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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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missratenen Sprösslinge er besaß, würde das Gremium ihn aus seiner frisch erworbenen Stellung werfen. Ein Swoon, in dessen Familie so etwas vorkam, konnte nicht in einer bedeutenden Stellung arbeiten.
    Eine Katastrophe.
    Seine Söhne waren Diebe. Räuber.
    Verkommene Subjekte!
    Wenn seine geliebte Lorahr das wüsste. Im Grab krümmen würde sie sich.
    Noch ehe er seine Fassungslosigkeit überwand, rollte sich Siru aus der Liege und eilte durch die Kabine. Vor dem Schott, dessen Innenseite Kopty ebenso wie alle Wände in dunklem Blau gestrichen hatte, blieb er noch einmal stehen. „Wenn du dich abgeregt hast, können wir ja mal drüber reden, wie ein Swoon .deiner Meinung nach zu sein hat. Deine Vorstellungen sind veraltet, Vater. Du hast vor mindestens zehn Jahren aufgehört, am Leben teilzunehmen, und die Revolution der Jugend verschlafen."
    Kopty konnte nichts sagen. Vor zehn Jahren. Das konnte gut sein. Vielleicht hatte er tatsächlich vor zehn Jahren aufgehört zu leben, an jenem Ort, an dem Lorahr aus dem Leben 'verschwunden war.
     
    *
     
    „Satt?", fragte Prisur, der Erste Kontaktoffizier, wie er sich hochtrabend nannte. Der Springer war der erste Ansprechpartner, wenn es Konflikte zwischen den beiden Völkern gab, die an Bord der sechs Walzenraumer FALADUR Ibis VI der Manufakturfiotte lebten und zusammenarbeiteten.
    Springer und Swoon - eine höchst ungewöhnliche Symbiose, die sich jedoch als äußerst tragfähig erwiesen hatte.
    Immerhin hatte der grobschlächtige und rotbärtige Riese sich angewöhnt, in Gegenwart von Swoon leise zu sprechen, um ihre empfindlichen Ohren zu schonen.
    Das gab er als Akt der besonderen Rücksichtnahme aus, weil seiner Meinung nach sein Volk nicht etwa groß, sondern die Swoon klein waren.
    Kopty fand das lächerlich - der Unterschied lag im Auge des Betrachters.
    Nur weil die Mehrzahl der Völker milchstraßenweit in etwa die Größe eines Springers besaß, sollten die Swoon von ihrer Größer her ungewöhnlich sein? „He, Kleiner, wie wäre es mit einer Antwort? Oder hast du die Mittagspause etwa nicht genutzt, um etwas zu essen?"
    „Ich habe gespeist", log Kopty Prisur war ihm in der Nähe der größten Schiffskantine für Swoon in der FALADUR Iüber den Weg gelaufen, sodass dieser Schluss nahelag. Er verspürte nicht die geringste Lust, mit Frisur die Probleme seiner Sprösslinge zu diskutieren. „Na fein. Was gab es denn? Gurkensalat?"
    Kopty atmete ganz langsam aus. Es war genau, wie er vorhin gedacht hatte - das Leben könnte so schön sein, wenn einige grundlegende Bedingungen erfüllt wären.
    Wenn zum Beispiel ein Springer wie Frisur wenigstens die einfachsten Regeln der Höflichkeit beherrschen würde. „Terranische Gurken sind eine Delikatesse", erwiderte er mit erzwungener Ruhe, „und die Tatsache, dass du darauf anspielst, dass mein Volk in Größe und Gestalt einem solchen Gemüse gleicht, macht dich in meinen Augen klein."
    Prisur stieß ein unwilliges Grollen aus. Er war nicht mit besonderem Verstand gesegnet und hatte die letzten Worte wohl nicht nachvollziehen können. „Klein? Das sagst gerade du?"
    Kopty sah keinen Sinn darin, weiter über dieses Thema zu sprechen. Er blickte den Korridor entlang und tippte auf das Armband-Chronometer, als habe er es eilig.
    Seiner Stimme gab er einen ungeduldigen Tonfall. „Warum bist du zu mir gekommen?"
    „Nun, da du Zweiter Manufaktor bist, bittet dich die Schiffsführung um ein Gespräch unter vier Augen. Oder unter sechs, wenn man's genau nimmt. Ich werde natürlich auch anwesend sein."
    Dieser Barbar! „Es heißt Zweiter Manufaktor der Produzierenden Abteilungen der Manufakturflotte Faladur."
    „Sagte ich das nicht? Zweiter Manufaktor von was denn sonst?"
    „Titel sind dazu da, dass man sie korrekt zitiert."
    Der Springer zupfte an seinem roten Bart. „Typisch Swoon. Ihr seid enervierend überkorrekt, und du bist der Schlimmste von allen. Was für eine Zeitverschwendung."
    Kopty war in unbekannt aggressiver Stimmung und entschied, dass es sich im Rahmen des guten Geschmacks bewegte, ein wenig ausfallend zu werden. „Wo wir gerade dabei sind und Vorurteile über andere Rassen austauschen, lass dir gesagt sein, dass Springer unappetitliche Gesellen sind, die von Manieren und Anstand nichts verstehen."
    „Mehandor", verbesserte Frisur. „Mein Volk heißt Mehandor Wir mögen es nicht, wenn andere uns Springer nennen."
    Na also, dachte Kopty, weißt du doch etwas über den Sinn von

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