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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um den Vorgang zu starten. „Der Vorgang ..."
    Mit diesem so simpel klingenden Wort war nicht mehr und nicht weniger als die Versetzung der ehemaligen Wohn- und Freizeitwelt der Lemurer von Kharag nach Nagigal gemeint - ein Transmitterdurchgang über 935.921 Lichtjahre Entfernung!
    Aber es war geschafft. Was Lerz und seine halutischen und terranischen Wissenschaftler und Techniker hatten tun können, war getan. Kharmuu war für seine große Zerreißprobe bereit - wahrscheinlich das größte derartige Unterfangen in der neueren galaktischen Geschichte seit der „Flucht" der Erde und ihres Monds im Jahr 3582 vor den Laren und ihren Helfern.
    Beim Kharag-Sonnendodekaeder herrschte nach wie vor hektische Aktivität, aber die größten Probleme waren vorab gelöst worden. Neben einer bestmöglichen Schockdämpfung, um die Auswirkungen der Transmission gering zu halten, war ein planetenumspannender Schutzschirm ebenso nötig gewesen wie die Möglichkeit, bei Bedarf den Mangel von Sonneneinstrahlung durch Kunstsonnen zu kompensieren.
    Doch da die alten Lemurer vor 50.000 Jahren öfter diese Probleme zu lösen hatten, bei der „Montage" von Sonnensystemen in der Milchstraße wie im Leerraum, hielten die Anlagen von Kharag entsprechende Lösungen bereit. Sie waren sogar auf Kharmuu selbst vorhanden, schließlich war der Planet ebenfalls künstlich platziert worden.
    Kharmuu hatte seinerzeit als Wohn- und Freizeitwelt für die beim Dodekaeder eingesetzten Lemurer fungiert, und es war bewusst darauf verzichtet worden, dort maßgebliche Stationen anzusiedeln.
    Dennoch gab es ein Pyramiden-Fünfeck, das unter anderem die Funktion eines Sonnenzapfers besaß, während der Situationstransmitter so geschaltet war, dass eindringende Objekte vergleichbar der Wirkung eines HÜ-Schirms in den Halbraum abgestrahlt und somit vernichtet wurden, sodass die Anlage letztlich eine getarnte Falle darstellte.
    Untersuchungen vor Ort hatten inzwischen gezeigt, dass zu den Tiefetagen des Pyramiden-Fünfecks ein Teil genau jener Aggregate gehörte, die nun wieder benötigt wurden: neben leistungsfähigen Schockdämpfern auch Projektoren für das planetenumspannende Schirmfeld.
    Auf dem Planeten Khar Ihatten sich überdies eingelagerte Kunstsonnen gefunden, eigens für den vorliegenden Zweck gefertigt. Neunzig der uralten Gerätschaften waren im Orbit von Kharmuu angeliefert und Funktionstests unterzogen worden. Abschnittweise erhellte bereits gleißend helles Licht die Nachtseite des Planeten.
    Ein weiteres „Problem" war zufrieden stellend gelöst worden: Atlan und Cornor Lerz hatten dem körperlosen Wesen Day-Drazin, das auf Kharmuu in seinem Mausoleum aus PEW-Metall die Transmittertransporte abgewartet hatte, Unversehrtheit zugesichert.
    Day-Drazins Mausoleum war seit einiger Zeit ohne Unterlass verschlossen gewesen.
    Das Wesen hatte sich in die PEW-Sphäre zurückgezogen, die ihm Sicherheit gegen die Transmitter- und Strukturschocks bot, und dort die Reihe der Sendungen gen Kharag abgewartet. Zusätzlich war ein geschlossenes Hochüberladungs-Kugelfeld aufgebaut worden, das die Sphäre und ihren Insassen umschloss.
    Nachdem allerdings der Transfer Kharmuus nach Nagigal beschlossene Sache gewesen war, hatte auch das keinen Sinn mehr ergeben. Day-Drazin konnte keinesfalls durch den Sonnentransmitter mit nach Nagigal geschickt werden, auch nicht in seiner Sphäre aus PEW. Er hätte dann auch versucht, sich dagegen zu wehren, denn seine Heimat waren die PEW-Sphären im Bereich der Kharag-Sonnen.
    Für die Wesenheit hatte es also geheißen umzuziehen. Das Mausoleum war mitsamt dem Felsen als rund fünfhundert Meter durchmessender Brocken mit Desintegratoren aus der Planetenkruste „herausgeschnitten" worden, von Haluterschiffen mit Traktorstrahlen angehoben, Richtung Orbit verfrachtet - und mitsamt der HÜ-Schirmprojektoren auf den Weg gebracht, mit wenigen Prozenten der Lichtgeschwindigkeit Richtung Khar I.
    Sobald es dort eintraf, voraussichtlich nach etwa dreißig Tagen, würde man auf Khar Ieinen neuen Standort für es suchen. Bis dahin aber war Day-Drazin erst einmal „aus den Augen, aus dem Sinn".
    Ab sofort hatte man mit Kharmuu frei verfahren können. Day-Drazin stellte kein Hindernis mehr dar.
    Dem Transfer nach Nagigal hatte nichts mehr im Weg gestanden bis auf die Tatsache, dass dazu die „eingeschränkte Berechtigung" von Cornor Lerz nicht ausreichend war. Eine so tief greifende Veränderung im Gefüge von Sonnensystemen - auch

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