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2370 - Die Milliardenstadt

Titel: 2370 - Die Milliardenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lemurischem Territorium."
    „Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen", bat der Techniker. „Vielleicht handelt es sich um experimentelle Bauteile unserer Vorfahren."
    „Nein!", widersprach ich. „Das hier ist ... anders. Da war keine Hand eines Lemurers dran."
    Ich sah, wusste und spürte es. Meine Erfahrung sowie die Erinnerungsreste von Nevus Mercova-Ban sagten mir, dass wir auf die Spur eines bislang unbekannten Volks gestoßen waren.
    Eines, das mit den Lemurern zusammengearbeitet hatte ...
     
    *
     
    Wieder einmal tat sich eine Spur ins Unbekannte und Ungewisse auf.
    Gelöste Rätsel bedingten neue Rätsel. So war es schon immer gewesen. Zu keinem Zeitpunkt in meinem langen Leben hatte ich sagen können, den Endpunkt einer technischen, soziologischen, strategischen oder politischen Entwicklung gesehen zu haben. Immer gab es Weichen und Abzweigungen, die in völlig unerwartete Richtungen führten; so auch hier.
    Ein Volk, das mit den Lemurern zusammenarbeitete! Selbst der Extrasinn schien überrascht. Das wirft zweifellos neue Fragen auf - und eröffnet zugleich neue Perspektiven.
    Wenn diese formenergetischen Aggregate denn ihre Geheimnisse preisgeben wollten... „Du holst dir Verstärkung, soviel du bekommen kannst", instruierte ich Simba. „Vorderhand leitest du die Forschungsarbeit. Kann sein, dass ich dir später Icho oder einen anderen Haluter vor die Nase setze."
    Die Augen des Technikers glänzten vor Begeisterung. Der Mann freute sich sichtlich darauf, hier weiterzuforschen.
    Nur mühsam konnte ich mich vom Anblick der schillernden Aggregate losreißen. Auf einer anderen Ebene wartete Knochenarbeit auf uns. Die lemurischen Teile der unterirdischen Systeme mussten systematisch erforscht und ins Gesamtbild eingefügt werden. Wir mussten die Sinnhaftigkeit dieses Labyrinths verstehen lernen - und Wege zur Weiterreise der KombiTrans-Flotte herausfinden.
    Doch zuallererst war ich verpflichtet, ein Versprechen einzulösen. Eines, das ich nicht nur Aheun Arcalotz gegenüber geleistet hatte, sondern dem Volk der Raphanen in seiner Gesamtheit.
     
    12.
     
    „Wir wurden trotz anfänglicher Skepsis wie gute Freunde empfangen", sagte der Arkonide in seiner Ansprache. Der Große Ratssaal wurde von den Ratsmitgliedern, einem guten Dutzend Priestern mit dem einzigen Ordin Aheun Arcalotz in der Mitte sowie Hunderten weiteren bekannten Personen des Planeten gefüllt. „Unsere Expedition, die in der Sterneninsel Apsuhol begann, soll uns in ferne Gefilde tragen, damit wir einer Gefahr begegnen, deren Ausmaße wir noch nicht richtig erahnen können. Diese Gefahr mag für euch abstrakt sein - und dennoch wird sie euch betreffen, wenn wir nichts unternehmen."
    Der Arkonide legte eine kurze Pause ein.
    Er war ein erfahrener Redner. Von ihm konnte man viel lernen, so mutmaßte Aheun. Und er hatte durchaus das Verlangen, die in seiner Jugendzeit vernachlässigten Studien nachzuholen. „Ähnlich diffus wie die Angst vor TRAITOR mag für euch die Furcht vor den Schwarzen Bestien gewesen sein."
    Atlan sah sich im Saal um. „Ihr seid dieser Gefahr entgegengetreten - und habt sie bezwungen. Wir bewundern euch, und wir sehen das Volk der Raphanen als Vorbild."
    Applaus setzte ein, zuerst zögerlich, dann heftiger. „Für die Hilfeleistung, die ihr uns gebt und in Aussicht stellt, möchten wir und das Volk der Haluter uns revanchieren. Wir wagen ein Experiment, an dessen Ende das wichtigste Gut stehen soll, das ihr benötigt."
    Aheun lächelte. Der Arkonide beeinflusste Kenton Self und die anderen Städter in einer Weise, die er bewunderte. „Der Sonnentransmitter des Nagigal-Systems ist dank der Hilfe der Priester im Quartier Lemurica mit einem Ort verbunden, der mehr als neunhunderttausend Lichtjahre von hier entfernt ist. An dieser anderen Seite des Schwarzen Nichts, an der sogenannten Kharag-Station, wartet das Präsent, das wir euch überreichen wollen."
    Er machte es spannend, der Kerl. Atlan hätte einen guten Priester abgegeben - wenngleich er nicht besonders gut roch. „Zehn unserer halutischen Freunde werden an Bord ihres Schiffes AHUR den Schritt zurück nach Apsuhol wagen. Sie gehen damit ein großes Risiko ein - aber sie machen es gern."
    Atlan verschwieg, welche Bedingungen er mit dem besonderen Auftrag der Haluter verbunden hatte. Denn von nun an hatten die übergroßen Wesen das Recht, im Quartier Lemurica zu schalten und zu walten, wie sie woll- ten. Über kurz oder lang würden man sie auch in

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