2372 - Plan der Phantome
direkten Kontakt gepflegt, das war stets Aufgabe der Springer gewesen.
Die Manufakturflotte ruhte seit etlichen Jahren auf dem größten Raumhafen von Hagu Errico, knapp 2000 Lichtjahre von Hayok und über 8000 Lichtjahre von Terra entfernt.
Die orangefarbene Sonne Errico besaß fünf Planeten; Hagu Errico war der zweite mit einer Schwerkraft von 0,94 Gravos. Auch ein Grund, warum Kopty die FALADUR Iso gut wie nie verließ - an Bord herrschte dieselbe Schwerkraft wie draußen, die Lebensbedingungen waren außerhalb nicht angenehmer.
Er erinnerte sich kaum noch an den vorherigen Standort der Manufakturflotte.
Faladur war prinzipiell beweglich und keinem Staat verpflichtet, aber die lockere Verflechtung mit der Wirtschaft Hagu Erricos lief von Anfang an so reibungslos, dass alle Beteiligten zufrieden waren und es keinen Grund gab weiterzuziehen.
Selbst die Mehandor fühlten kein Verlangen danach, obwohl es in ihrer Natur lag, von Stern zu Stern zu „springen" und Händlergeschäfte zu betreiben. Lief alles zu ihrer Zufriedenheit, waren aber offensichtlich auch. die „Springer" bereit, sesshaft zu werden.
Schließlich benötigte die Manufakturflotte einen Partner, da sie nicht über Kapazitäten zur Rohstoffproduktion verfügte. Seit Beginn ihrer Geschichte suchte sie darum autarke Standorte, wo eine leistungsfähige, aber nicht ernsthaft regulierende Wirtschaft zur Verfügung stand.
Standorte im Brennpunkt des galaktischen Geschehens verboten sich darum von selbst; bei Terra, Arkon oder ähnlich hegemonialen Mächten hätte die Manufakturflotte nicht mehr unabhängig agieren können. „Wir setzen großes Vertrauen in dich."
Karemmo rülpste. Der Gestank nach fetttriefendem Lirga überwältigte Kopty „Das Treffen mit dem obersten Wirtschaftsgremium soll die Grundlagen für weitere Handelsbeziehungen legen. Wir arbeiten parallel an Vertriebswegen, die bis Rumal reichen. Selbst Terra haben wir als Abnehmer ins Auge gefasst. Du weißt, was das bedeutet?"
Kopty straffte seine Haltung. „Das endgültige Ende der großen Depression nach dem Hyperimpedanz-Schock von 1331."
In die Augen des Springerkapitäns trat ein gieriges Glitzern, doch es war Frisur, der das Wort ergriff. „Geld. Es bedeutet Geld.
Jede Menge Geld. Also enttäusche uns nicht."
„Das war deutlich genug", meinte Kopty säuerlich. „Ihr mögt die Händler sein, aber auch wir Swoon haben bemerkt, dass wir in den letzten Jahren gerade genug zum Überleben hatten."
„Was nebenbei bemerkt für Händler, die technische Güter vertreiben, keineswegs selbstverständlich war. Seit dem Hyperimpedanz-Schock haben viele Mehandor-Sippen Konkurs angemeldet.
Wir nicht." In Karemmos Stimme klang deutlicher Stolz mit.
Kopty war klug genug, seine Gedanken nicht laut auszusprechen. Und das ist ganz gewiss nicht dein Verdienst.
*
Kopty Pekking kehrte zufrieden in seine Kabine zurück.
Allerorten wurde ihm endlich die Anerkennung entgegengebracht, die er verdiente. Er hatte schon immer gewusst, dass er eine Koryphäe auf dem Gebiet der angewandten Hypertechnologie war - bei aller Bescheidenheit.
Doch solange seine Umwelt das nicht erkannt hatte, waren seine Fähigkeiten für ihn nutzlos gewesen. So war es nun einmal. Jedes Genie brauchte einen Entdecker.
Wäre Posy Poos etwa berühmt geworden, wenn Ratber Tostan ihn nicht als Partner an seine Seite genommen hätte? Was wäre aus Reginald Bull ohne Perry Rhodan geworden?
Vergnügt strich er sich über den Kopfansatz, entfernte dort eine dicke Schuppe. Nicht einmal sein altes Leiden konnte ihm die gute Stimmung vermiesen.
Es juckte fürchterlich, doch er ging darüber hinweg. Es war nicht einmal das eigentliche Problem, dass sich seine Haut am Kopfansatz schuppte; viel ärgerlicher waren die Kommentare Prisurs und anderer Springer, die es offenbar als immer wieder ergötzlich ansahen, ihn zu fragen, ob sich seine Schale schon wieder ablöste.
Er drehte den Kopf, sodass die Hautfalten über die kratzende Stelle rieben. Herrlich.
In seiner Kabine würde er sich ein entspannendes Vollbad in der sündhaft teuren pflegenden Speziallotion gönnen.
Diesen Luxus konnte er sich leisten, denn er sah finanziell abgesicherten Zeiten entgegen.
Nichts würde ihn an diesem Tag aus der Ruhe bringen, nichts!
Er nannte der Spracherkennung seinen Namen, und das Schott zu seiner Kabine öffnete sich.
Drinnen lümmelten sich nicht nur seine Söhne Siru und Wirgal auf dem Boden, sondern auch ein Mädchen,
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