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2370 - Die Milliardenstadt

Titel: 2370 - Die Milliardenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufmerksamer Mann präsentiert.
    Ich begriff, dass dieser Raphane einen weitaus größeren Horizont besaß. als Kenton Self. Er hatte Visionen, und er würde alles daransetzen, sie realisiert zu sehen. „Das Angebot, dass du mir gemacht hast, ist verbindlich?", fragte er. „Ich stehe zu meinem Wort, kann aber keine Garantie abgeben, dass alles so funktioniert, wie ich es geplant habe. Aber letztlich riskieren wir unser Leben, um die Lebensbedingungen der Raphanen zu verbessern - nicht wahr?"
    „Und du verlangst, dass ich in den Bereich unterhalb der Pyramiden hinabsteige?"
    Aheun faltete die Hände nachdenklich vor seinem Gesicht zusammen. „So verlockend das Angebot auch sein mag - ich kann es nicht akzeptieren."
    „Warum?"
    „Ich war bereits einmal im Untergrund.
    Nur dank meiner ... Feigheit überlebte ich.
    Freunde von mir starben, weil sie glaubten, Helden spielen zu müssen. Ich weiß um die Gefahren, die dort unten bestehen. Nichts und niemand kann sie umgehen."
    „Ich glaube schon", erwiderte ich. „Ein Freund von mir fertigt soeben einen Plan an, wie du den diversen Fallen entkommen kannst. Wir können die energetischen Fallgruben sowie -stricke orten und sie auch zuordnen. Doch ein jeder Versuch von unserer Seite birgt ungeahnte Risken in sich. Die Schaltzentrale ist auf Priester justiert. Fremdpersonen, wie wir es sind, lösen möglicherweise einen Selbstzerstörungsmechanismus des Primärrechners aus." Ich atmete tief durch. „Versteh mich nicht falsch, Aheun. Wir würden dein Leben nicht leichtfertig riskieren, wenn wir eine bessere Möglichkeit sähen. Diese uralten Anlagen sind in gewisser Weise sehr empfindlich; sie wurden nach Parametern errichtet, die nicht mit unserer Denk- und Handlungsweise übereinstimmen. Zu viel Zeit ist seit der Erbauung vergangen. Wir sollten jenen Weg gehen, der am erfolgversprechendsten ist. Und das bedeutet nun mal, dass du ihn mit deinem Status als Ordin-Priester gehen musst."
    Der Raphane schwieg lange. Dann blickte er auf Hilfi, seine Begleiterin, die deutlich überfordert wirkte. Schließlich sagte er ein einziges Wort: „Einverstanden."
    „Gut." Ich lächelte und stand auf. „Du erinnerst dich, dass ich von den Nachfahren der Schwarzen Bestien gesprochen habe, die uns auf unserer Expedition begleiten?"
    „Ja." Er nickte. „Einer von ihnen ist hier. Er ist ein ausgezeichneter Wissenschaftler und mit jenem Plan beschäftigt, nach dem du dich während des Marsches durch den Untergrund richten musst. Ich bitte dich, nicht zu erschrecken, wenn ich ihn nun zu uns herhole."
    Ich winkte Icho Tolot herbei, der in einem kleinen Nebenraum auf mein Zeichen gewartet hatte.
    Mit seinem Tonnengewicht kam er hereingestapft; vorsichtig, sodass er nirgendwo anstieß oder gar eines der Terminals im Saal beschädigte. „Das hier ist Icho Tolot", sagte ich. „Mein Freund, der Haluter."
    Hilfis Augen wurden groß. Sie hielt sich die Hand vor den Mund.
    Aheun hingegen zeigte bloß geringe Zeichen von Überraschung. Er stand auf und nickte dem Haluter zu. „Und wenn du tausendmal eine Schwarze Bestie bist", sagte er gepresst, „ich habe während der letzten Tage Wesen gesehen, die mich weitaus mehr erschreckten als du."
     
    *
     
    Der Priester schwebte in den Antigravschacht hinab, von Funkkommandos Icho Tolots geleitet.
    Er erreichte den ersten Energievorhang - und passierte ihn ohne Probleme. „Seine Legitimierung besitzt also Gültigkeit", sagte Startac Schroeder neben mir. Er wirkte nach all den Sprüngen sehr mitgenommen und kaum noch in der Lage, sich auf den Beinen zu halten. „Gehen Sie den Korridor entlang", fuhr Icho Tolot in der höflichen Sprache eines Haluters fort. „Bleiben Sie immer an der rechten Seite des Ganges. Halten Sie Ihre Identifizierung an das Streifenmuster der ersten Glasscheibe. Wir glauben, dass sie sich dann öffnet."
    Ja - wir glaubten. Hoch komplizierte positronische Berechnungsbilder hatten jenen Weg hinab zum Primären Schaltsaal gezeichnet, der zu 50 Prozent der richtige war. Der Priester besaß also eine Halbehalbe-Chance.
    Weiter ging es. Icho leitete Aheun wie eine Figur in einem virtuellen Spiel. An meterdicken Panzerplatten vorbei, über Schussfelder hinweg, durch die irreale Welt schwindelerregender Zerrbilder. „Er hat den Zugang erreicht", sagte Icho Tolot. „Ich bin durch", hörten wir Aheuns Stimme. „Ich aktiviere jetzt die Primäre Schaltstation."
    „Nein!", rief ich ins Akustikfeld. „Du sollst lediglich die

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