sind erst später gebaut worden", sagte er. „Andere Materialien, andere Bauweise, schlampige Außenverarbeitung."
    „Und

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